Corona-Pandemie Warnung vor Omikron: RKI empfiehlt "maximale Kontaktbeschränkungen" ab sofort

Abgesperrte Tische und Stühle vor einem Lokal in der Dresdner Münzgasse (Archivbild)
Abgesperrte Tische und Stühle vor einem Lokal in der Dresdner Münzgasse (Archivbild): Das RKI empfiehlt angesichts der Bedrohung durch die Omikron-Variante des Coronavirus unter anderem, Restaurants sofort zu schließen
© Sebastian Kahnert / DPA
Das Robert-Koch-Institut hat auf die Verbreitung der neuen Omikron-Variante des Coronavirus reagiert: Es spricht von einer "aktuell in Deutschland beginnenden pandemischen Welle" und rät ab sofort zu deutlich verschärfter Vorsicht. 

Kurz vor der Bund-Länder-Spitzenrunde hat das Robert-Koch-Institut weitreichende Einschränkungen zum Schutz vor der Corona-Variante Omikron empfohlen. Angesichts der aktuellen Gefahren seien ab sofort "maximale Kontaktbeschränkungen" nötig, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten aktualisierten Fassung der Corona-Strategie des Instituts. Das RKI listet darin eine Reihe von Maßnahmen auf, die "sofort beginnen" und zunächst bis Mitte Januar beibehalten werden sollten.

RKI fordert "maximale infektionspräventive Maßnahmen"

Die Experten des RKI nennen in ihrem Strategiedokument einige konkrete Empfehlungen, die zum Teil deutlich über die Pläne der Bund-Länder-Runde hinausgehen: so etwa die Verlängerung der Weihnachtsferien von Schulen und Kitas; die Schließung auch von Restaurants, Bars und Sportstätten im Innenbereich sowie die Umstellung des Unterrichts in Universitäten und anderen Hochschulen auf Distanzunterricht.

Es brauche "maximale infektionspräventive Maßnahmen" und eine "maximale Geschwindigkeit bei der Impfung der Bevölkerung", erklärte das Institut. Reisen sollten auf das unbedingt Notwendige reduziert werden, zum Verständnis der Maßnahmen brauche es intensive Begleitkommunikation.

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Mit Blick auf die Omikron-Variante spricht das RKI in seinem Papier von einer "aktuell in Deutschland beginnenden pandemischen Welle". Auch wenn diese Welle hierzulande noch am Anfang stehe, zeige der Blick ins Ausland, "dass durch diese Variante mit einer Infektionswelle von bisher noch nicht beobachteter Dynamik gerechnet werden muss".

Erste Analysen deuteten trotz noch vorhandener Unsicherheiten darauf hin, dass Omikron bereits Anfang Januar 2022 die Mehrzahl der Infektionsfälle in Deutschland ausmachen könne, teilte das RKI mit. Es könnten mehrere Zehntausend Infektionsfälle durch Omikron täglich sein. Unter den derzeitigen Bedingungen liege die Verdopplungszeit in Deutschland bei etwa drei Tagen. "Die Konzepte 2G/3G sollten unter Berücksichtigung der Omikron-Variante geschärft werden, da von einer erheblichen Transmission dieser Variante auch durch Genesene und vollständig Geimpfte ohne Auffrischimpfung ausgegangen werden muss."

Institut warnt vor bevorstehender Omikron-Welle

Die Neuerkrankungszahlen der vierten Welle durch die Delta-Variante seien zwar rückläufig, schreibt das RKI. Dennoch lägen die Krankenhausaufnahmen und die Auslastung der Intensivstationen noch auf sehr hohem Niveau. "Sollte die Dynamik der bevorstehenden Omikron-Welle nicht gebremst werden, ist aufgrund der in kurzer Zeit zu erwartenden hohen Fallzahlen mit einer Überlastung der Gesundheitsversorgungsstrukturen in Deutschland zu rechnen." Auch mit einer darüber hinausgehenden Beeinträchtigung der kritischen Versorgungsstrukturen – beispielsweise Transport- und Produktionsketten, Energie, Polizei, Feuerwehr – müsse gerechnet werden.

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Der weitere Verlauf der epidemiologischen Situation in den nächsten Wochen hänge vom Verhalten der Bevölkerung an den Festtagen und der nicht vorhersehbaren Stärke der Grippe-Zirkulation als weiterem Erreger mit epidemischem Potenzial ab.

DPA · AFP
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