Erkältungen Schniefnase mit Autosuggestion vertreiben

"Ich bleibe gesund" - diesen Vorsatz fassen in der Erkältungssaison viele Menschen. Ein Psychologe glaubt, dass Autosuggestion wirklich gegen Erkältungen helfen könnte - wenn man's richtig macht.

Der Herbst ist die Erkältungszeit schlechthin. Um der Schniefnase vorzubeugen, setzen viele auf einen Vitamincocktail oder Naturarzneien. Andere versuchen allein mit dem festen Grundsatz, nicht krank zu werden, gesund durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Doch kann eine positive Einstellung wirklich vor Erkältungen schützen?

"Im Prinzip ist es durchaus möglich, seine Gesundheit mental zu beeinflussen", sagt Maximilian Rieländer, stellvertretender Fachbereichsleiter für Gesundheitspsychologie im Berufsverband Deutscher Psychologen. "Das zentrale Nervensystem hat im Körper viele Schnittstellen mit dem Immunsystem. Wir steuern quasi durch unser Denken die Nerven. Deshalb ist gerade das Abwehrsystem oft ein Spiegelbild des allgemeinen Lebensenergiegefühls."

Soweit die Theorie. Allerdings reicht es in der Praxis kaum, sich einmal abends vor der Nachtruhe zu sagen "Ich bleibe gesund". Eine Resistenz gegen Erkältungen wäre bei diesem Verhalten eher Zufall. Denn die erfolgreiche Beeinflussung der Gesundheit durch gute Worte müsse geübt werden, unterstreicht Rieländer. Die Psychologen sprechen vom Prinzip der so genannten Autosuggestion. "Mit entsprechenden Begriffen kann dabei durch eine freundliche Grundeinstellung das körperliche Bewusstsein beeinflusst werden", sagt der Experte.

Sechsmal täglich gute Vorsätze aufsagen

Beim Thema Erkältungen sei die mentale Beeinflussung allerdings bislang noch wenig entwickelt, entsprechend sei auch der Erfolg noch nicht ausreichend empirisch belegt, sagt der Psychologe. Einen Ansatzpunkt sieht er jedoch beim Wärmegefühl, denn Erkältungen werden wortwörtlich meist mit Kälte in Verbindung gebracht. "So ist eine Suggestion wie 'Ich lebe mit innerer und äußerer Wärme' oder 'Ich atme mit innerer Wärme' sinnvoll, um einer Erkältung vorzubeugen", sagt Rieländer.

Die Sätze sollten nach Empfehlung des Psychologen täglich sechsmal nacheinander bewusst beim Ausatmen aufgesagt werden. "Eine Wirkung ist nach mehreren Wochen zu spüren. Wer die Autosuggestion erfolgreich anwendet, merkt dann, dass er sein Wärmegefühl positiv beeinflussen kann und so einen Schutz aufbaut."

Eine schier unüberwindbare Barriere für fiese Erkältungsviren kann die mentale Beeinflussung jedoch genauso wenig garantieren wie der Konsum von Vitaminpillen. Aber auch wenn trotz Vorbeugung ein Infekt im Körper wütet, sei die richtige Grundeinstellung wichtig, betont Rieländer: "Jeder muss sich bewusst machen, dass Krankheit auch irgendwie immer zum Leben dazugehört."

DDP
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