Großes Blutbild, das klingt nach Rundum-Gesundheitscheck. Als könne man anhand der dadurch ermittelten Werte genau sehen, wie gut der Körper aufgestellt ist und Antworten darauf finden, warum wir gar nicht so viel schlafen können wie wir müde sind oder warum die Laune mal wieder Achterbahn fährt. Die Wahrheit ist eine andere. Denn das große Blutbild ist eher ein überschaubares Blutbild. Gerade einmal 20 Blutwerte umfasst es, Hormone, Organwerte, Vitamine und Mikronährstoffe gehören nicht dazu. Was nutzt das große Blutbild also überhaupt und wie liest man die Werte?
"Das große Blutbild gibt uns letzten Endes ein großes Bild der verschiedenen einzelnen Blutzellen", schreibt der Arzt Thiemo Osterhaus in "Der Blutwerte Code". Gemeint seien Erythrozyten (rote Blutkörperchen) und ihre Indizes (das heißt bestimmte Werte, die Auskunft über den Funktionszustand der Erythrozyten geben können), Leukozyten (weiße Blutkörperchen) inklusive ihrer Unterfraktionen und Thrombozyten (Blutplättchen)". Diese Werte geben Hinweise auf schwere Bluterkrankungen, sie können auch auf Mangelerscheinungen hinweisen. Gibt es solche Anzeichen wie beispielsweise einen Mangel an B12 oder Eisen, werden die spezifischen Werte für ein eindeutiges Ergebnis noch einmal nachgemessen.
Die wichtigsten Werte des Blutbilds
Leukozyten (WBC, Leuk/Leuko), auch als weiße Blutkörperchen bekannt. Sie sind wichtig für das Immunsystem und wirken gegen Infektionen und Entzündungen. Ist ihr Wert erhöht, kann das unter anderem auch auf Stress oder eine Medikamentenreaktion hindeuten. Andersherum können beispielsweise Autoimmunerkrankungen und Viruserkrankungen zu einer Reduzierung der Leukozyten führen. Im Fall einer Leukämie-Erkrankung kann die Anzahl weißer Blutkörperchen sowohl steigen als sinken. Der Referenzbereich bei Leukozyten reicht von 4,2 bis 11,2 Zellen pro Nanoliter (nl).
Erythrozyten (RBC oder Ery), auch als rote Blutkörperchen bekannt, kümmern sich hauptsächlich um den Sauerstofftransport. Ist die Anzahl der Erythrozyten zu niedrig, kann das ein Indiz für eine Anämie sein, die beispielsweise durch Mangelernährung, Stoffwechselstörungen oder Blutverlust verursacht werden kann. Sind die roten Blutkörperchen in erhöhter Zahl im Blut nachweisbar, kann das unter anderem vom Rauchen kommen, aber auch auf eine Krebsart hinweisen. Der Grenzbereich liegt hier zwischen 4,4 pro Pikoliter (pl) und 5,9 pro Pikoliter (pl).
Hämoglobin (Hb) ist ein Blutfarbstoff. Die Menge an Hämoglobin ist also entscheidend für die Farbintensität oder Farbschwäche des Bluts. Der Hb-Wert gibt beispielsweise Hinweise, ob Blutarmut oder Eisenmangel vorliegt.
MCH (HbE) ist der Wert, der angibt, wie viel Hämoglobin pro Erythrozyt vorliegt. Der Referenzbereich liegt bei 26,7 bis 32,8 Pikogramm (pg).
MCHC steht für die Konzentration von Hämoglobin in der Gesamtmasse der roten Blutkörperchen. Liegt Eisenmangel vor, kann dies dazu führen, dass die MCHC-Konzentration abnimmt.
Hämatokrit (Hct, Hkt/Hk). An diesem Wert ist abzulesen, wie das Verhältnis von Blut und zellulären Bestandteilen ist und gibt Auskunft über den Volumenanteil der Erythrozyten in Prozent. Ist zu viel Hämatokrit im Blut, beispielsweise verursacht durch Doping oder Lungenerkrankungen, wird es dickflüssiger. Eine niedrige Anzahl kann unter anderem durch chronische Niereninsuffizienz verursacht sein.Die Referenzwerte unterscheiden sich von Geschlecht zu Geschlecht und Labor zu Labor und liegt zwischen 34,7 und 46 Prozent.
MCV gibt das durchschnittliche Erythrozyten-Volumen an. Die Auswirkung: geringes Volumen, kleine Zelle und großes Volumen, große Zelle. Referenzbereich zwischen 83 und 101 Femtoliter (fl)
Diese Gerichte von Anne Fleck machen Sie mit jedem Bissen vitaler

Zubereitungszeit 35 Minuten plus evtl. 12 Stunden Keimen bzw. Aktivieren
Für 2 Portionen
Zutaten
50 g Quinoa (ungekocht oder gekeimt)
Salz
1 Brokkoli (300 g Röschen)
40 g Rucola (geputzt 30 g)
1⁄2 Dose Linsen (125 g)
1⁄2 kleiner Granatapfel (60 g Fruchtkerne)
30 g ungeschälte Mandelkerne (nach Belieben aktiviert)
1 1⁄2 EL ApfelBalsamico-Essig (15 ml)
2 TL Dijonsenf (10 g)
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
3 EL natives Olivenöl extra (30 ml)
10 g Grünkohlsprossen (alternativ andere Microgreens bzw. Sprossen)
Zubereitung
Quinoa nach Packungsangaben in Salzwasser garen (etwa 15 Minuten köcheln und 10 Minuten ausquellen). Dann ausdampfen und abkühlen lassen. Alternativ am Vortag gekeimte Quinoa vorbereiten. • Inzwischen Brokkoli in gleich große Röschen teilen, waschen, in einen Dämpfkorb geben und über kochendem Salzwasser etwa 5 Minuten bissfest dämpfen. Eiskalt abschrecken und abtropfen lassen. • Rucola waschen und trocken schleudern. Linsen in ein Sieb geben und abtropfen lassen. Die Fruchtkerne aus dem Granatapfel lösen. Mandeln grob hacken. • Essig mit Senf, etwas Salz und Pfeffer verrühren, dann das Öl kräftig einrühren. • Zwei Schalen mit Rucola auslegen, darauf Quinoa, Brokkoli und Linsen anrichten und mit dem Dressing beträufeln. Mit Granatapfelkernen und Mandeln bestreuen und mit Sprossen garnieren.
Doc Flecks Gesundheitstipp
Das Pseudogetreide Quinoa ist ein Lebensmittel der Superlative: Pro 100 g enthält es enorme 14 g Eiweiß und alle neun essenziellen Aminosäuren. Auch mit seinem Gehalt an Mineralien toppt es die üblichen Getreidesorten. Dazu ist es glutenfrei und kann bei Zöliakie und anderen Getreideunverträglichkeiten problemlos gegessen werden. Die in Quinoa enthaltenen Mineralien Mangan und Kupfer bilden ein Enzym, das die Mitochondrien und die roten Blutkörperchen vor freien Radikalen schützt. Dazu ist Quinoa reich an Tryptophan, das im Gehirn zur Herstellung des Glückshormons Serotonin gebraucht wird.
Thrombozyten (PLT oder Thro/Throm) sind die Blutplättchen, die für die Blutgerinnung zuständig sind. Ist ihr Wert zu gering, kann das an Blutarmut liegen oder unter anderem an Erkrankungen der Blutgefäße oder Nieren.
Bluttest wie "TÜV" für den Menschen
Mit diesen Daten ist das kleine Blutbild abgedeckt. Im großen Blutbild werden außerdem die Werte bestimmter weißer Blutkörperchen gemessen. In Summe handelt sich sich um zehn dieser speziellen Leukozyten, dazu gehören Granulozyten, die hauptsächlich Bakterien bekämpfen und abtöten oder auch Monozyten, die unter anderem bei der Wundheilung helfen.
Den Ölstand des Autos prüfen wir regelmäßig, gleiches sollten wir auch mit dem Ölstand unseres Körpers, den Blutwerten machen, so Osterhaus. "Anhand dieser erkennst du, ob du minimal oder optimal versorgt bist. Dein regelmäßiger Arztbesuch kann dein 'TÜV' sein − du erfährst, dass etwas nicht stimmt, bevor dein Körper unbequeme Signale schickt."
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