Unbedenkliche Pustel oder bösartiger Tumor? Vorübergehende Entzündung oder hartnäckiges Ekzem? Sicher ist: Wenn mit unserer Haut etwas nicht stimmt, verändert sie sich. Bestimmte Stellen sehen dann anders aus. Aber wie ernst müssen wir diese Signale nehmen - und wie eindeutig sind sie überhaupt? Zwar meldet unsere Haut ganz zuverlässig Krankheiten anderer Organe und kann zum Beispiel dem Internisten wertvolle Hinweise liefern. Geht es aber um ihren eigenen Zustand, geizt sie mit Informationen: Die Sprache der Haut ist begrenzt. Gerade die gefährlichen Hautkrebsarten entwickeln sich still: Sie jucken nicht, sie schmerzen nicht. Erste Anzeichen fallen kaum auf und werden leicht übersehen.
Gewöhnen Sie sich daher an, Ihre Haut routinemäßig beim Dermatologen checken zu lassen. Normalerweise übernehmen die Krankenkassen bei Menschen ab 35 die Kosten für einen Hautscan alle zwei Jahre. Manche zahlen diese Vorsorgeuntersuchung sogar einmal im Jahr. Muttermale, die größer sind als fünf Millimeter, sollten auf jeden Fall regelmäßig beobachtet werden.
Generell gilt: Wenn sich auf der Haut etwas entwickelt, das Sie nicht kennen, wenn Ihnen eine Verfärbung, eine Stelle, ein Pickel, eine Schwellung oder Warze komisch vorkommt, sollten Sie unverzüglich zum Arzt gehen. Der kann, was Sie nicht können: nämlich unterscheiden, ob der Knubbel, den Sie getastet haben, eine normale Verstopfung der Talgdrüsen ist oder gar eine Gewebe-Verhärtung, also eventuell ein Zeichen für den weißen Hautkrebs.
Schwarzer Hautkrebs ist für Laien schwer zu erkennen
Besonders vor malignen - bösartigen - Melanomen haben viele Menschen Angst. Der sogenannte schwarze Hautkrebs ist sehr aggressiv; er bildet schnell Metastasen und zieht so andere Organe in Mitleidenschaft. Für Laien ist er schwer zu erkennen. Faustregeln wie "je dunkler, desto schlimmer" oder "alle erhabenen Muttermale sind gefährlich" taugen nach Ansicht von Experten rein gar nichts. Achten Sie lieber auf untypische Veränderungen. Wenn also ein runder Leberfleck plötzlich ausfranst oder schnell größer oder dunkler wird, zögern Sie nicht lange, sich medizinischen Rat einzuholen.
Der weiße Hautkrebs - dazu gehören Stachelzellkrebs und Basalzellenkrebs - wird hauptsächlich durch intensive Sonnenbäder ausgelöst. Die Tumoren entwickeln sich daher oft an Stellen, die sehr stark dem Tageslicht ausgesetzt sind: Gesicht, Schultern, Nacken und Rücken sind besonders gefährdet. Anzeichen können kleine, verhornte Stellen sein oder rötliche Ekzeme, die nicht wieder verschwinden. Bei Männern entsteht Basalzellenkrebs nicht selten auf der Glatze und ähnelt zunächst einer normalen Warze.
Vorsicht ist auch geboten, wenn Sie nach einem langen Winter in den Süden flüchten und sich dort ohne Übergangszeit in die Sonne legen. Unsere Haut muss sich langsam an UV-Strahlung gewöhnen, ansonsten steigt das Hautkrebs-Risiko rapide. Das gilt noch sehr viel mehr für Kinder - die benötigen auch an bedeckten oder wolkigen Tagen intensiven UV-Schutz.