Intrinsa Lust-Pflaster auf dem Prüfstand

Das von dem US-Unternehmen Procter&Gamble zur Stimulierung weiblicher Sexuallust entwickelte Testosteron-Pflaster benötigt nach Einschätzung unabhängiger Medizin-Experten in den USA noch weitere Tests auf Langzeit-Nebenwirkungen, bevor die Zulassung erfolgen kann.

Zu diesem Ergebnis kam das Beratergremium einmütig auf seiner Sitzung am Donnerstag. "Ich sehe nicht, wie (das Mittel) auf den Markt gehen kann ohne weitere Daten", sagte Dr. Larry Lipshultz, Mitglied des unabhängigen Beraterausschusses der US-Gesundheitsbehörde FDA, Urologe am Baylor College of Medicine. In der Regel folgt die Food and Drug Administration (FDA) den Empfehlungen der Experten-Gremien.

Auf Brustkrebs und Herz-Kreislaufkrankheiten hin überprüfen

Das Votum des Gremiums bedeutet nach Einschätzung von Beobachtern, dass sich die offizielle Zulassung von Intrinsa, des weltweit ersten Mittels zur Behandlung von weiblicher Libido-Schwäche, nun möglicherweise noch Monate wenn nicht gar Jahre hinziehen könnte.

Kritiker verweisen auf die Erfahrungen aus der früher vielfach empfohlenen Behandlung von Wechselsjahres-Beschwerden von Frauen mit dem männlichen Sexualhormon Testosteron und mit Progrestin und die mögliche Folge einer dadurch verstärkten Inklination zu Herz- und Schlaganfällen sowie zu Brustkrebs.

Procter&Gamble hingegen verweist auf 24-wöchige Tests mit dem Pflaster, das auf den Unterleib aufgeklebt und zwei Mal wöchentlich gewechselt werden muss: diese Tests hätten keinerlei Nebenwirkungen erkennen lassen. Das Unternehmen hatte vorgeschlagen, das Medikament fünf Jahre nach der Zulassung auf seine Sicherheit noch weiter zu prüfen.

Eine Stellungnahme des Unternehmens nach der Gremien- Entscheidung war zunächst nicht erhältlich.

Reuters

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