Von Schleswig-Holstein bis Bayern Betroffene Regionen – so breitet sich das Coronavirus in Deutschland aus

Mit einer kurzen Handwäsche erreicht man gar nicht alle wichtige Stellen.
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Sehen Sie im Video: Schutz vor Corona –Diese Stellen vergessen die meisten beim Händewaschen.


Leider oft unterschätzt: Das ist das Thema Händewaschen, wenn es darum geht, Infektionskrankheiten vorzubeugen. Eine Studie der Uni Heidelberg hat gezeigt, dass ungefähr jede zehnte Person in Deutschland sich nicht die Hände wäscht beziehungsweise mehr als jede zweite Person sich nicht gründlich die Hände wäscht. Und um zu zeigen, warum gründliches Waschen wichtig ist, haben wir einmal einen kleinen Selbstversuch vorbereitet. Die rote Farbe ist in dem Fall unsere Seife. Ich fange an, mir die Hände zu waschen. Ich mache das relativ schnell, und man sieht: Mit einer kurzen Handwäsche hat man gar nicht alle Stellen erreicht.


Es gibt noch sehr viele weiße Flecken, und das werden alles Stellen, die wir jetzt mit der Seife nicht erreicht hätten und die nicht gereinigt worden wären.


Händewaschen schützt in zweierlei Hinsicht. Zum einen sollten sich Erkrankte regelmäßig die Hände waschen, weil sie dadurch verhindern, dass die Erreger zum Beispiel auf Türklinken gelangen. Und wenn dann eine gesunde Person diese Türklinke anfasst, hat sie die Erreger an der Hand. Und wenn sie sich dann in die Augen fasst, an den Mund, an die Nase, können diese Viren über die Schleimhäute in den Körper gelangen, was dann zu einer Infektion führt. Aber auch Gesunde können sich vor einer Ansteckung schützen, wenn sie sich einfach regelmäßig die Hände waschen.


Neben dem Händewaschen gibt es natürlich noch weitere Maßnahmen, die jeder einzelne treffen kann, um sich vor einer Ansteckung zu schützen. Zu den wichtigsten zählen zum Beispiel, dass man ein, besser zwei Meter Abstand zu erkrankten Leuten einhält. Wenn man selber auch husten oder niesen muss, in die Armbeuge zu husten und nicht in die Hände, weil dadurch kann man die Erreger wieder auf Türklinken oder Druckknöpfe am Aufzug verteilen. Wenn man Symptome bei sich feststellt, zunächst einmal zu Hause zu bleiben, das ist auch ganz wichtig, sich nicht in öffentliche Verkehrsmittel zu setzen oder ins Büro zu gehen, sondern wirklich erst einmal zu Hause bleiben, beim Arzt anrufen, die Symptome abklären, die weitere Behandlung abklären. Und natürlich wenn man unterwegs ist und sich nicht die Hände waschen kann, kann man auch für den Notfall mal ein Desinfektionsmittel, ein Desinfektionsgelverwenden. Wichtig ist dann vor allem, dass dieses ein Viruszid ist, es also auch gezielt Viren abtöten kann.
Welche Regionen sind betroffen? Wie schnell breitet sich das Coronavirus in Deutschland aus? Verschaffen Sie sich hier einen Überblick über die Zahlen zu Sars-CoV-2.

"Wir stehen am Beginn einer Corona-Epidemie", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, nachdem hierzulande die ersten Fälle einer Infektion abseits infizierten China-Rückkehrer und des Autozulieferers Webasto in Bayern bekannt wurden.

Dort waren ab Ende Januar insgesamt 14 Mitarbeiter oder deren Angehörige an Covid-19 erkrankt, sie hatten leichte grippeähnliche Symptome und konnten das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen (lesen Sie hier beim stern mehr dazu).

Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland

Im Fokus des jetzigen Infektionsgeschehens stand zunächst Nordrhein-Westfalen, inzwischen wurde das Virus Sars-CoV-2 aber auch aus zahlreichen anderen Regionen gemeldet.

Die Behörden versuchen, die Betroffenen zu isolieren und so die Ansteckungskette zu unterbrechen – dass dies vollständig gelingen wird, ist aber fraglich. Die Bundesregierung hat einen Krisenstab unter Führung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) eingesetzt, auch in den betroffenen Regionen stehen die beteiligten Behörden und Institutionen in engem Austausch.

Auf unserer interaktiven Karte können Sie sich einen Überblick über die Verteilung der 157 Coronavirus-Fälle in Deutschlands Regionen verschaffen:

In der nachfolgenden Grafik können Sie sehen, wie sich die Infektionszahlen in Deutschland entwickelt haben : 

Hinweis der Redaktion: Die Grafik berücksichtigt jeweils die Daten von 10 Uhr, Ausnahmen sind angegeben. Die Karte ist auf dem Stand vom 2. März, 15 Uhr. Berücksichtigt werden in der Karte und der Grafik nur die im Labor nachgewiesenen Fälle, die von offiziellen Stellen wie dem Robert-Koch-Institut, den Gesundheitsbehörden oder der Weltgesundheitsorganisation bestätigt wurden. Insofern ist es möglich, dass an anderer Stelle bereits über (Verdachts-)fälle berichtet wird, diese aber in diese Statistiken noch keinen Eingang gefunden haben.

Quellen: Robert-Koch-Institut, Weltgesundheitsorganisation, Gesundheitsministerien der Bundesländer, Nachrichtenagentur DPA

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