Schwere Komplikation Nach Corona-Erkrankung: Ärzte amputieren Mann Teile der Hände – nun warnt er andere

Gregg Garfield zählte zu Kaliforniens ersten bekannten Corona-Kranken. Im Krankenhaus entwickelte er zusätzlich eine Sepsis, Teile seiner Hände mussten amputiert werden. An die Öffentlichkeit wendet er sich mit einem eindringlichen Appell.

Es sollte ein schöner Urlaub mit Freunden werden, doch endete mit einem schweren Schicksalsschlag: Bei einer Italien-Reise steckte sich Gregg Garfield im Februar mit dem Coronavirus an. Auch alle 13 weiteren Mitglieder seiner Reisegruppe wurden positiv auf Sars-CoV-2 getestet – den 54-jährigen Kalifornier erwischte es aber am schlimmsten. Wochenlang lag er auf der Intensivstation eines kalifornischen Krankenhauses, musste beatmet werden und erkrankte schließlich an einer Sepsis. Als Folge der schweren Komplikation mussten Teile seiner Hände amputiert werden, wie er "Inside Edition" berichtet. Nun will er andere vor dem Virus warnen.

Eine Infektion mit dem Coronavirus verläuft in den meisten Fällen mild, doch mitunter kann es zu schweren Verläufen kommen. Garfield hatte nicht nur mit den Strapazen von Covid-19 zu kämpfen, er infizierte sich zusätzlich mit einem Krankenhauskeim, woraufhin er eine Blutvergiftung entwickelte.

Solche als "Superinfektion" bezeichneten Komplikationen können auch bei anderen viralen Erkrankungen wie der Grippe auftreten. Ist der Körper bereits durch die Viren geschwächt, kann das den Weg für Bakterien ebnen. "Aus medizinischer Sicht", so Garfield, "sollte ich nicht mehr hier sein." Zeitweise haben ihm seine behandelnden Ärzte eine Überlebenschance von einem Prozent gegeben. Seine Nieren und Leber versagten. Zusätzlich bekam er eine Lungenembolie.

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"Das könnt auch Ihnen passieren"

Obwohl sich der 54-Jährige nach eigenen Angaben wieder gut von den Strapazen erholt hat, wird er für den Rest seines Lebens gezeichnet sein: Als Folge der Sepsis mussten die Finger seiner rechten Hand und Teile seiner linken Hand amputiert werden. "Ich habe überlebt. Mir geht es sehr gut", so Garfield. "Aber geben Sie Acht. Meine Hände werden nie mehr wieder dieselben sein." Gleichzeitig warnte er davor, die Risiken einer Infektion mit dem Coronavirus zu unterschätzen. "Ich bin hier, um Ihnen zu sagen: Das könnte auch Ihnen passieren. Und dass es keiner Logik folgt."

Garfields Familie sammelt im Netz Spenden, um Prothesen für den leidenschaftlichen Ski-Fahrer zu kaufen. Mehr als 200.000 US-Dollar, umgerechnet knapp 170.000 Euro, sind schon zusammengekommen. Das Spendenziel von 50.000 US-Dollar ist damit längst geknackt.

Sehen Sie im Video: 28-Jährige erhält als erste Covid-19-Patientin eine Lungentransplantation. 

Kampf gegen Covid-19: "Virus überwältigte ihre Lunge" – 28-Jährige erhält doppelte Lungentransplantation
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Bleibt zu hoffen, dass auch seine andere Botschaft Gehör findet. In seiner Heimat Kalifornien haben sich bereits mehr als eine halbe Million Menschen mit dem Coronavirus infiziert – so viele wie in kaum einem anderen US-Bundesstaat. Die USA zählen aktuell mehr als 4,8 Millionen nachgewiesene Infektionen.

ikr

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