Ein Bremer Ehepaar ist nach dem Verzehr eines vergifteten Fruchtsaftgetränks schwer erkrankt. Die 54 Jahre alte Frau und ihr zwei Jahre älterer Mann hatten das Erfrischungsgetränk "Capri-Sonne" aus einem wieder verschließbaren 330-Milliliter-Beutel getrunken, der nach Polizeiangaben manipuliert worden war. Beide kamen mit schweren Vergiftungen in ein Krankenhaus.
Dem Mann geht es inzwischen wieder besser, er konnte nach Hause zurückkehren. Die Frau lag am Freitag noch im künstlichen Koma. "Die Mordkommission ermittelt, sagte Polizeisprecher Dirk Siemering. "Bislang ist es ein Einzelfall."
Die Polizei erhofft sich Erkenntnisse von der Aussage der 54-Jährigen, die wegen ihres schlechten Gesundheitszustands bisher jedoch noch nicht befragt werden konnte. "Wir erhoffen uns davon neue Ermittlungsansätze", sagte Siemering. Die Frau hatte die Getränke eingekauft.
Hersteller schließt Produktionsfehler aus
Die Ermittler gehen davon aus, dass die Packungen nachträglich mit der Substanz versetzt worden sind. Zur Art des Giftes machte die Polizei keine Angaben. Der Hersteller des Getränks, die Sisi-Werke GmbH in Heidelberg-Eppelheim, sprach von krimineller Manipulation. Im Raum Bremen seien einige wiederverschließbare 330-Milliliter-Beutel "Capri-Sonne" sichergestellt worden, "die geöffnet und mit einer fremden Flüssigkeit versetzt worden waren". "Es ist definitiv kein Qualitätsmangel", sagte eine Sprecherin. Die Ware habe das Werk unversehrt verlassen.
Es gebe keinen Hinweis auf eine Erpressung, weder beim Hersteller noch beim Handel, sagte sie. Verbraucher sollten beim Kauf der wieder verschließbaren Capri-Sonne-Beutel auf einen unverletzten Originalverschluss achten.