Diese In-Ear-Kopfhörer haben wir getestet
Fazit
Wer keine Kompromisse eingehen will, was den Sound und den Funktionsumfang seiner In-Ears anbelangt, der greift zu den JBL Tour Pro 3. Wer Schlichtheit und einen außergewöhnlich Klang schätzt, ist mit den Sony WF-1000XM5 exzellent beraten und spart Geld – hat allerdings mit einer umständlichen App zu kämpfen. Apple-Jünger greifen weiterhin zu den AirPod Pro. Im Zusammenspiel mit iPad, iPhone, Watch & Co. bleiben die Apple-Kopfhörer unangetastet, wenngleich die Soundqualität der zweiten Generation etwas schwächer ist, als die der Sony- und JBL-Kopfhörer. Sparfüchse entscheiden sich zwischen den Nothing Ear (a) und den Soundcore Liberty 4 NC. Beide Kopfhörer überzeugten im Test mit einem ordentlichen Sound, solange sie nicht voll aufgedreht waren, beide liefern für den Preis eine solide Geräuschunterdrückung.
Die Nothing Ear (a) punkten mit einem außergewöhnlichen Design, dafür sind die Liberty 4 eben günstiger und heimsen deshalb den Preis-Leistungs-Sieg ein. Für 25 Euro bieten die Soundocre P20i zwar kein Klangerlebnis wie teure Kopfhörer, ihr Ergebnis überrascht dennoch positiv. Von den Panasonic RP-HJE125E-K ist indes abzuraten. Der Bass fehlt völlig, auch ihr Sound lässt schwer zu Wünschen übrig. Nur empfehlenswert für Menschen, die Kopfhörer so häufig und schnell verlieren, das teure absolut keinen Sinn ergeben. Ein weiteres Rätsel sind für uns die Galaxy Buds 3 Pro, die rundum solide Ergebnisse liefern, aber nur empfehlenswert sind für Samsung-Nutzer, oder wenn sie deutlich günstiger als für die unverbindliche Preisempfhelung zu bekommen sind. Ab circa 100 Euro wären sie eine exzellente Alternative zu den Nothing Ear (a).
Vergleichstabelle In-Ear-Kopfhörer-Test
JBL Tour Pro 3 | Sony WF-1000XM5 | Apple AirPods Pro (2. Gen.) | Samsung Galaxy Buds 3 Pro | Nothing Ear (a) | Soundcore Liberty 4 NC | Soundcore by Anker P20i | Panasonic RP-HJE125E-K | |
Gesamteindruck (max. 5 Sterne) | ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️⭐️ | ⭐️⭐️ | ⭐️ |
Fazit | Testsieger ohne Kompromisse | Der Mercedes der In-Ears | Für Apple-Jünger | Für Samsung-Fans | Für preisbewusste Styler | Preis-Leistungs-Tipp | Festival-Kopfhörer | Bitte nicht |
Preis | UVP 299,99 Euro | UVP 199,99 Euro | UVP 229 Euro | UVP 249 Euro | UVP 99 Euro | UVP 79,99 Euro | UVP 24,99 Euro | UVP 9,99 Euro |
ANC | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | Nein | Nein |
Akkulaufzeit mit ANC* | 8h | 8h | 5.5h (Spatial Audio) | 6h | 5,5h | 8h | X | X |
Akkuaufzeit ohne ANC* | 11h | 12h | 6h | 7h | 8h | 10h | 10h | X |
Akkulaufzeit mit Case* | 51h | 26h | 30h | 26h | 24 bis 32h | – | 30h | X |
IP-Zertifizierung | IP 55 | IPX4 | IPX4 | IP 57 | IP 54 | IPX4 | IPX 5 | keine Angabe |
Besonderheiten | Touchscreen-Case, Auracast | Starker Sound, Passform | Apple-Ökosystem | Galaxy AI, Dolmetscher | (Zu) starker Bass, Preisleistung | Starke Preisleistung | Sehr günstig | kabelgebunden |
*Herstellerangabe

Über den Tester
Meine ersten kabellosen In-Ears waren natürlich die AirPods der ersten Generation. Sie lehrten mich, wie viel Lebensqualität guter Sound beim Sport und auf Reisen bringt. Und, wie schnell man die Stöpsel verliert. Mit den AirPods Pro kam die aktive Geräuschunterdrückung und mit ihr tatsächlich Ruhe im Ruheabteil der Deutschen Bahn. Genau darum geht es mir im Test der In-Ears: In welchen Situationen verbessern sie die Lebensqualität ihrer Träger?
So haben wir die Produkte ausgewählt
Nach diesen Kriterien haben wir die Produkte für den In-Ear-Kopfhörer-Test ausgewählt:
- Marken bekannter Hersteller wie Apple, Sony, Samsung, JBL & Co.
- Verfügbarkeit in Onlineshops wie Amazon oder Otto
- Preis aus allen Segmenten von 10 bis 300 Euro
So haben wir getestet
Der Test jedes Kopfhörers beginnt mit dem Unboxing, in dem wir uns dem enthaltenen Zubehör und der Verarbeitungsqualität der In-Ears widmen. Entsprechend schauen wir uns Material und Haptik der Ohrstöpsel und des Ladecases (sofern vorhanden) an.
Danach gehen wir auf den Komfort der In-Ears ein. Liegen unterschiedliche Gelpads bei, testen wir deren Sitzkomfort und ihre Stabilität in verschiedenen Situationen, also beim Joggen und Kraftsport. Die Tragedauer beträgt dabei jeweils 30 bis 40 Minuten. Außerdem behalten wir die Kopfhörer im Büro über einen Zeitraum von zwei Stunden in den Ohren, um etwaige Druckstellen bei Dauernutzung zu ermitteln.
Bei der Handhabe der Kopfhörer betrachten wir, wie einfach die Koppelung mit Smartphone, Mac und Tablet gelingt. Außerdem beantworten wir die Fragen, wie umfangreich die Einstellungsmöglichkeiten in der dazugehörigen App sind und wie akkurat die Bedienung der Touch-Gesten ist.
In-Ear-Kopfhörer-Test: Klangqualität und ANC
Indem wir verschiedene Musikgenres (Hip-Hop, elektronische Musik, Klassik) sowie Podcasts mit den Kopfhörern abspielen, ermitteln wir deren Klangqualität. Als Bewertungskriterien dienen Bass, Klangbalance, die Stimmverständlichkeit und die Soundqualität bei voller Lautstärke.
Sollten die Kopfhörer über eine aktive Geräuschunterdrückung verfügen, testen wir diese in Alltagsszenarien, also bei einer Fahrt in der U-Bahn, an einer befahrenen Hauptstraße und im Büro. Gleiches gilt für die Transparenzmodi, die wir einerseits im Büro und andererseits im Alltag beim Einkaufen testen.
Den Abschluss eines jeden Tests bildet das Fazit. Logisch: Je komfortabler und einfacher die Einstellungsmöglichkeiten in App oder Smartphone sind, je besser die Klang- und Mikrofonqualität und je günstiger die In-Ears sind, desto besser schneiden die Kopfhörer ab. Dabei werten wir die Klangqualität und das Noise-Cancelling als wichtigste Kriterien. Die Bedienbarkeit und der Tragekomfort sind dagegen zweitrangig. Als unwichtigstes Kriterium blicken wir auf den unverbindliche Preisempfehlung der Hersteller.
Besonderheiten
Natürlich gehen wir auch auf etwaige Besonderheiten ein, die einige Kopfhörer mitbringen. Ein Beispiel ist die Dolmetscher-Funktion der Galaxy Buds 3 Pro, die allerdings nur im Zusammenspiel mit einem entsprechenden Samsung-Smartphone funktioniert, aber für Samsung-Nutzer durchaus kaufentscheidend sein kann.
Bester Sound bei höchstem Preis: JBL Tour Pro 3
Lieferumfang
Die JBL Tour Pro 3 gehören zweifelsohne zu den besonderen in diesem Vergleich. Da zeigt schon ihr außergewöhnlicher Lieferumfang. Neben dem Case liefert JBL gleich zwei Kabel mit. Zum einen das Ladekabel und andererseits ein Aux- auf USB-C-Kabel. Wofür das gut ist, fragen Sie sich? Nun, das Kabel verbinden Sie mit dem Ladecase, um dieses als Audiotransmitter zu nutzen für Geräte, die kein Bluetooth nutzen. "Auracast" nennt JBL dies übrigens. Das ist vor allem im Flugzeug oder bei älteren Fernsehern oder Konsolen der Fall. Allein das macht die JBL Tour Pro 3 einzigartig.
Daneben befinden sich Gelpads in den Größen XS, S, M, L und XL sowie Softpads im Lieferumfang. Auch das ist einzigartig im Vergleich. Genau wie das Ladecase, denn dieses bietet ein kleines Display, über welches Sie die Kopfhörer steuern oder finden sowie den Ladestand selbiger und des Cases einsehen. Case und Kopfhörer wirken beim ersten Anfassen hochwertig. Sie bestehen aus einem mattiertem Kunststoff in Metalloptik. Und natürlich benötigen Sie auf Ihrem Smartphone eine App, um die JBL Tour 3 zu konfigurieren.

Die Koppelung der Kopfhörer mit einem iPhone 14 gelingt übrigens problemlos. Zunächst haben wir dafür die JBL-Headphones-App installiert, die die Kopfhörer erkennt, sobald diese sich im Kopplungsmodus befinden. Über die Bluetooth-Einstellungen des iPhones lassen sich die JBL Tour Pro 3 ebenso verbinden wie über die Einstellungen beim MacBook Air. Der Wechsel zwischen beiden Geräten gelingt den Kopfhörern ebenfalls ohne Probleme. Dazu sei angemerkt, dass dies leider nur zwischen maximal zwei Geräten möglich ist. Und wie Sie später erfahren, kann das auf Dauer nerven.
Bedien- und Sitzkomfort
Beim ersten Anprobieren wirken die Ohrstöpsel ungewohnt klobig. Einmal ins Ohr gesetzt, verfliegt das Gefühl allerdings mit der Zeit. Die App unterstützt uns dabei, die perfekte Passform zu finden. Von Größe XS bis XL haben wir alle Gelpads anprobiert. Lediglich bei XS attestiert die Funktion eine schlechte Abdichtung. S und M fühlen sich im Ohr unsicher an, XL wie ein Propfen, weshalb wir den weiteren Tragetest mit der Größe L absolvieren.
Die JBL Tour Pro müssen sich – wie alle Kopfhörer im Vergleich – jeweils zwei 30-minütigen und der zweistündigen Dauerprobe unterziehen. Bevor es losgeht, wird es aber das erste Mal etwas anstrengend, denn wir wollen die Kopfhörer für die Sportsessions natürlich mit unserer Apple-Watch koppeln.
Und das ist umständlicher als gedacht, denn zunächst müssen wir das MacBook in der App entkoppeln. Leider findet die Apple Watch die Kopfhörer nicht auf Anhieb, denn sobald wir die JBL Tour Pro 3 in den Kopplungsmodus versetzen, verbinden sie sich automatisch mit dem iPhone. Erst als wir das iPhone in der App vorübergehend trennen, vermögen die JBL Tour Pro 3 lange genug im Kopplungsmodus zu verbleiben, um sie mit der Apple Watch zu verbinden.
Das kann anstrengend sein für Menschen, die häufig zwischen den Geräten wechseln. Apple-Nutzer profitieren im Vergleich vom Komfort der AirPods, die sich automatisch mit Mac, iPad, Watch und iPhone verbinden, je nachdem, wo sie die Audiowiedergabe erkennen. Was den Tragekomfort der JBL Tour Pro 3 anbelangt, gibt es nichts zu monieren. Beim Sport sitzen sie sowohl beim Joggen als auch beim Kraftsport sicher in den Ohren. Und auch beim Dauertest bemerken wir keine Druckstellen im Ohr, die das Tragen der JBL Tour Pro 3 unangenehm macht.
Touch-Gesten
Unterwegs sind Touch-Gesten ein entspannter Weg, In-Ear-Kopfhörer zu bedienen. Und da sind die JBL Tour Pro 3 keine Ausnahme. Welche Geste welche Funktion auslöst, stellen Sie in der App ein. Wir sind mit den voreingestellten zufrieden. Am linken Kopfhörer wechselt einmaliges Tippen zwischen der Geräuschunterdrückung und Ambient Aware, also dem Durchlassen von Umgebungsgeräuschen. Das ist vor allem beim Radfahren oder Laufen sinnvoll, um Geräusche des Straßenverkehrs wahrzunehmen.
Mit einem Doppeltipp schalten Sie die TalkThru-Funktion ein oder aus. Im Test funktionierte das beim Einkaufen ohne Probleme. Gedrückt halten aktiviert Siri. Die Sprachsteuerung funktionierte im Test im Smart Home ebenfalls tadellos. Am rechten Ohrstöpsel lässt sich die Musikwiedergabe steuern. Einmaliges tippen pausiert diese, doppeltes Tippen springt auf den nächsten Titel, dreifaches auf den vorigen. Langes Halten löst abermals Siri aus.
Klangqualität
Die JBL Tour Pro 3 gehören was den Sound anbelangt mit zu den besten In Ears, die wir bis jetzt in unsere Ohren hatten. Es trällern verschiedene Genres durch die Gehörgänge: Mit dabei sind unter anderem "Ode an die Freude", "Weiße Wand" von AnnenMayKantereit, "Edge" von Rezz, "Herzbeben" von Helene Fischer und "Sad but true" von Metallica. Natürlich mit dem Ziel ein möglichst vielfältigen Eindruck zu gewinnen.
Das Ergebnis überzeugt. Selbst bei voller Lautstärke verzerrten die JBL Tour Pro 3 nicht. Sie geben Musik detailliert und klar wieder. Der Bass ist druckvoll ohne zu wummern. Ein besonderes Erlebnis ist die Funktion "Raumsound", die wir in der App einstellen können. Sie gibt uns das Gefühl, mitten im Geschehen der Musik zu sein. Dieses Gefühl verbessert die Funktion "Head Tracking" noch mehr. Hier hören wir Musik aus unterschiedlichen Richtungen, je nachdem, wohin wir den Kopf drehen. Und das ist wirklich phänomenal. Einziger Wermutstropfen: Wir müssen die Einstellung jedes Mal neu auswählen, denn aus uns unerfindlichen Gründen ist der Raumsound immer deaktiviert, wenn wir die Kopfhörer im Case verschwinden lassen und dann wieder einsetzen.
Das ist aber verkraftbar, denn das Feature bringt besondere Freude, wenn wir Filme schauen oder Podcasts hören. Gerade bei Filmen kommt Kino-Feeling mit den JBL Tour Pro 3 auf – so etwas haben wir bei In-Ears noch nicht erlebt. Für Filmfans ein wahrer Genuss. Was für Musik gilt, gilt übrigens auch für Podcasts und Anrufe. Stimmen geben die JBL Tour Pro 3 klar wieder. In der App gibt es natürlich noch einen Equalizer mit Voreinstellungen für verschiedene Genre, Stimmen oder mehr Bass. Zusammenfassend halten wir fest: Der Sound der JBL Tour Pro 3 ist absolute spitzenklasse.
ANC und Transparenzmodus
Bei aktivierter Geräuschunterdrückung vernehmen wir kein Rauschen, wie es etwa bei den Nothing Ear (a) der Fall ist. Und die JBL Tour Pro 3 filtern viele Umgebungsgeräusche heraus. Aber im direkten Vergleich mit den AirPods Pro sind wir etwas enttäuscht. Sowohl in U-Bahn als auch an einer befahrenen Straße ist unser subjektives Empfinden, dass die AirPods Pro gegenüber den JBL Tour Pro 3 die Nase vorn haben. Freilich ist der Unterschied kaum wahrnehmbar, sobald Musik oder Podcast läuft. Wer aber im Flugzeug oder Bahn nur Umgebungsgeräusche ausblenden möchte, könnte enttäuscht werden. Positiv ist, dass kein Druckempfinden im Ohr bei aktiver Geräuschunterdrückung zu vernehmen ist. Was den Transparenzmodus anbelangt, gibt es bei den JBL Tour Pro 3 nichts zu meckern. Auf Wunsch geben die Kopfhörer Umgebungsgeräusche durch, was beim Einkaufen oder am Bahnsteig sehr nützlich ist.
Besonderheiten
Wo fangen wir an, wo hören wir auf? Das wohl wichtigste Kaufargument für die JBL Tour Pro 3 sind die zahlreichen Besonderheiten und Einstellungsmöglichkeiten, die sie bieten. Besonders ist natürlich der Lieferumfang mit etlichen Größen an Gelpads und sie sind die einzigen im Vergleich, denen Softpads beiliegen. Außerdem lässt sich das Ladecase dank AUX-Kabel als Audioquelle für die Kopfhörer nutzen. Auch das ist einzigartig. Apropos Case: Es ist das einzige im Vergleich, das Dank seines kleinen Touch-Screens in der Lage ist, die Kopfhörer zu steuern.
Auch was die App-Einstellungen anbelangt, sind die JBL Tour Pro 3 an vielen Punkten einzigartig. Ja, die App mag etwas unübersichtlich gestaltet sein und könnte den einen oder anderen Nutzer überfordern, aber dafür bietet sie eben auch viel. Beispielsweise die Funktion des 360-Grad-Hörens in Verbindung mit der Kopfbewegung. Oder einen Hörtest, der herausfindet, welche Höhen und Tiefen die Ohren nicht mehr wahrnehmen, damit die Kopfhörer sie entsprechend ausgleichen. Ein umfangreicher Equalizer ist ebenfalls an Bord. All das macht die JBL Tour Pro 3 mit Abstand zu den einzigartigsten Kopfhörern im Vergleich.
Fazit
Wer kompromisslos guten Sound will, greift zu den JBL Tour Pro 3. Die Kopfhörer bieten das beste Klangerlebnis im Vergleich, sind aber mit rund 300 Euro nicht gerade günstig. Dafür erhalten Käuferinnen und Käufer die Extrapalette an Features. Von einem Ladecase mit Touch-Disyplay, bis hin zu umfangreichen App-Einstellungen und wirklich außergewöhnlichen Möglichkeiten wie Auracast. Die JBL Tour Pro 3 sind einfach stark. Einziges Manko: Sie lassen sich nur mit zwei Geräten gleichzeitig koppeln. Wären mehr bei automatischer Erkennung des Geräts drin, wäre sie für Apple-User ein wahrer Segen.
Die Allrounder für Apple-Jünger: AirPods Pro 2. Generation
Lieferumfang
Die Apple AirPods Pro der zweiten Generation sind wohl die ikonischsten In-Ears im Vergleich. An ihrem Design und ihren Funktion orientieren sich viele andere Hersteller. Was den Lieferumfang anbelangt, bleiben die AirPods Pro aber Standard: Enthalten sind neben den Kopfhörern und dem Ladecase drei Paare Gelpads in den Größen XS, S und L. Die Größe M befindet sich bereits auf den Stöpseln. Dazu gesellt sich noch ein USB-C-Ladekabel. Ein Ladegerät suche wir auch bei Apple vergebens. Aber wer ein normales USB-C-Ladegerät sein Eigen nennt, wird das auch nicht weiter missen. Das Case der AirPods Pro 2 lässt sich übrigens auch induktiv laden.

Sitzkomfort und Bedienkomfort
Was den Komfort anbelangt, sind die AirPods Pro 2 für Apple-User einmalig. Eine App benötigt es nicht. Einmal mit dem iPhone gekoppelt, finden wir die Kopfhörer in den Einstellungen des iPhones. Hier finden Sie die drei Modi "Transparenz", "Adaptiv" und "Geräuschunterdrückung", können einen Hörtest für die Ohren vornehmen oder die Touch-Gesten konfigurieren. Wir beginnen mit einem Passtest für die richtige Größe der Gelpads. XS und S sind zu klein, M fühlt sich gut an und dichtet ordentlich ab, L ist für die Testohren dagegen etwas zu wuchtig.
Was den Sitzkomfort anbelangt, halten die AirPods Pro 2 in den Ohren sicher wie bequem. Beim Laufen sitzen sie in den Ohren, ohne dass wir uns Sorgen machen müssen, die Stöpsel zu verlieren. Gleiches gilt beim Krafttraining. Auch die längeren Trageeinheiten überstehen die Ohren des Testers mühelos und schmerzfrei. Was den Bedienkomfort anbelangt, gehören die AirPods 2 zu den entspanntesten für Apple-Nutzer.
Die Einrichtung gelingt problemlos, indem wir das Case der Kopfhörer einfach in der Nähe unseres iPhones öffnen. Auch die weitere Verbindung mit Apple Watch und Mac gelingt problemlos über die Bluetooth-Einstellungen der Geräte. Schön: Die AirPods Pro 2 erkennen automatisch, welches Gerät gerade genutzt wird, beziehungsweise Sound wiedergibt und koppeln sich entsprechend mit ihm. Einzig die Apple Watch müssen wir immer wieder neu mit den Kopfhörern verbinden. Aber auch das gelingt deutlich angenehmer als bei den anderen Kopfhörern im Vergleich, die wir teils von anderen Geräten entkoppeln müssen, bevor sie die Apple Watch findet.
Klangqualität
Bei der Klangqualität gibt es nicht zu meckern. Nutzer sollten unbedingt in den Einstellungen das "Personalisierte 3D-Audio" einstellen, um die beste Klangqualität zu bekommen. Der Sound ist klar und detailliert und bleibt das selbst bei voller Lautstärke. Die Einstellung 3D-Audio kommt vor allem in Verbindung mit Apple-Music gut zur Geltung, ist unseren Augen aber nicht so stark wie bei den JBL Tour Pro 3. Was den Bass anbelangt, ist er leider nicht so druckvoll wie etwa bei den Nothing Ear (a). Das ist aber auch das einzige Manko. Stimmen geben die AirPods Pro 2 ebenfalls eindeutig und klar wieder. Wer gern Podcasts oder Hörbüchern lauscht, wird an den Apple-Kopfhörern seine Freude haben. Insgesamt überzeugt die Klangqualität der AirPods Pro 2. Sie reiht sich zwar unter den JBL Tour Pro 3 ein, gehört aber in unseren Augen zu den besseren im Vergleich, vor allem weil der Sound bei voller Lautstärke nicht verzerrt.
ANC und Transpazenzmodus
Was die aktive Geräuschunterdrückung anbelangt, sind die AirPods Pro 2 Fluch und Segen zugleich. Sie filtern Umgebungsgeräusche in der U-Bahn und an einer befahrenen Straße sehr gut raus. Im Vergleich sind es die besten In-Ears was das anbelangt. Auch ist in ruhigen Umgebungen wie dem Büro kein Rauschen zu vernehmen und Telefongespräche der Kollegen und Kolleginnen dämnpfen die Kopfhörer exzellent ab. Was aber störend ist, bleibt ein Druckgefühl auf den Ohren. Je länger die AirPods Pro 2 genutzt werden, desto mehr gewöhnen sich die Ohren daran. Richtig deutlich wird es, wenn ein Kopfhörer aus den Ohren genommen wird. Im Vergleich hat kein anderer Kopfhörer bei uns ein so starkes Druckgefühl entstehen lassen.
Was die Transparenzmodi angeht, sind die AirPods Pro 2 dagegen absolut fein. Im adaptiven Modus erkennen sie Gespräche automatisch. Beim Einkaufen reicht es aus, an der Kasse die Musik auszuschalten. Selbst wenn Musik läuft, erkennen die AirPods Pro 2 ein Gespräch und senken die Lautstärke der Musik. Auch Umgebungsgeräusche wie Vogelgezwitscher oder Autolärm kommen im Transparenzmodus gut durch. Praktisch ist das natürlich, wenn man auf dem Fahrrad im Straßenverkehr unterwegs ist oder draußen joggt. Übrigens gibt es ohne aktivierte Geräuschunterdrückung auch kein Druckgefühl auf den Ohren.
Besonderheiten
Besonderheiten wie bei den JBL Tour Pro 3 suchen wir bei den AirPods Pro der zweiten Generation vergebens. Einzig die komfortable Bedienbarkeit für Apple User macht die Kopfhörer besonders.
Fazit
Für Apple-Nutzer sind die AirPods Pro der zweiten Generation die komfortabelsten Kopfhörer im Vergleich. Der Wechsel zwischen mehreren Apple-Geräten funktioniert wunderbar, die automatische Erkennung, welches Gerät gerade Sound abspielt, funktioniert tadellos und der Sound gehört zur Spitzenklasse, wenngleich er nicht ganz an die JBL Tour Pro 3 oder die Sony WF-1000XM5 heranreicht. Das gilt auch für das angenehm flache Ladecase. Ein Touch-Display braucht es für die AirPods Pro 2 in unseren Augen nicht, da ihr Bedienkomfort mit Apple-Geräten schon so wirklich außergewöhnlich gut ist. Leider ist die Mikrofonqualität nicht so, wie es für Kopfhörer dieser Preiskategorie wünschenswert wäre.
Dolmetscher für Samsung-Smartphones: Galaxy Buds 3 Pro
Lieferumfang
Samsung konzentriert sich bei den Galaxy Buds 3 Pro aufs Wesentliche: Neben den Kopfhörern und dem Case liegen den Buds Pro 3 noch zwei unterschiedliche Größen an Gelpads und ein USB-C-Ladekabel bei. Das wars. Was die Koppelung mit einem iPhone anbelangt, sollten Sie gewarnt sein. Zwar findet ein iPhone 14 die Stöpsel ohne Probleme und sie geben auch Musik und Töne wieder, aber es gibt keine Samsung-App für iOS, um die Galaxy Buds 3 Pro zu konfigurieren. Für Apple-Nutzer sind die Kopfhörer daher unbrauchbar.

Für den Test hat uns Samsung deshalb ein Galaxy S25 Edge zur Verfügung gestellt. Einmal mit dem Smartphone verbunden, lassen sich die Kopfhörer dann wie gewünscht in der Wearables-App konfigurieren und übernehmen diese Einstellungen dann auch mit anderen Geräten. An der Verarbeitungsqualität gibt es nichts zu monieren. Samsung setzt auch Kunststoff in Hochglanzoptik. Für manch einen mag das in Zeiten mattierter Elektrogeräte altbacken wirken, wir haben daran aber nichts auszusetzen. Insgesamt machen die Kopfhörer einen robusten wie hochwertigen Eindruck. Gleiches gilt für das Case.
Bedien und Sitzkomfort
Nur zwei Größen an Gelpads legt Samsung seinen Galaxy Buds Pro 3 bei. Die größeren passen dem Tester hervorragend. Und eigentlich dürfte das auch für die meisten Menschen ausreichen. Wer allerdings von seinen Ohren weiß, dass diese nicht viel verzeihen, was In-Ears anbelangt, könnte Probleme bekommen. Unabhängig, in welchem Kontext wir die Kopfhörer getragen haben, verspürten wir keine Probleme. Beim Laufen hatten wir keine Sorgen, dass die Buds 3 Pro aus den Ohren flutschen könnten. Gleiches galt beim Kraftsport.
Und auch beim längeren Tragen im Büro konnten wir keine unangenehmen Druckstellen spüren. Insgesamt saßen die Kopfhörer so bequem, wie wir uns das von ihnen wünschen. Was den Bedienkomfort anbelangt, sei gesagt, dass sich die Buds 3 Pro problemlos mit der Apple Watch und auch mit dem Mac verbinden ließen, sobald wir diese erst entkoppelten und dann in den Kopplungsmodus versetzten. Der nahtlose Wechsel zwischen Geräten gelingt allerdings nicht, wenn es Apple-Geräte sind. Dafür brauchen Sie Tablet, Smartwatch und Smartphone, die mit Ihrem Samsung-Account angemeldet sind.
Touch-Gesten
Die Touch-Gesten sind in der Wearables-App von Samsung einstellbar und zwar unter dem Menüpunkt Ohrhörersteuerung. Leider offenbaren die Buds 3 Pro hier einige Schwächen, denn die Gestensteuerung ist sehr limitiert und wenig intuitiv. Beim langen Halten bietet die App Ihnen die Wahl zwischen der "Geräuschkontrolle", "Bixby", der Dolmetscher-Funktion und "Achtsamkeit" zu wählen. Ein Streichen mit beiden Finger regelt die Lautstärke. Diese Geste lässt sich ein- und ausschalten, aber nicht durch eine andere Funktion austauschen. Gleiches gilt für Anrufe.
Hier können Sie einstellen, dass Anrufe durch ein Zusammendrücken angenommen und beendet werden. Oder Sie schalten die Funktion einfach ab. Ein Zusammendrücken und Halten lehnt den Anruf ab. Insgesamt fehlt uns vor allem die Funktion, ein Lied vor oder zurück zu schalten und das durch ein einfaches Tippen auf den linken oder rechten Stöpsel. Generell sind die Samsung-Gesten eher ungewohnt für uns. Es fehlt uns auch die Möglichkeit, Gesten an unsere persönlichen Bedürfnisse anzupassen. Schade.
Klangqualität
Was aber alles verschmerzt werden kann, wenn die Klangqualität stimmt. Das tut sie bei den Galaxy Buds 3 Pro. Dem subjektiven Empfinden nach sind es die lautesten Kopfhörer im Vergleich. Für optimale Soundqualität empfiehlt es sich, in der Wearables-App eine ultrahohe Tonqualität und 360-Grad-Audio einzustellen. Der Sound der Galaxy Buds 3 Pro ist angenehm klar und detailliert. Er reiht sich über den AirPods Pro und unter den JBL Tour Pro 3 ein. Ihr Bass könnte etwas druckvoller sein – und das selbst dann, wenn der Equalizer auf "Bass Boost" eingestellt ist.
Was Podcast und die Stimmwiedergabe angeht, geben die Kopfhörer sie klar und akkurat wieder. Gleiches gilt beim Telefonieren. Schön: In der Wearables App können Sie einstellen, dass sich die Galaxy Buds 3 Pro an die Ohren des Trägers oder der Trägerin anpassen. Und die Stöpsel bieten auch per App die Einstellungsmöglichkeit, höhe und mittlere Frequenzen zu verstärken. Das kommt vor allem älteren Ohren zugute.
ANC und Transparenzmodus
Die aktive Geräuschunterdrückung gehört zweifelsohne zu den Stärken der Galaxy Buds 3 Pro. Schön: In den Einstellungen der App wählen Sie per Schieberegler aus, wie stark Sie die Umgebungsgeräusche unterdrückt wissen wollen. Im Test funktionierte das ohne Probleme. Leider offenbaren die Kopfhörer auf allen Stufen ein leichtes Rauschen. In der U-Bahn blenden sie dafür die Umgebungsgeräusche wirklich exzellent aus. Auch den Straßenverkehr mildern sie gut ab.
In ruhigeren Umgebungen wie dem Büro empfiehlt es sich, die aktive Geräuschunterdrückung etwas abzumildern, denn sonst nervt das Rauschen auf Dauer. Ein unangenehmes Druckgefühl auf den Ohren ist nicht zu vernehmen. Dieses Problem hatten wir vor allem bei den AirPods Pro. Insgesamt gehört die Geräuschunterdrückung der Samsung-Kopfhörer zu den besseren im Vergleich. Und da überrascht es wenig, dass auch der Transparenzmodus bei den Kopfhörern exzellent funktioniert.
Besonderheiten
Bevor wir zu einer wirklich positiven Besonderheit kommen, müssen wir zunächst eine negative anmerken: Die Galaxys Buds 3 Pro lohnen sich nur im Zusammenspiel mit einem Samsung-Smartphone, denn ohne die Wearable-App lassen sich die Buds 3 nicht konfigurieren. Damit einen sich die Buds 3 Pro leider mit den AirPods Pro von Apple, die in Zusammenarbeit mit einem Android-Smartphone wenig Sinn ergeben.
Eine wirklich positive Besonderheit der Galaxy Buds 3 Pro ist dagegen die Dolmetscher-Funktion. Sie funktioniert nur in Verbindung mit einem Galaxy-S25-Smartphone. Der Clou: per Künstlicher Intelligenz übersetzt die Dolmetscher-App auf dem Galaxy-Smartphone das gesprochene Wort und die Kopfhörer sprechen es uns ins Ohr. Leider konnten wir im Test nur eine Simulation im Büro auf Englisch vornehmen. Aber das funktionierte erstaunlich gut. Gerade auf Reisen kann der Dolmetscher ein wahrer Segen sein.
Allerdings sei dazu angemerkt, dass es dafür der Galaxy Buds Pro 3 eigentlich nicht bedarf, denn entscheidend ist die Samsung-KI. Trotzdem ist die Aktivierung des Features per Touch-Geste am Kopfhörer gelungen und eine wirklich interessante Entwicklung. Für den großen Lauschangriff eignet sich das Feature aber nicht. Wer gedenkt, in der Öffentlichkeit Menschen zu belauschen, die sich auf einer anderen Sprache unterhalten, wird enttäuscht. Erstens müssen Sie die Sprache in der Dolmetscher-App einstellen und zweitens muss Ihr Gegenüber ins Mikrofon sprechen.
Fazit
Die Galaxy Buds 3 Pro sind vernünftige Kopfhörer – in unseren Augen aber etwas überteuert. Für 250 Euro ist die Mikrofonqualität etwas mau. Und wer auf die Dolmetscher-Funktion verzichten kann, findet bei ähnlich teuren Kopfhörern ein besseres Klangerlebnis. 50 Euro mehr sind beispielsweise in den JBL Tour Pro 3 wirklich gut angelegtes Geld. Einzig wer mehrere Samsung-Produkte sein Eigen nennt und sich der Marke verbunden fühlt, greift daher eher zu den Buds 3 Pro.
Der Mercedes unter den In-Ears: Sony WF-1000XM5
Lieferumfang
Auf den ersten Blick macht Sony vor allem eins besser als die Konkurrenz: Der Hersteller benutzt deutlich weniger Plastik bei seiner Verpackung der WF-1000XM5. Stattdessen setzen die Japaner auf auf Pappe. Eine sehr angenehme Überraschung. Gleiches gilt für die beigelegten Größen der Pads. Statt auf Silikon sind die bei Sony aus Schaumstoff. Sie liegen in den Größen XS bis L bei. Das Case besteht aus rauem Kunststoff, der sich wirklich gut anfühlt. Und die Ohrstöpsel selbst überzeugen durch eine hohe Verarbeitungsqualität. Einzig das USB-A auf USB-C-Kabel ist so kurz, dass es wohl nur in den wenigstens Fällen zum Einsatz kommen kann. Wir haben zum Laden immer ein längeres USB-C-Kabel genutzt.

Sitzkomfort und Bedienkomfort
Was den Sitzkomfort anbelangt, sind die Sony WF-1000XM5 beim ersten Anprobieren nicht besonders intuitiv. Das liegt vor allem an ihrer etwas klobigen Form. Die Sony WF-1000XM5 wollen etwas in den Gehörgang gedreht werden. Wenn sie richtig in den Ohren sitzen, dann sitzen sie auch bombensicher beim Laufen und Kraftsport. Beim Lauftest haben wir sie aber etwas unachtsam in die Ohren gesteckt und mussten den Lauf unterbrechen, um nachzujustieren. Mit der Zeit dürfte das leichter von der Hand gehen, aber gerade am Anfang war es eine etwas nervige Fummelei.
Womit wir zum Bedienkomfort kommen. Bevor wir uns der App widmen, sei gesagt, dass die Reinigung der Schaumstoffpads nicht so leicht wie bei Modellen mit Silikon gelingt. Und weil die Sony WF-1000XM5 gefühlt etwas tiefer im Ohr sitzen, mussten wir sie deutlich häufiger reinigen, als andere Kopfhörer im Vergleich. Wer schonmal eine Sony-Kamera in der Hand gehalten hat, weiß, dass die Japaner wenig von intuitiven Einstellungsmenüs halten. Gleiches kann man über die Sound Connect App von Sony sagen.
Die ist zum einen sehr umfangreich, was die Einstellungsmöglichkeiten der Kopfhörer betrifft. So wechseln Sie in der App zwischen ANC und Transparenzmodus, können verschiedene "Szenen" konfigurieren, also welchen Modus die Kopfhörer beim Laufen, im Gym oder beim Musik hören einstellen sollen, es gibt eine Funktion für sicheres Hören, welche die Lautstärke automatisch reguliert oder Sie können auch Kopfgesten einstellen, und so durch ein Nicken einen Anruf entgegennehmen.
Sony-App macht uns das Leben schwer
Aber die Funktionen in der App zu finden, ist ein Graus. Beispiel gefällig? Um die Touch-Gesten zu ändern, müssen wir den Reiter "Geräteeinstellungen" ganz unten auf der Startseite der App wählen. Dort finden wir erstmal einen Fünf-Band-Equalizer, können ein Hörprofil erstellen und fragen uns, wo die Touch-Gesten sind. Die verstecken sich oben unter einem Reiter namens "System" und dann unter "Touchsensor-Funktion" ändern.
Und jetzt wird es richtig wild: Um Touch-Gesten zu konfigurieren, wählen wir erst deren Funktion aus und können uns dann nur mit voreingestellten Touch-Gesten zufrieden geben. Abgesehen davon, dass es wirklich umständlich ist, die Funktion zu finden, hätte sie sich Sony so auch gleich sparen können. Schade. Immerhin bieten die Sony WF-1000XM5 die Möglichkeit, sie mit zwei Geräten gleichzeitig zu verbinden. Das und der Wechsel zwischen den Geräten funktioniert im Test ohne Probleme.
Touch Gesten
Wie dem auch sei, die Touch-Gesten funktionieren ebenfalls einwandfrei. Links wechselt einmaliges Tippen zwischen ANC und Transparenzmodus, rechts regelt die Musikwiedergabe. Alle Gesten sind schnell gelernt. Die bereits angesprochenen Steuerungsgesten per Kopfnicken oder Schütteln funktionieren dagegen nicht immer so akkurat. Mal nehmen die Kopfhörer einen Anruf entgegen, mal erkennen sie das Nicken nicht. Für uns war das Feature damit nicht mehr als eine nette Spielerei.
Klangqualität
Die Stärke der Sony WF-1000XM5 liegt zweifelsfrei in ihrem Klang. Der ist unseren Empfinden nach kurz hinter den JBL Tour Pro 3 der beste im Vergleich. Ihr Bass wirkt druckvoll ohne zu wummern. Ganz klar wird der Unterschied zu günstigeren Kopfhörern wie den Nothing Ear (a) bei sehr basslastigen Songs wie "Probleme zu vertrauen" von ArniTheSavage. Bei den Nothing Ear (a) schlackern uns da die Ohren, die Sony WF-1000XM5 bleiben dagegen im Klangbild klar und liefern einen angenehmen, gleichwohl druckvollen Bass.
Klassiker wie "You" von Ten Sharp sind mit den WF-1000XM5 ein wahrer Ohrenschmaus. Gesang und Akustik bringen sie klar herüber und selbst bei voller Lautstärke übersteuern die Kopfhörer nicht und bleiben ihrem Klangbild treu. Es bereitet einfach Freude, mit den Sony-Kopfhörern Musik zu hören. Gleiches gilt für Podcasts und Hörbücher. Stimmen wirken klar und detailreich.
Per App kreieren die Kopfhörer ein 360-Grad-Soundbild. Wir haben die Funktion ausprobiert. Das Ergebnis überzeugt, allerdings sind JBL Tour Pro 3 unserer Meinung nach noch ein bisschen besser. Ansonsten lässt sich das 360-Grad-Soundprofil noch auf verschiedene Musik-Apps anpassen. Apple Music war leider nicht dabei, weshalb wir die Funktion nicht testen konnten.
ANC und Transparenzmodus
Was die aktive Geräuschunterdrückung der Sony WF-1000XM5 angeht, ist es die beste im Vergleich. Vermutlich liegt das auch an der besonderen Form der In-Ears, die die Ohren sehr gut von Umgebungsgeräuschen abdichtet. Schön: Unangenehmen Druck auf den Ohren wie bei den AirPods Pro 2 fühlen wir bei den Sony-Kopfhörern nicht. U-Bahn-Gespräche filtern die Sony-In-Ears formidabel heraus. Straßenlärm sperren sie ebenfalls erfolgreich aus, wenngleich eine befahrene noch immer zu hören ist. Auch beim Transparenzmodus offenbaren die Sony-Kopfhörer keine Schwächen. Wer sich seiner Umwelt aussetzen möchte, kann das mit dem Kopfhörer ohne Probleme machen.
Besonderheiten
Besonders an den Sony WF-1000XM5 ist das Design. Das ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, sorgt aber dem Empfinden nach auch dafür, dass die Kopfhörer die Ohren besser abdichten als "normal" designte Modelle im Vergleich. Besonders ist auch die App – aber im negativen Sinne. Etwas mehr Übersichtlichkeit wäre wünschenswert.
Fazit
Wir taufen die Sony WF-1000XM5 als Mercedes unter den In-Ears, weil sie klassisch schick und sehr gut verarbeitet sind. Daneben überzeugen sie vor allem durch einen exzellenten Klang und die beste aktive Geräuschunterdrückung im Vergleich. Woran Sony unserer Meinung nach arbeiten muss, ist die dazugehörige App. Die ist einfach zu umständlich für den täglichen Gebrauch und wirkt altbacken im Vergleich zur Konkurrenz. Wer die Mühe nicht scheut, bekommt Kopfhörer der Spitzenklasse unter 200 Euro. Für Android-Nutzer liegen die Sony-Kopfhörer damit preislich etwas unter dem Niveau der AirPods Pro der zweiten Generation – bieten dafür aber den etwas besseren Sound und eine bessere Geräuschunterdrückung.
Für preisbewusste Bassliebhaber: Nothing Ear (a)
Lieferumfang
Die Nothing Ear (a) gehören zu den günstigeren Kopfhörern im Vergleich. Doch welche Abstriche müssen dafür in Kauf genommen werden? Die kurze Antwort vorweg: Fast keine. Der Lieferumfang ähnelt den anderen Kopfhörern im Vergleich. Ein Ladegerät vermissen wir, dafür bieten die Nothing Ear (a) insgesamt vier Größen Gelpads an, enthalten ein USB-C-Ladekabel und das Ladecase.

Das finden wir im Vergleich zu den JBL Tour 3 Pro angenehm handlich, und im Vergleich zu den anderen Cases schön, weil durchsichtig. Einzig die Kopfhörer ins Case zu bekommen, bereitet uns die ersten Male kleinere Probleme. Hier einfach auf die Punkt-Markierung der Kopfhörer achten und sie entsprechend ihrer Farben im Case drapieren. Nach ein paar Tagen verfliegt das Gefriemel. Um die Kopfhörer zu konfigurieren, stellt Nothing eine App zur Verfügung, in der Sie Transparenzmodi, ANC und Equalizer einstellen und konfigurieren können.
Sitzkomfort und Bedienkomfort
Bevor wir loslegen, ermitteln wir mithilfe der Passformkontrolle in der App die optimale Abdichtung und probieren verschiedene Größen durch. L sitzt in den Ohren vernünftig und fühlt sich gut an. Dann gehts zum Sport. Leider lassen sich die Kopfhörer nur mit zwei Geräten gleichzeitig koppeln. Bevor wir sie mit der Apple Watch verbinden, müssen wir über die App ein Gerät aus der Liste entkoppeln.
Danach funktioniert alles wunderbar. Eine dreißigminütige Laufeinheit überstehen die Kopfhörer mit Bravour. Zu keinem Zeitpunkt überkam die Angst, die Nothing Ear (a) könnten aus den Ohren fallen. Gleiches gilt für eine Runde Krafttraining. Beim Dauertest im Büro sitzen die Stöpsel ebenfalls bequem in den Ohren. Druckstellen Fehlanzeige.
Touch-Gesten
Natürlich bieten die Nothing Ear (a) auch Touch-Gesten, die in der App konfiguriert werden. Voreingestellt sind links "vorwärts springen" durch einen Doppeltipp. Drei Mal Tippen springt auf das vorige Lied. Ein langer Tastendruck wechselt die Geräuschregelung. Dazu bieten die Kopfhörer noch die Geste "Zweimal Drücken und halten", der beispielsweise den Sprachassistenten aktiviert. Beim rechten Kopfhörer sind die Gesten gleich.
Schade: Einzig per Doppeltipp lassen sich Anrufe ablehnen. Uns fehlt hier die Möglichkeit, einen Anruf entgegenzunehmen. Im Test gehört die Touch-Steurerung der Nothing Ear (a) trotzdem zu den angenehmsten im Vergleich. Denn sie sind im Vergleich eine der wenigen, die dafür extra kleine "Knöpfe" bieten, die zwar kein haptisches Feedback geben, aber dafür ist ein Klicken zu vernehmen, das dem Träger zeigt, wie oft er getippt hat. Und das ist einfach besser gelöst als bei anderen In-Ears.
Klangqualität
Schauen wir zunächst auf die Einstellungsmöglichkeiten in der App, bieten die Nothing Ear (a) eine fünfstufige Bassverstärkung mit der es Nothing wirklich gut meinte. Auf höchster Stufe wummern die kleinen Stöpsel wirklich so heftig, dass nur ausgemachte Bassliebhaber gefallen daran haben dürften. Uns reicht dagegen Ebene 3, die den Bass vernünftig verstärkt.
Im Vergleich zu den AirPods Pro gefällt uns der Bass übrigens besser. Die App bietet dazu auch einen Dreiband-Equalizer, um Mitten, Höhen oder Bass zu verstärken. Daneben gibt es auch vier Voreinstellungen. Im Vergleich zu anderen Equalizern im Vergleich ist das etwas mau. Ansonsten sind wir vom Sound der Kopfhörer beeindruckt. Bis circa 85 Prozent der Lautstärke geben sie Musik klar wieder, der Bass ist besonders druckvoll, was uns gefällt.
Einzig auf maximaler Lautstärke verzerren die Nothing Ear (a) unserem Empfinden nach den Sound etwas. Allerdings sei dazu gesagt, dass es uns kaum möglich war, ein Lied auf voller Lautstärke durchzuhören, weil es schlicht unangenehm laut war. Wenn Sie gerne Podcasts oder Hörbücher hören, werden Sie ebenfalls Freude mit den Nothing Ear (a) haben, allerdings sollten Sie den Bass etwas herunter regulieren, weil dieser den Stimmen die Klarheit nimmt. Ein Klangerlebnis wie die JBL Tour Pro 3 mit ihrem "Raumsound" bieten die Nothing Ear (a) allerdings nicht. Das darf aber niemand für ein Drittel des Preises erwarten.
ANC
Die aktive Geräuschunterdrückung der Nothing Ear (a) lässt sich ebenfalls in drei Stufen einstellen. Auf höchster Stufe vernehmen wir in ruhigen Umgebungen leider ein leichtes Rauschen. Das verfliegt allerdings, wenn Musik läuft. Insgesamt sind wir mit der Leistung der Geräuschunterdrückung aber zufrieden. In der U-Bahn leistet sie starke Dienste. Etwaige Gespräche blenden den Kopfhörer gut aus und sobald Musik läuft, sind wir vernünftig von der Umwelt abgeschlossen. Straßenverkehr verringern die Nothing Ear (a) ebenfalls. Der Transparanzmodus funktioniert einwandfrei. Beim Einkaufen im Supermarkt hören wir alle Umgebungsgeräusche problemlos, an der Kasse können die In-Ear dort bleiben, wo sie sind – im Ohr.
Besonderheiten
Was die Nothing Ear (a) von anderen Kopfhörern unterscheidet, ist Ihr Design und die Preisleistung. Wir finden die Nothing-Kopfhörer erfrischend anders und schick. Und sie heben sich herrlich vom Einheitsbrei anderer Hersteller ab, die sich zuweilen eher am Branchenprimus orientieren und Mut zu Neuem vermissen lassen. Daneben ist der Preis der Nothing Ear (a) unschlagbar für den Sound, den die Kopfhörer bieten. Für 75 Euro macht man hier in unseren Augen nichts verkehrt.
Ansonsten bieten die Kopfhörer noch ein KI-Feature, wenn sie im Zusammenspiel mit einem Nothing-Phone genutzt werden. Im Praxistest von Phone und Kopfhörern vermochten wir allerdings nicht einen guten Grund erkennen, die KI per Kopfhörer zu bemühen. Für uns war es durchweg komfortabler, mit ChatGPT zu tippen.
Fazit
Die Nothing Ear (a) eignen sich vor allem für preisbewusste Interessenten, die trotzdem Wert auf gute Soundqualität legen. Im Test überzeugen die Kopfhörer durch einen klaren Klang und starke Bässe – wenn sie nicht auf voller Lautstärke laufen. Daneben überzeugen die In-Ears uns vor allem durch ihr Design, das einfach frisch ist im Vergleich zu anderen In-Ear-Kopfhörern. Was sie mit vielen anderen In-Ears eint, ist eine eher schwache Soundqualität des Mikrofons.
Kleiner Preis, wenig Features: Soundcore by Anker P20i
Lieferumfang
Die Soundcore by Anker P20i gehören zu den günstigeren In-Ears im Vergleich. Schön: Am Lieferumfang hapert es für den Preis nicht. Neben dem Ladekabel liegen zwei weitere Paare Gelpads bei. Die Größen S, M und L sind damit abgedeckt. Was das Case und die Stöpsel anbelangt, bemerken wir den Preisunterschied sofort. Das Case ist deutlich leichter als alle anderen, gleiches gilt für die Kopfhörer und in der Hand gehalten, fühlt sich das Plastik etwas zerbrechlich an. Für den Preis erwarten wir aber auch kein Erlebnis.

Sitzkomfort und Bedienkomfort
Was bei der Haptik noch ein Problem war, ist beim Sitzkomfort keines. Weil die Kopfhörer so leicht sind, bemerken wir sie nach einigen Minuten im Ohr kaum noch. Beim Joggen sitzen sie sicher, beim Kraftsport auch. Den Dauertragetest überstehen sie ebenfalls, ohne nervige Druckstellen zu hinterlassen. All das ist erstmal positiv.
Was den Bedienkomfort anbelangt, spüren wir den günstigen Preis leider sehr deutlich. Mit mehreren Geräten gleichzeitig lassen sich die P20i leider nicht koppeln. Wir entkoppeln die Kopfhörer daher mehrere Male, was auf die Dauer durchaus nervt. Die dazugehörige App ist dabei keine große Hilfe. Denn bevor diese irgendwas offenbart, müssen wir die P20i in den Bluetooth-Einstellungen des jeweiligen Geräts finden und koppeln.
Am Case befindet sich leider kein Button, um die Kopfhörer in den Kopplungsmodus zu versetzen. Und das Aufklappen des Cases allein genügt auch nicht. Erst wenn die Kopfhörer in den Ohren sitzen, vermögen iPhone, Apple Watch oder Mac die Kopfhörer zu finden – wenn sie gerade nicht mit einem anderen Gerät gekoppelt sind. Insgesamt fühlt sich das alles etwas umständlich an.
Touch-Gesten
Die Touch-Gesten stellen Sie in der dazugehörigen App ein. Auf der linken Seite ist ein einfaches Tippen ein Lied zurück, auf der rechten ein Lied vor. Zweifaches Tippen links aktiviert Siri, rechts unterbricht es die Wiedergabe. Tippen und Halten links reduziert die Lautstärke, rechts erhöht sie sie. Was die Gestensteuerung anbelangt, sind die Kopfhörer ausbaufähig. Schön: Bei jedem Tippen geben sie einen Ton wieder. Das allerdings etwas verzögert. Die einfachen Gesten, also einmaliges oder Doppeltippen funktionieren auch gut. Tippen und Halten funktioniert zwar auch, aber kreuzt sich mit dem einzelnen Tippen. Also wenn wir links Tippen und halten wird zwar die Lautstärke reduziert – aber auch ein Lied zurückgestellt. Das sollte so nicht sein. Wenngleich diese Geste für uns zu ungewohnt ist, als dass wir sie im Alltag nutzen würden.
Klangqualität
Ein Klangerlebnis wie bei den JBL Tour Pro 3 oder den AirPods Pro der zweiten Generation oder den Sony WF-1000XM5 darf niemand erwarten, der Kopfhörer für ein Zehntel des Preises kauft. Doch die P20i überraschen positiv. Der Sound ist in Ordnung, solange die Kopfhörer im mittleren Lautstärkebereich arbeiten. Je lauter wir die Musik stellen, desto eher verzerren Töne und werden unklar. In der App lassen sich über den Equalizer zahlreiche Genres einstellen und der Bass verstärken. Eine Option, von der abzuraten ist, denn mit Bassverstärkung dröhnen die P20i eher unangenehm, als dass sie Freude bereiten. Stimmen in Podcasts und Hörbüchern geben die Lautsprecher dagegen vernünftig wieder. Auch in Telefonkonferenzen gibt es keine Probleme, sein Gegenüber zu verstehen.
ANC und Transpatenzmodus
Beide Modi gibt es bei den Soudcore by Anker P20i nicht.
Besonderheiten
Bis auf den günstigen Preis bieten die P20i keine Besonderheiten.
Fazit
Zum kleinen Preis liefern die Soundcore P20i ein solides Ergebnis. Den großen Klanggenuss dürfen Käuferinnen und Käufer ebenso wenig erwarten wie den Komfort, die Kopfhörer mit mehreren Geräten zu koppeln. Unserer Meinung nach eignen sich die Kopfhörer vor allem für Situationen, in denen teurere Modelle leicht verloren gehen. Wer beim Festival oder im Camping-Urlaub Kopfhörer dabei haben möchte, deren Verlust verkraftbar ist, macht bei den P20i nichts verkehrt. Auch als Sportkopfhörer geben sie eine gute Figur ab.
Der Preis-Leistungs-Tipp: Soundcore by Anker Liberty 4 NC
Lieferumfang
Die zweiten Soundcore-Kopfhörer im Vergleich sind bedeutend teurer als die ersten und das spiegelt auch der Lieferumfang wider. Neben Case, Ladekabel und Stöpseln liegen den Kopfhörer noch vier zusätzliche Größen an Gelpads bei und zwar in den Größen XS bis XL. Das Case wiederum fühlt sich ähnlich leicht an wie das der P20i. Wieder setzt Anker hier auf relativ dünnes Plastik, das sich nicht wirklich schön anfühlt. Das machen die teureren In-Ears besser.

Sitzkomfort und Bedienkomfort
Keine Abstriche machen Käuferinnen und Käufer dagegen beim Sitz- und Bedienkomfort. Um die richtige Größe der Gelpads zu finden, bietet die dazugehörige App einen Test, der bei den Gelpads der Größe M eine "ausgezeichnete Abdichtung" attestiert. Die Liberty 4 NC sitzen formidabel in den Ohren. Auch beim längeren Tragen vernehmen wir keine unangenehmen Druckpunkte. Beim Joggen und Kraftsport saßen die Stöpsel ebenfalls sicher im Ohr. Wirklich schön für den Preis ist die Möglichkeit der Mehrfachkoppelung. So gelingt der Wechsel zwischen zwei Geräten nahtlos. Für ein drittes müssen wir dagegen wir ent- und neukoppeln.
Touch-Gesten
Was uns direkt zum ersten Wermutstropfen führt: Immer, wenn wir die In-Ears nachjustieren, um den besten Sitz zu garantieren, lösen wir dabei Touch-Gesten aus und spielen ungewollt Musik ab, oder halten sie an. Das ist auf Dauer etwas nervig und war bei keinen anderen In-Ears so der Fall. Apropos Touch-Gesten: Die können Sie auch in der dazugehörigen App konfigurieren. Einmal Tippen ist links wie rechts "Wiedergabe/Pause". Und genau das haben wir abgestellt, um oben genanntes Problem angenehmer zu gestalten. Ansonsten funktionieren die Touch-Gesten tadellos. Übrigens: Die Geste "Tippen und Halten" der günstigeren bieten die Liberty 4 NC zum Glück nicht. Soundcore hat diese durch eine Halten-Geste ersetzt, die voreingestellt zwischen ANC und Transparenzmodus wechselt – und das ohne die Wiedergabe zu unterbrechen. Herrlich. Natürlich geben die Kopfhörer auch einen Ton wieder, damit wir erkennen, welche Geste wir genutzt haben.
Klangqualität
Die Klangqualität der Liberty 4 NC überzeugt im Test – jedenfalls was eine Lautstärke bis circa 80 Prozent anbelangt. Darüber beginnen die Kopfhörer unserem empfinden nach, die Höhen deutlich zu verzerren, was unangenehm ist. Schmankerl ist der Bass, der durchaus präzise ist, ohne zu überlagern, wie es beispielsweise bei den Nothing Ear (a) bei voller Bassverstärkung der Fall war. In der dazugehörigen App finden wir außerdem viele voreingestellte Equalizer für unterschiedliche Genre oder beispielsweise Podcasts. Die wollen Sie auch bemühen, wenn Sie beispielsweise ein Hörbuch oder einen Podcast hören, denn dank des Podcasts-Modi hören wir Stimmen deutlich klarer. Wer selbst Hand anlegen will, kann das mit einem Acht-Band-Eqaulizer in der App machen.
ANC und Transparenzmodus
Die aktive Geräuschunterdrückung lässt sich in der App in fünf Stufen einstellen. Leider ist auf jeder Stufe in ruhiger Umgebung ein Rauschen zu vernehmen. Bei laufender Musik ist das allerdings kein Problem. Ansonsten verrichtet das ANC der Liberty 4 NC einen ordentlichen Dienst. In der U-Bahn schotten uns die Kopfhörer gut von der Umgebung ab. Straßenlärm kommt zwar noch durch, aber das ist bei deutlich teureren In Ears genauso der Fall. Wir sind positiv überrascht. Beim Transparenzmodus rauschen die Liberty 4 NC leider auch etwas. Dafür kommen aber auch alle Umgebungsgeräusche durch. Auch hier verrichten die Kopfhörer einen ordentlichen Dienst.
Fazit
Es ist wirklich schwierig, einen Preis-Leistungs-Sieger zwischen den Nothing Ear (a) und den Soundcore Liberty 4 NC zu küren. Klangtechnisch liegen beide sehr dicht beieinander, gleiches gilt für die aktive Geräuschunterdrückung. Weil die Liberty 4 NC etwas günstiger sind, geht der Sieg an sie. Einzig wer das Design der Nothing Ear (a) bevorzugt, wird den kleinen Aufpreis zahlen.
Nicht mal was für Sparfüchse: Panasonic RP-HJE125E-K
Lieferumfang
Den kürzesten Test bilden die Panasonic RP-HJE125E-K. Es sind die einzigen kabelgebundenen Kopfhörer im Vergleich. Im Lieferumfang sind neben den Kopfhörern immerhin noch verschiedene Größen an Geldpads enthalten. Das wars dann aber auch. Um sie mit einem iPhone 14 zu verbinden, brauchen wir übrigens noch einen Adapter, denn eine AUX-Buchse bietet das Smartphone nicht mehr. Insgesamt wirkt die Verarbeitung für den Preis in Ordnung. Klar, Panasonic setzt auf Plastik und es ist wahrlich kein Highlight, die Kopfhörer aus ihrer Verpackung zu nehmen. Aber das erwartet niemand für 10-Euro-Kopfhörer.

Sitzkomfort
Die Kopfhörer sind sehr klein und beim ersten anprobieren fühlen sie sich wie ein kleiner Propfen im Ohr an. Nach ein paar Minuten Tragezeit spüren wir die Kopfhörer kaum noch im Ohr. Während des Laufens können wir zwar keine Musik mit den Stöpseln hören, aber Angst, sie aus den Ohren zu verlieren, haben wir keine. Nur nervt uns das Kabel unter dem Pullover schon sehr. Gleiches gilt beim Kraftsport. Immerhin spüren wir auch keine unangenehmen Druckpunkte beim längeren Tragen.
Klangqualität
Machen wir es kurz: Wir hören den Preis. Ein Bass ist nicht zu vernehmen, im linken Stöpsel dagegen ein Rattern, wenn die Lautstärke voll aufgedreht ist. Insgesamt ist der Sound eher blechern, je lauter die Panasonic RP-HJE125E-K arbeiten müssen. Schon deshalb drehen wir die Stöpsel automatisch auf 50 Prozent der vollen Lautstärke. Stimmen in Hörbüchern und Podcasts wirken etwas flach. Klanglich sind die Kopfhörer kein Erlebnis.
Fazit
Die Panasonic RP-HJE125E-K sind die richtigen Kopfhörer für alle, die wöchentlich neue brauchen. Ansonsten ergeben sie keinen Sinn. Unsere Empfehlung: Lieber ein paar Euro mehr in die Hand nehmen und für Festival oder Kneipenabend Kopfhörer wie die P20i von Anker mitnehmen. Und für Musikgenuss zu den Sony WF-1000XM5 greifen. Ist noch immer günstiger, als die JBL Tour Pro 3 zu kaufen.
In-Ear-Kopfhörer: Die wichtigsten Fragen & Antworten
Welche Arten von In-Ear-Kopfhörern gibt es?
In-Ears gibt es als klassische kabelgebundene Modelle, oder als True Wireless Versionen (komplett ohne Kabel).
Worauf kommt es beim Tragekomfort an?
Unterschiedliche Ohrstöpselgrößen und -formen sorgen für guten Sitz und Komfort. In-Ears sollten fest und angenehm sitzen, ohne zu drücken. Es gibt auch Modelle, die Bügel besitzen. Sie eigenen sich besonders gut für sportliche Aktivitäten
Können In-Ear-Kopfhörer gesundheitsschädlich sein?
Längeres und falsches Tragen kann zu Reizungen des Gehörgangs, Infektionen durch Feuchtigkeit und Keime sowie zu Druck- oder Hörschäden führen. Achten Sie deshalb auf einen angenehmen Sitz der Kopfhörer, regulieren Sie die Lautstärke und reinigen Sie die Stöpsel regelmäßig.
Was bedeutet Active Noise Cancellation (ANC)?
ANC ist die Kurzform für die aktive Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen. Meistens filtern Mikrofone in den Kopfhörern Umgebungsgeräusche heraus, sodass Sie Musik in lauten Umgebungen besser genießen. Nicht jede Person empfindet ANC als angenehm, denn teilweise erzeugen In-Ears ein unangenehmes Druckgefühl auf den Ohren.
Wie sollten In-Ear-Kopfhörer gereinigt werden?
Im Idealfall reinigen Sie In-Ears mit Isopropylalkohol. Der desinfiziert die Stöpsel und beugt Schäden vor, da er relativ schnell verdunstet. Wattestäbchen eignen sich hervorragend als Werkzeug. Tauchen Sie das Stäbchen vorher natürlich in ihn und reinigen Sie dann Case und Kopfhörer.
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