"Adolescence" Die Serien-Highlights des Jahres 2025

Die Gesichter des Serienjahres: Owen Cooper in "Adolescence", daneben Jenna Ortega in "Wednesday".
Die Gesichter des Serienjahres: Owen Cooper in "Adolescence", daneben Jenna Ortega in "Wednesday".
© Netflix/Netflix
Auch 2025 sorgten etliche Serien für Begeisterung - vom Horror-Clown Pennywise über abgründige Urlaube bis hin zu fesselnden Kriminalfällen.

Das Serien-Jahr 2025 hielt erneut etliche Highlights bereit. Während die fünfte und finale Staffel von "Stranger Things" 2025 noch gar nicht abgeschlossen wurde und allein deshalb in dieser Liste fehlt, überzeugten die zehn folgenden Shows auf ganzer Linie.

"Adolescence": Darum geht's

Eine Jugendliche wird in England grausam ermordet. Der eher schüchtern wirkende 13-jährige Jamie Miller (Emmy-prämiert: Owen Cooper, 16) soll der Täter sein - aber kann das wirklich stimmen? Die Polizei, eine Gerichtspsychologin sowie Jamies eigene Eltern Eddie (Stephen Graham, 52) und Manda Miller (Christine Tremarco, 48) versuchen herauszufinden, ob der junge Mann schuldig ist und, falls ja, warum er die Tat begangen hat. Wurde der mutmaßliche Täter in den Weiten des Internets und der sogenannten Mannosphäre radikalisiert und entmenschlicht?

"Adolescence": Das macht die Serie so besonders

Die vierteilige englische Miniserie "Adolescence" der Serienschöpfer Jack Thorne (47) und Stephen Graham erzählt eine eindringliche Geschichte über menschenverachtendes Gedankengut, das in den Weiten des Internets kursiert, und scheint nah an der Lebensrealität junger Menschen zu sein.

Daneben begeistert die Netflix-Serie, die auch mit einem Emmy für die Beste Miniserie des Jahres ausgezeichnet wurde, mit ihrer unvergleichlichen Machart: Jede der vier Episoden ist in einem sogenannten One-Shot gefilmt, einer einzigen, langen, ungeschnittenen Einstellung. Das erhöht den Realitätsgrad von "Adolescence" - und funktioniert sogar in der dritten der vier Episoden wider Erwarten exzellent, in der Jamie lediglich mit einer Psychologin in einem Raum sitzt und spricht.

"Wednesday": Darum geht's

Die zweite "Wednesday"-Staffel bringt Zuschauerinnen und Zuschauer zurück an die Nevermore-Akademie, wo für die stets so stoisch wirkende Hauptfigur Wednesday Addams (Jenna Ortega, 23) ein neues Schuljahr sowie zahlreiche neue Mystery-Fälle anstehen. Es gibt ein Wiedersehen mit so ikonischen Addams-Family-Figuren wie dem eiskalten Händchen oder Wednesdays Mutter Morticia Addams (Catherine Zeta-Jones, 56), die in Staffel zwei wesentlich öfter zu sehen ist. Auch neue Figuren wie etwa der für viele komische Momente sorgende Zombie Schlürfi (Owen Painter, 28) überzeugen.

"Wednesday": Das macht die Serie so besonders

Auch die zweite Staffel von "Wednesday" erwies sich für den Streamingdienst Netflix als voller Erfolg. Das Publikum liebt die schaurig-schöne, visuell opulente Nevermore-Akademie, vor deren Hintergrund sich die übernatürlichen Young-Adult-Geschichten abspielen. Der größte Star von "Wednesday" ist und bleibt aber Jenna Ortega. Die 23-Jährige ist einer der Superstars ihrer Generation. In der Netflix-Serie spielt sie eine bedauerlicherweise immer noch viel zu selten gesehene Frauenrolle: Sie lächelt nie, ist hochintelligent und hat in Season zwei nicht einmal mehr das andere Geschlecht im Kopf.

"ES: Welcome to Derry": Darum geht's

27 Jahre vor den Ereignissen des Kinofilms "Es" verschwinden in der Kleinstadt Derry in Maine einmal mehr Kinder spurlos. Ein neuer Club der Verlierer (unter anderem Clara Stack und Blake Cameron James) formiert sich, um gegen den mörderischen Horror-Clown Pennywise (Bill Skarsgård, 35) anzutreten.

"ES: Welcome to Derry": Das macht die Serie so besonders

Hinter der Horrorserie "ES: Welcome to Derry" steckt mit Andy Muschietti (52) der Regisseur der beiden Kino-Erfolge "Es" und "Es Kapitel 2". Muschietti ist nicht nur ein großer Kenner von Vorlagenautor Stephen King (78), sondern auch ein Meister seines Fachs. Zahlreiche furchteinflößende Sequenzen packen und überraschen hier das Publikum - und dürften für Zartbesaitete wohl eindeutig zu viel sein.

Neben diesen Genre-typischen Scares erzählt "ES: Welcome to Derry" aber auch eine Geschichte über die sich verändernde Gesellschaft in den Vereinigten Staaten der 1960er Jahre und allgegenwärtigen Alltagsrassismus, den besonders Figuren wie die schwarzen Soldaten Leroy Hanlon (Jovan Adepo, 37) oder Dick Hallorann (Chris Chalk, 48) zu spüren bekommen. Ein schrecklicher rassistischer Überfall aus der neuen HBO-Serie wirkt hier beinahe noch furchteinflößender als alles, was Horror-Clown Pennywise so treibt.

"The White Lotus": Darum geht's

Nach Hawaii und Italien spielt die dritte Staffel von "The White Lotus" in Thailand. Die Probleme der betuchten westlichen Gäste des Luxushotels bleiben jedoch auch am neuen Schauplatz ähnlich: Frauenheld Saxon (Patrick Schwarzenegger, 32) sucht nach einer sexuellen Eroberung, beißt sich jedoch an Freigeist Chelsea (Aimee Lou Wood, 31) die Zähne aus. Saxons Vater Timothy (Jason Isaacs, 62) steht nach krummen Geschäften mit einem Bein im Gefängnis, während drei alte Freundinnen (unter anderem Carrie Coon) eigentlich nur ausspannen wollen, sich dabei aber gehörig in die Haare kriegen.

"The White Lotus": Das macht die Serie so besonders

Auch in der dritten "The White Lotus"-Staffel wirft Serienschöpfer Mike White (55) einen beißenden, satirischen Blick auf zwischenmenschliche Beziehungen, Privilegiertheit und das zerbrechliche Bild, das viele von sich selbst haben. Wohl jeder Zuschauer und jede Zuschauerin wird sich in mindestens einer der so unterschiedlichen Figuren ein Stück weit wiedererkennen. Ein Umstand, der definitiv zum Nachdenken anregt.

"The Last of Us": Darum geht's

Fünf Jahre sind vergangen, seit Joel (Pedro Pascal, 50) und Ellie (Bella Ramsey, 22) in der kleinen Gemeinde Jackson angekommen sind, die sich erfolgreich gegen die Ausbreitung des Cordyceps-Pilzes zur Wehr setzt. Aus Ellie ist mittlerweile eine junge Frau geworden, die mit ganz typischen Teenager-Problemen wie ihrer unerwiderten Liebe zu Freigeist Dina (Isabela Merced, 24) zu kämpfen hat - und Ziehvater Joel immer aufmüpfiger gegenübertritt.

Doch als die brandgefährliche Abby (Kaitlyn Dever, 28) in Jackson aufkreuzt, nehmen die Ereignisse eine dramatische Wendung. Denn sie hat mit Joel noch eine alte Rechnung offen. In der Folge begeben sich Ellie und Dina auf die lange, beschwerliche Reise nach Seattle, dabei immer bedroht von den mörderischen Infizierten.

"The Last of Us": Das macht die Serie so besonders

Wie die Serienpremiere setzt auch die zweite Staffel von "The Last of Us" neue Maßstäbe, was die Adaption von Computerspielen angeht, und schockiert daneben mit überaus überraschenden Figurentoden, die an die besten Zeiten der Fantasy-Serie "Game of Thrones" erinnern. Besonders die sechste Episode der zweiten Staffel, die in Rückblicken zeigt, was Ellie und Joel während des Zeitsprungs von fünf Jahren taten, sticht aus der hervorragenden Season noch einmal hervor. Auch die neu zur Serie gestoßenen Schauspielerinnen und Schauspieler wie Isabela Merced oder Kaitlyn Dever begeistern auf ganzer Linie.

"Pluribus": Darum geht's

Kein potenzieller Zuschauer und keine potenzielle Zuschauerin sollte gespoilert werden, was die zentrale Prämisse der Sci-Fi-Serie "Pluribus" von "Breaking Bad"- und "Better Call Saul"-Macher Vince Gilligan (58) angeht. Nur so viel sei gesagt: Ein monumentales Ereignis erschüttert die gesamte Menschheit. Fast alle Menschen auf der Erde sind von einer Verwandlung betroffen. Nicht jedoch Carol Sturka (Rhea Seehorn, 53), die zynische Autorin einer Bestseller-Reihe kitschiger Romantik-Fantasy-Romane, die nun um die Rettung der Menschheit kämpfen muss.

"Pluribus": Das macht die Serie so besonders

Neben seiner faszinierenden Sci-Fi-Prämisse glänzt in "Pluribus" ganz besonders Hauptdarstellerin Rhea Seehorn, die schon für ihr Spiel in "Better Call Saul" einen Emmy verdient gehabt hätte. Die von ihr gespielte Figur Carol ist hochintelligent und zutiefst sarkastisch, wobei sie ihren bittersten Hass oft für sich selbst reserviert hält.

Seehorns Spiel ist besonders hervorzuheben, da sie oftmals ganz allein vor der Kamera agiert - in den für Vince-Gilligan-Serien so typischen, langen Einstellungen. Häufig wird hier gar nicht gesprochen und den Protagonisten dabei zugesehen, wie sie Dinge tun. Ungewöhnlich, fesselnd, abgefahren und schlicht großartig.

"The Studio": Darum geht's

Hollywood-Executive Matt Remick (Seth Rogen, 43) übernimmt die Leitung der strauchelnden Continental Studios. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit schärft Studioboss Griffin Mill (Bryan Cranston, 69) ihm ein, dass er ja keine Kunstfilme produzieren soll. Gemeinsam mit seinem Team (unter anderem Kathryn Hahn und Chase Sui Wonders) macht sich Remick an sein selbst erklärtes Ziel, das Kino zu retten und qualitativ hochwertige Filme zu produzieren - entpuppt sich dabei jedoch oft selbst als das größte Hindernis für die Filmemacherinnen und Macher.

"The Studio": Das macht die Serie so besonders

Die wunderbare Hollywood-Satire "The Studio" glänzt mit Gastauftritten von Superstars wie Charlize Theron, Zoë Kravitz, Olivia Wilde oder dem legendären Filmemacher Martin Scorsese, die sich alle auf herrliche Weise selbst auf die Schippe nehmen. An der oft so lebensnah wirkenden Hauptfigur Remick begeistert, dass er neben aller Liebe fürs Kino auch ein hoffnungsloser Speichellecker ist, der Angst hat, in einem Meeting schlecht dazustehen oder einem Regisseur schlicht "Nein" zu sagen.

So nah scheint die Showbusiness-Satire an der Wirklichkeit zu sein, dass etwa Sony-Boss Tom Rothman (71) öffentlich erklärte, dies sei gerade nicht der Fall und die Studio-Manager seien an den meisten Tagen "keine Idioten". Höheres Lob für eine Satire ist wohl kaum vorstellbar. 13 Emmys und damit einen neuen Rekord bei der Awards-Show gab es obendrein.

"Andor": Darum geht's

In der zweiten "Andor"-Staffel steht das böse Imperium in voller Blüte. So unterschiedliche Figuren wie Rebellenpilot Cassian Andor (Diego Luna, 45), Senatorin Mon Mothma (Genevieve O'Reilly, 48) oder Spionagemeister Luthen Rael (Stellan Skarsgård, 74) versuchen, die aufkeimende Rebellion dagegen zu organisieren. Überall in der Galaxis - ob auf dem Stadtplaneten Coruscant oder Orten wie der französisch angehauchten Welt Ghorman - müssen zu diesem Zweck Missionen im Verborgenen bewältigt werden, um den übermächtigen Feind sukzessive zu schwächen und letztlich zu besiegen.

"Andor": Das macht die Serie so besonders

Bei "Andor" handelt es sich in gewisser Weise um die reifste und erwachsenste "Star Wars"-Serie. Nicht Lichtschwert-schwingende Jedi-Ritter, ein nichts fürchtender Draufgänger wie Han Solo oder die mittlerweile auserzählte Familie Skywalker stehen hier im Mittelpunkt. Gezeigt wird vielmehr, wie an den unterschiedlichsten Ecken der weit, weit entfernten Galaxis der Widerstand der Rebellion von unten entsteht, durch einzelne Entscheidungen und Heldentaten, von denen möglicherweise nie jemand erfahren wird. "Andor" gelingt es, der großen "Star Wars"-Erzählung tatsächlich noch etwas Neues hinzuzufügen.

"The Chair Company": Darum geht's

Die Handlung der reichlich absurden Comedy-Thriller-Serie "The Chair Company" zu beschreiben, stellt kein leichtes Unterfangen dar. Familienvater Ron Trosper (Tim Robinson, 44) designt und plant beruflich Einkaufszentren. Bei einer Firmenpräsentation bricht sein Bürostuhl auf der Bühne zusammen und gibt ihn der Lächerlichkeit seiner Kolleginnen und Kollegen Preis. Der oft tölpelhaft wirkende Ron beginnt, Nachforschungen zur Herstellerfirma des Stuhls anzustellen - und deckt in der Folge eine weitreichende Verschwörung auf, während er gleichzeitig seine Arbeit vernachlässigt und in ein Fettnäpfchen nach dem nächsten Tritt.

"The Chair Company": Das macht die Serie so besonders

Im Gegensatz zu Tim Robinsons auf Netflix erschienener Vorgängerserie "I Think You Should Leave with Tim Robinson" - einer reinen Aneinanderreihung von Sketchen - erzählt die HBO-Produktion "The Chair Company" eine durchgehende Geschichte - die jedoch gespickt ist mit einzelnen urkomischen Situationen, die die Handlung meist nicht vorantreiben. Eine selten gesehene Mischung. Der Humor mag nicht jedermanns Sache sein, Fans von Komödienklassikern wie etwa "Airplane!" oder "Die nackte Kanone" dürften hier auf ihre Kosten kommen.

"Task": Darum geht's

Der alleinerziehende Vater Robbie (Tom Pelphrey, 43) überfällt mit einem Partner Drogenhäuser der Biker-Gang Dark Hearts. FBI-Agent Tom Brandis (Mark Ruffalo, 58), der wie Robbie vor Kurzem einen fürchterlichen Schicksalsschlag erlitten hat, macht sich mit einer Task-Force voller unerfahrener Polizistinnen und Polizisten an die Verfolgung der Täter. Dann läuft der nächste Überfall von Robbies kleiner Bande völlig aus dem Ruder - mit dramatischen Folgen für alle Beteiligten.

"Task": Das macht die Serie so besonders

HBO ist nicht nur die Heimat der Drachen aus "Game of Thrones" oder der Pilz-Zombies aus "The Last of Us". Gerade das Krimi-Genre liegt dem Premiumkabelkanal schon seit Serien wie "The Wire" oder "Die Sopranos" richtig gut. "Task", der wohl beste Crime-Thriller des Jahres, ist voller Spannung, Action und Konflikten, doch noch viel mehr stechen die wunderbaren, so lebensnah wirkenden Charaktere heraus, die von den exzellenten Darstellern wie Mark Ruffalo, Tom Pelphrey oder Emilia Jones mit viel Herz zum Leben erweckt werden.

SpotOnNews

PRODUKTE & TIPPS

Kaufkosmos

Mehr zum Thema