Staffel 6 Nach vier Jahren: Neue Staffel von "Black Mirror" ist auf Netflix gestartet – Fans sind enttäuscht

Josh Hartnett
Josh Hartnett als David in "Beyond The Sea". In der neuen Staffel von "Black Mirror" ist er im Weltall unterwegs. 
© Jonathan Prime / Netflix
Nach vier langen Jahren dürfen sich "Black Mirror"-Fans über die 6. Staffel freuen. Was die Fortsetzung des Netflix-Hits zu bieten hat. 

Seit ihrem Start im Jahr 2011 zählt "Black Mirror" zu den erfolgreichsten Science-Fiction-Serien überhaupt. 2019 erschien mit Staffel 5 die zunächst letzte Staffel des Netflix-Hits. Weitere Dreharbeiten verzögerten sich nicht nur aufgrund der Coronapandemie, sondern auch wegen eines Rechtsstreites mit der Endemol Shine Group, bei der die Rechte der Serie bis dato lagen.

Vier lange Jahre später dürfen sich Fans der Serie nun aber über die lang ersehnte 6. Staffel freuen. Seit Donnerstag, den 15. Juni, sind die neuen Folgen auf Netflix verfügbar – und sorgen nicht mal 24 Stunden nach Release für Diskussionen im Netz.

"Black Mirror" erzählt von Werwölfen, Verbrechen und Katastrophen

Fünf Folgen mit einer Länge zwischen 40 und 80 Minuten erzählen – wie gewohnt – fünf abgeschlossene Geschichten, die allesamt in anderer Zeit spielen. Sie sind – "Black Mirror"-typisch – zukunftsdystopisch, satirisch sowie düster und stammen allesamt aus der Feder von "Black Mirror"-King Charlie Brooker, der auch schon zuvor für die Drehbücher verantwortlich war. Und dennoch kritisieren Zuschauer, dass die neuen Folgen der Anthologie-Serie nicht mehr das repräsentieren, für was "Black Mirror" steht.

Denn Science-Fiction sucht man in den Folgen vergeblich, die bislang dargestellten negativen Auswirkungen von Technik und Medien auf Gesellschaft und Menschen, für die das Format stand, fehlen nahezu vollständig. Stattdessen spielen manche Handlungen in der Vergangenheit, erzählen mitunter von Werwölfen und Verbrechen, von Astronauten und weltbewegenden Katastrophen. 

Um was geht es in Staffel 6?

In der ersten Folge mit dem Titel "Joan Is Awful", die dem "Black Mirror"-Charakter noch am nächsten kommt, findet eine bürgerliche Frau heraus, dass auf einem Streaming-Dienst mit dem Namen "Streamberry" eine Drama-Serie über ihr eigenes Leben mit Hollywood-Star Salma Hayek in der Hauptrolle läuft. Neben Hayek sind unter anderem "Schitt's Creek"-Darstellerin Annie Murphy, "Shadow and Bones"-Star Ben Barnes und "Catastrophe"-Schauspieler Rob Delaney in der Verfilmung zu sehen, bei der Ally Pankiw Regie führte.

Salma Hayek
Folge 1 startet mit Hollywood-Star Salma Hayek in der Hauptrolle. 
© Nick Wall/Netflix

Die weiteren Folgen driften dann noch stärker ab. In "Loch Henry" geht es um ein junges Pärchen, das für eine Naturdokumentation nach Schottland reist, unverhofft jedoch auf eine schockierende Legende stößt, deren Spuren es nachgeht. Regie führte BBC-Star Sam Miller. Daniel Portman, John Hannah und Monica Dolan übernahmen die Hauptrollen. 

"Meine liebste Serie ist zur schlechtesten geworden"

Einen weiteren Hollywood-Star sieht man mit Aaron Paul in "Beyond the Sea". Darin erzählt John Crowley die Geschichte von zwei Astronauten, die sich in einer alternativen Welt von 1969 auf einer High-Tech-Mission im All befinden. Damit spielt die Folge untypischer Weise in einer alternativen Vergangenheit, genau wie die fünfte Folge mit dem Titel "Demon 79", die in Nordengland im Jahr 1979 stattfindet. Hier erkennt eine Verkaufs-Assistentin, dass sie drei Menschen töten muss, um eine große Katastrophe zu verhindern. 

Mit "Mazey Day" von Uta Briesewitz schließt sich der Kreis der fünf Folgen. Die vierte Folge ist mit 40 Minuten die kürzeste und erzählt von einer prominenten Person, die nach einem Unfall mit Fahrerflucht von aufdringlichen Paparazzi verfolgt wird. Letztendlich entpuppt sich die Geschichte mit Clara Rugaard, Danny Ramirez und Zazie Beetzals in den Hauptrollen als fantasiereiche Werwolf-Verfilmung, die mit dem klassischen "Black Mirror"-Flair nichts mehr zu tun hat, dafür aber in ihrer Kürze Pfiff und Spannung mit sich bringt. 

In den sozialen Medien zeigten sich Fans von der neuen Staffel enttäuscht. Auf Instagram kommentiert ein Nutzer: "Ich habe mir gerade 'Joan is awful' angeschaut und es ist wirklich 'awful' (dt. abscheulich). Zweitschlechteste Episode nach der mit Miley Cyrus. Meine liebste Serie ist zur schlechtesten geworden", ein anderer sagt: "Ich habe mir gerade die ersten beiden Folgen angesehen. Was eine Schande. Netflix, was habt ihr mit meiner Lieblingsserie gemacht."

Serienschöpfer hat Änderungen angekündigt 

Dass die neue Staffel von "Black Mirror" anders werden wird, war bereits vorherzusehen. Für die neuen Episoden kündigte Serienschöpfer Charlie Brooker bereits im April weitreichende Änderungen an. Er sagte: "Zum Teil als Herausforderung und zum Teil, um die Dinge sowohl für mich als auch für die Zuschauer frisch zu halten, habe ich diese Staffel begonnen, indem ich absichtlich einige meiner eigenen Grundannahmen darüber, was zu erwarten ist, auf den Kopf gestellt habe."

Ob der Richtungswechsel von Brooker Resultat der Krisen letzter Jahre geschuldet ist und der Regisseur weitere Zukunftsdystopien vermeiden möchte, bleibt sein Geheimnis. In jedem Fall spaltet er mit Staffel 6 die Gemüter.  

"Black Mirror" ist ab sofort im Stream auf "Netflix" abrufbar. 

Quelle: "Esquire", "Netflix"

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