Dieser Text stammt aus dem stern-Archiv und erschien zuerst im Jahr 2021, zehn Jahre nach dem Tod von Amy Winehouse. Anlässlich der neuen Filmbiografie "Back to Black" veröffentlichen wir es an dieser Stelle erneut.
Bei unserer ersten Verabredung hat mich Amy Winehouse sitzen lassen. Ich war nach London geflogen. Frühmorgens, an einem Regentag im August 2007, ich war sehr nervös. Das lag auch an Raye Cosbert, einem schwarzen Koloss mit Dreadlocks, dem Manager von Amy Winehouse. Ich hatte ihn wochenlang mit Telefonanrufen terrorisiert, bis er mir schließlich einen Interviewtermin mit Amy Winehouse gewährte. Cosbert war grob im Umgang. Er hielt meinen Nachnamen für meinen Vornamen. Er nannte mich immer "Ross". Ich wagte nicht, ihn zu korrigieren, weil Cosbert mein Zugang zu Amy Winehouse war, den ich mir auf keinen Fall verderben wollte. Sie könne schwierig sein, gab er mir vor dem Interview noch auf den Weg. Wenn sie ein Gespräch langweile, nun ja, dann würde sie abschalten. Oder einfach gehen. Also, Ross, gib dir Mühe!