"Das Beste aus meinem Liebesleben" Axel Hacke wird "Beziehungsberater"

Axel Hackes Rezept gegen Alltagsstress und familiäre Langeweile sind Gelassenheit und Humor. Seine Erfahrungen hat er in "Das Beste aus meinem Liebesleben" zusammengefasst, einem nicht ganz ernstzunehmenden "Beziehungsberater".

Zweifellos ist Axel Hacke seiner Ehefrau, die in seinem neuesten Geschichten-Bändchen Paola heißt, sehr zugetan. Denn so, wie er sie in "Das Beste aus meinem Liebesleben" schildert - stachelig, besserwisserisch, unordentlich und dominant - kann sie nur unwiderstehlich sein. Etwa so wie Ephraim Kishons "beste Ehefrau von allen". Und damit alle so glücklich in der Ehe sind wie er, hat er das Büchlein mit "Ein kleiner Beziehungsberater" untertitelt.

"Das Beste aus meinem Liebesleben. Ein kleiner Beziehungsberater"

Von Axel Hacke
Antje Kunstmann
Preis: 12,00 Euro

Episoden und Karikaturen

Lustig sind seine Geschichten, die zweifellos auf persönlichen Erfahrungen mit seiner Frau basieren. Und wie bei jeder guten Karikatur nimmt der Autor und Journalist die kleinen Schwächen (auch die eigenen) gehörig aufs Korn. Wie zum Beispiel in der Episode "Vorhangstangen sind eigentlich doch schön". Sie endet im Irrenhaus.

Allen Geschichten voran stellt Hacke etwas, das er in einer Zeitung gelesen haben will: "75 Prozent aller Frauen hoffen bei der Hochzeit, dass sich ihr Mann im Lauf der Ehe ändert. Aber 75 Prozent der Männer hoffen bei der Hochzeit, dass sich ihre Frau im Lauf der Ehe nicht ändert." Und dann tritt der Literat den Beweis an - auf 141 Seiten und in 40 launigen Geschichten.

Humor hilft bei Alltagskatastrophen

Er erspart uns nichts, weder seine "normalen" Dialoge mit Paola "Wie wir miteinander reden" 1 - 5, noch seine "heftigen" Wortgefechte "Als wir uns richtig stritten" 1 - 3 und "Der riesengroße Wahnsinnsstreit". Natürlich sind sie weder normal, noch heftig, noch riesengroß - aber stets irgendwie vertraut. Das Fazit liegt nahe: Mit Gelassenheit, ein wenig Abstand und vor allem Humor sind auch die größten Alltagskatastrophen locker zu überstehen.

Hackes Rezept ist das altbewährte. Alles begann 1992 mit seinen "Geschichten aus dem Alltagsleben einer Familie mit drei kleinen Kindern" ("Ein kleiner Erziehungsberater"). Es folgten Kolumnen und zahlreiche andere Publikationen - und die skurrile Sammlung von "Verhörern": "Der weiße Neger Wumbamba" mit zwei Ablegern. Mit seinem "Liebesleben" ist Hacke wieder zum Berater geworden. Einem Berater, der zwar nicht recht weiß, was er raten soll, aber dennoch immer das Richtige tut: seiner Frau recht geben!

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