Asterix, Mickey Maus, Lucky Luke Diese Comic-Figuren haben ihre Schöpfer überlebt

Comicfiguren altern nicht. Ob Mickey Maus, Asterix oder Lucky Luke - sie alle begeistern noch immer mit neuen Geschichten, obwohl ihre Schöpfer längst verstorben sind. Nur um einen Reporter aus Brüssel ist es nach dem Tod seines Erfinders still geworden.

The show must go on - diese Losung von den Bühnen dieser Welt gilt auch für viele Helden der europäischen Comic-Geschichte. Der pfiffige Gallier Asterix, der blitzschnelle Cowboy Lucky Luke oder die beiden britischen Gentlemen Blake und Mortimer: Sie alle eint, dass sie ihre Schöpfer überlebt haben. Ähnlich wie der Kosmos um Micky Maus und Donald Duck des 1966 verstorbenen US-Zeichentrickpioniers Walt Disney beliefern sie ihre Anhängerschaft auch weiterhin mit neuen Geschichten. 

Jüngstes Beispiel ist Asterix, der in der kommenden Woche gemeinsam mit seinem treuen Freund Obelix in sein nunmehr 36. Abenteuer startet. Asterix-Miterfinder und Texter René Goscinny starb schon 1977, Zeichner Uderzo brachte anschließend noch zehn weiter Bände in Eigenregie heraus. Doch im neuen Band "Der Papyrus des Cäsar" ist auch Uderzo schon zum zweiten Mal nicht mehr dabei: 2011 zog sich der heute 88-Jährige vom Zeichentisch zurück und überließ es zwei jüngeren Kollegen, Asterix weiterleben zu lassen.

Auch wenn einige Puristen der Meinung sind, Asterix habe ohne Goscinny nie wieder seine ursprüngliche Qualität erreicht: Der Beliebtheit des 2013 erschienenen ersten Bandes unter dem neuen Autor Jean-Yves Ferri sowie dem Zeichner Didier Conrad tat das keinen Abbruch. "Asterix bei den Pikten" verkaufte sich seit Erscheinen mehr als 5,4 Millionen Mal. 

Ob Kalif oder Cowboy, Comicfiguren dürfen ewig leben

Und auch Lucky Luke, der Cowboy, der seine Waffe schneller zieht als sein eigener Schatten, überlebte seinen geistigen Vater. Der Zeichner Morris verstarb 2001, doch drei begeisterte Comic-Macher führten sein Erbe in mehreren Bänden weiter - im November 2016 soll der nächste erscheinen.

Gleiches gilt für den hinterlistigen Großwesir Isnogud, der stets danach trachtet, Kalif anstelle des Kalifen zu werden. Die ebenso wie Lucky Lucke lange von Goscinny getextete und vom 2011 verstorbenen Jean Tabary miterdachte Reihe um den bösartigen Anti-Helden wird von Nicolas Tabary, dem Sohn des Zeichners, weitergeführt.

Tim nimmt keine Fälle mehr an

Großen Erfolg hatte zudem die Fortsetzung von Corto Maltese, dem Werk des 1995 verstorbenen Hugo Pratt. Allein die Auflage des kürzlich erschienenen neuen Albums liegt bei über 300.000 Stück.

Seit 1996 läuft außerdem die Weiterführung der Geschichten um Blake und Mortimer, deren Erfinder Edgar P. Jacobs schon 1987 verstarb. Die Bände mit dem Geheimagenten und dem Atomphysiker aus Großbritannien erreichen seither regelmäßig eine Auflage von 400.000 Stück - zwei bis dreimal soviel wie zu Jacobs' Lebzeiten.

Ganz anders ist die Lage übrigens bei einer der nach Asterix wohl bekanntesten Figuren der europäischen Comic-Geschichte: Tim. Der junge Reporter erlebte seit dem Tod von Schöpfer Hergé im Jahr 1983 gemeinsam mit seinem Hund Struppi und Kompagnon Käpten Haddock kein neues Abenteuer mehr.

AFP
Alain Jean-Robert