Der Schriftsteller Erik Neutsch ist tot. Er starb am Dienstag im Alter von 82 Jahren in seiner Wohnung in Halle an der Saale, bestätigte die Erik-Neutsch-Stiftung in Berlin am Mittwoch Informationen des "Neuen Deutschlands".
Neutsch galt als einer der erfolgreichsten Autoren der DDR. Er wurde 1931 in Schönebeck bei Magdeburg geboren und schrieb mit "Spur der Steine" 1964 Literaturgeschichte. Das Buch wurde vor mehr als 40 Jahren mit Manfred Krug in der Hauptrolle verfilmt. Nach der Premiere wurde der Film wegen seiner kritischen Sichtweise auf die DDR aber abgesetzt und erst nach dem Fall der Mauer wieder gezeigt. Neutsch war von 1974 bis 1990 Mitglied der Akademie der Künste der DDR.
In den letzten Jahren war es ruhig um Neutsch geworden, der mit seinem sechsbändigen Romanzyklus "Der Friede im Osten" (ab 1974) und dem Buch "Auf der Suche nach dem Gatt" Standardwerke des sozialistischen Realismus schuf. Mit der Wende brach für ihn beruflich eine Welt zusammen. In den letzten Jahren war es ruhig um Neutsch geworden, der sich in sein Haus in Halle zurückgezogen hatte. Große öffentliche Auftritte ließ seine schwer angeschlagene Gesundheit wohl auch nicht mehr zu.