morgenstern Deutsche Jugendserie "Auf Fritzis Spuren" gewinnt internationalen Emmy

Internationaler Emmy für "Auf Fritzis Spuren"
Ein Internationaler Emmy schmückt nun die deutsche Serie "Auf Fritzis Spuren" (Symbolbild)
© Andrew Gombert/EPA / DPA
Deutsche Serie "Auf Fritzis Spuren" holt internationalen Emmy. Alle zehn Minuten stirbt eine Frau gewaltsam. Und: Die Rehabilitation von Rolf Mützenich. Die Lage am Morgen.

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

zwei deutsche Produktionen haben bis zur vergangenen Nacht auf einen International Emmy gehofft: Zum einen alle Menschen hinter dem Politthriller "Herrhausen – Der Herr des Geldes" über die Lebensgeschichte des Bankers Alfred Herrhausen, der in den 80er Jahren an die Spitze der Deutschen Bank kam und im November 1989 in Bad Homburg von der "Roten Armee Fraktion" (RAF) ermordet wurde.

Zum anderen "Auf Fritzis Spuren". Die MDR-Serie beschreibt in sechs teils animierten Folgen die Zeit im geteilten Deutschland kurz vor der Wende für ein junges Publikum. Und tatsächlich stand um kurz nach 3.30 Uhr deutscher Zeit fest:

"Auf Fritzis Spuren": deutsche Jugendserie zur DDR gewinnt internationalen Emmy

Die Serie konnte sich einen International Emmy bei der Preisverleihung in New York in der Kategorie "Kids: Factual & Entertainment" sichern und setzte sich damit gegen Konkurrenz aus Brasilien, Großbritannien und Südafrika durch. "Herrhausen" musste sich dagegen in der Kategorie "Fernsehfilm/Miniserie" dem britischen "Lost Boys & Fairies" geschlagen geben. Für die 53. Preisvergabe mit Fokus auf Produktionen, die nicht aus den USA kommen, waren in 16 Kategorien Beiträge aus 26 Ländern nominiert. Auch wegen der großen Konkurrenz ziehe ich meinen Hut und sage: herzlichen Glückwunsch allen an "Auf Fritzis Spuren" Beteiligten! Und falls Sie sich einen oder beide deutsche Beiträge anschauen möchten: Sie finden Sie in der ARD-Mediathek und zwar hier und hier.

Alle zehn Minuten wird eine Frau getötet

Neulich war an dieser Stelle ja schon einmal die Gewalt gegen Frauen ein Thema. Anlässlich des heutigen internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen muss ich aber noch einmal darauf zurückkommen. Denn etwa alle zehn Minuten wird nach Schätzungen der Vereinten Nationen eine Frau oder ein Mädchen zum Opfer tödlicher Gewalt innerhalb der Beziehung oder Familie. Führen Sie sich das bitte mal vor Augen: alle zehn Minuten! 

Im vergangenen Jahr seien weltweit etwa 83.000 Frauen gezielt umgebracht worden – und in rund 60 Prozent der Fälle sei der Täter ein Familienmitglied oder Lebenspartner gewesen, teilen die UN mit. Ja, am häufigsten sind Femizide in afrikanischen Ländern, dahinter folgen Süd- und Nordamerika. Dass uns das Thema aber auch in Deutschland mit 308 getöteten Frauen und Mädchen im Jahr 2024 etwas angeht, sollte jedem klar sein. Deswegen möchte ich Ihnen auch nochmals dieses Video ans Herz legen. 

Film-Teaser zum Thema Häusliche Gewalt
© stern-Montage: Foto: Robert Hinz
Elisabeth will sich trennen – dann bringt ihr Mann das gemeinsame Kind um
© stern I Foto: Robert Hinz

Ukraine: Die Rehabilitation des Rolf Mützenich

Die Europäer sind erleichtert. Das Schlimmste aus dem 28-Punkte-Plan, der seit vergangener Woche kursiert, scheint verhindert. Geschickt haben sich Friedrich Merz und Co. in Sachen Ukraine wieder zurück an den Verhandlungstisch manövriert und drängen jetzt darauf, dass Donald Trump und Wladimir Putin Kiew keinen Frieden diktieren. Einer der sensiblen Punkte: Welche Gebiete muss die Ukraine an Russland abtreten? Der Ursprungsplan sah vor, dass Putin sogar Gebiete jenseits der aktuellen Frontlinie zugesprochen werden sollten. Davon ist nicht mehr die Rede. Stattdessen kursiert der Vorschlag der Europäer, den Konflikt an der aktuellen Kontaktlinie einzufrieren – und dies als Grundlage der Verhandlungen zu nehmen.

Ein Vorschlag, der einem bekannt vorkommt: Der damalige SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich wollte das schon im März 2024 – und wurde dafür öffentlich als Russlandfreund beschimpft. Woher der Wandel? Die stern-Politikchefs Veit Medick und Jan Rosenkranz diskutieren über den Ukraine-Kurs der Europäer. 

Und sonst? Weitere Schlagzeilen

Das passiert am Dienstag, dem 25. November

  • Die Ukraine-Unterstützer beraten in Videokonferenz über Friedensprozess
  • Im Bundestag beginnt die Haushaltswoche
  • In Dresden startet der Prozess gegen sieben mutmaßliche Linksextremisten aus dem Umfeld von Lina E.

Unsere stern+-Empfehlung des Tages

Na, wie zufrieden sind Sie gerade mit Ihrem Leben? Verzeihen Sie die private Frage, Sie sollen mir nicht antworten, sondern sich nur kurz im Stillen darüber Gedanken machen. Aber bei wem ist schon alles perfekt im Leben? Und schielen wir nicht zu oft auf das, was wir gerade nicht haben? Dann ist bestimmt dieses Interview mit Leon Windscheid etwas für Sie. Darin rät er als einer der bekanntesten Psychologen Deutschlands zu mehr Gelassenheit im Umgang mit sich selbst: "Man wird keine Zufriedenheit finden, wenn man sich nur auf das konzentriert, was besser werden muss. Manchmal hilft es, den Blick für das zu schärfen, was schon in Ordnung ist." Ich jedenfalls erkenne mich darin wieder. Sie sich vielleicht auch?

Wie hat Ihnen dieser morgenstern gefallen? Schreiben Sie es mir gerne: thomas.krause@stern.de. Sie können dieses Morgen-Briefing auch als Newsletter in Ihr Postfach erhalten. Melden Sie sich einfach unter folgendem Link an.

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in den Tag! 

Passen Sie auf sich auf!

Thomas Krause

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