Sprache Suche nach dem Unwort des Jahres

Für die Wahl zum Unwort des Jahres können noch bis zum 7. Januar Vorschläge eingereicht werden. Die Jury hat bereits 850 Begriffe gesammelt, darunter "Abweichler" und "Beschäftigungsproblem". Unwort 2002 war übrigens "Ich-AG".

Für die Wahl zum Unwort des Jahres können noch bis zum 7. Januar Vorschläge eingereicht werden. Der Sprecher der Jury, der Frankfurter Germanistik-Professor Horst Dieter Schlosser, rief am Donnerstag erneut dazu auf, Wörter aus der öffentlichen Kommunikation zu benennen, die 2003 besonders negativ aufgefallen sind. Dabei kann es sich um Begriffe handeln, die einen Sachverhalt oder Vorgang, eine Person oder Personengruppe unangemessen bezeichnen und dabei möglicherweise sogar ethische Normen verletzen.

Unwort 2002: "Ich-AG"

Bislang sind laut Schlosser rund 850 verschiedene Vorschläge eingegangen. Als Beispiele nannte er das Wort Abweichler als Diskriminierung von Bundestagsabgeordneten, die sich nicht auf Fraktionslinie bringen ließen, das Wort Beschäftigungsproblem als Verniedlichung von Arbeitslosigkeit, die Bezeichnung Tätervolk für Juden oder der Begriff Optimierung zur Verharmlosung von Leistungskürzungen. Das Unwort des Jahres 2002 war die "Ich-AG"; 2001 war es "Gotteskrieger".

Vorschläge bis zum 7. Januar erbeten

Die Entscheidung über das Unwort des Jahres wird am 20. Januar bekannt gegeben. Getroffen wird sie von einer sechsköpfigen Jury aus vier Sprachwissenschaftlern und zwei jährlich wechselnden Juroren. Dieses Jahr werden der ARD-Talk-Master Reinhold Beckmann und der Vorsitzende des Verbandes deutscher Schriftsteller, Fred Breinersdorfer, dem Gremium angehören. Vorschläge, möglichst mit Quellenangabe, erbittet die Jury bis zum 7. Januar 2004 an folgende Adresse:

Prof. Horst D. Schlosser
Universität Frankfurt
60629 Frankfurt am Main.
Fax: 069/798-32675
E-Mail: unwort@em.uni-frankfurt.de

DPA