Zehntausend Menschen sind live dabei, wenn in einer Halle in London zwei Männer mit kleinen Pfeilen auf eine runde Scheibe werfen. Millionen Menschen in aller Welt schauen ihnen im TV dabei zu, in den Sportnachrichten wird der Sieger gefeiert, als habe er soeben Wimbledon gewonnen.
Riesenrummel um die Darts-WM im Ally Pally, wo die einen werfen und die anderen für zwei Liter Bier 33 Euro zahlen. Darts, dachte ich immer, sei was für bierdunstgeschwängerte Kneipen. Pfeilewerfen einen Sport zu nennen und es im Fernsehen zu zeigen kam mir absurd vor. Bis ich jetzt einen Roman übers Billardspielen gelesen habe. Eingetaucht bin in eine Welt, von der ich glaubte, sie spiele sich ähnlich wie Darts nur in tristen Hinterzimmern ab.