Es kommt nicht alle Tage vor, dass man sich mit einer Prinzessin übers Speien unterhält. Sunnyi Melles sitzt auf der Kante eines Sofas in einem Hamburger Nobelhotel, zupft immer wieder ihr doch recht kurzes schwarzes Kleid zurecht und will eigentlich nur über ihren neuen Film reden, wie erfüllend die Arbeit war mit dem schwedischen Regisseur Ruben Östlund: "Ich fühlte mich wie neu getauft."
Doch das Gespräch mit der Schweizer Schauspielerin kommt fast zwangsläufig immer wieder auf eine Szene zurück, in der es ums Spucken geht. Mit ihrer porzellanfarbenen Haut, der blonden Wolke auf dem Kopf und den feinen Gesichtszügen wirkt Melles nicht nur aristokratisch, sie ist auch im echten Leben durch Heirat eine Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn.