Dokumentarfilm-Experiment "Life in a Day" Hollywood will die ganze Welt

Die Hollywoodregisseure Ridley Scott und Kevin Macdonald planen ein Filmexperiment auf Youtube. Menschen aus aller Welt sollen ihren Tag aufzeichnen. Aus dem Material soll ein Dokumentarfilm entstehen.

Es klingt sehr einfach, dürfte aber unter anderem für die Cutter exorbitanter Stress werden: Die Hollywoodregisseure Ridley Scott ("Gladiator") und Kevin Macdonald ("Der letzte König von Schottland") haben sich mit einem Aufruf an die Internetgemeinde gewandt, der eine wahre Flut von Filmmaterial auslösen dürfte.

Am 24. Juli sollen Menschen weltweit filmen, was ihren Tag ausmacht, ihr Leben, ihre Liebe, ihre Ängste, ihr Glück. Dieses Material soll dann bei Youtube hochgeladen, gesichtet und zu einer Dokumentation verarbeitet werden, die beim Sundance Filmfestival 2011 Premiere feiern soll. Ob die Organisatoren wissen, auf was sie sich da einlassen?

Zeitkapsel

Es sei der erste Benutzer-generierte Film heißt es im Aufruf, und der Anspruch ist ein hehrer: Der Zusammenschnitt des "The Life in a Day" (Das Leben in einem Tag) betitelten Projekts solle eine Zeitkapsel sein, formuliert es Regisseur Macdonald. "Das Porträt der Welt an einem Tag. Und in 20, 50, 100 oder auch 200 Jahren werden die Leute sagen: 'Wow. So war das also am 24. Juli 2010!'."

Die Datenmengen seien das geringste Problem, heißt es auf Nachfrage bei Youtube. Aber wie gesagt, die Menschen, die sichten und schneiden werden, dürften bereits jetzt Albträume plagen, denn es gibt keine Beschränkungen: "Dein Material kann 15 Sekunden oder zwei Stunden lang sein", steht in den Anforderungen nachzulesen. Sprachgrenzen gibt es nicht. Und die erste Regel lautet: "Beschränke dich nicht".

"Eine Welt. 24 Stunden. Sechs Milliarden Blickwinkel." Auf geht's. Das Sundance Filmfestival beginnt am 20. Januar 2011.

sal

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