Das Strafverfahren gegen Hollywood-Star Alec Baldwin wegen des tödlichen Schusses auf eine Kamerafrau bei einem Westerndreh soll eingestellt werden. Das gaben die Anwälte des Schauspielers bekannt. Baldwin hatte die 42-jährige Kamerafrau Halyna Hutchins bei einer Drehprobe für den Western "Rust" im Oktober 2021 versehentlich mit einem Revolver erschossen und wurde in der Folge wegen fahrlässiger Tötung angeklagt.
Alec Baldwins Anwälte "zufrieden"
"Wir sind zufrieden über die Entscheidung, das Verfahren gegen Alec Baldwin einzustellen", erklärten Baldwins Rechtsanwälte Luke Nikas und Alex Spiro am Donnerstag. "Wir ermutigen zu einer richtigen Untersuchung zu den Fakten und Umständen dieses tragischen Unfalls."
Anderthalb Jahre nach nach dem Vorfall soll die Arbeit an dem Film wieder aufgenommen werden. Die Dreharbeiten würden am Donnerstag an einem neuen Drehort im US-Bundesstaat Montana fortgesetzt, teilte die Anwältin von Rust Movie Produktion, Melina Spadone, mit. Dabei würden besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen.
Die Verwendung von "funktionierenden Waffen und jeder Form von Munition" sei am Drehort untersagt, erklärte Spadone. "Scharfe Munition ist - und war - am Set immer verboten."
Scharfe Kugel im Colt
Hollywood-Star Alec Baldwin war die Waffe, ein Colt .45 mit den Worten überreicht worden, die Waffe sei "kalt" – also nicht mit scharfer Munition geladen. Tatsächlich enthielt sie aber irrtümlich offenbar auch eine scharfe Kugel.
Baldwin hatte im Laufe des Verfahrens auf nicht schuldig plädiert. Der aus Filmen wie "Jagd auf Roter Oktober" und "Die blonde Versuchung" sowie der Serie "30 Rock" bekannte 65-jährige beteuert, er habe nicht wissen können, dass sich scharfe Munition in dem Colt befand. Zudem versicherte er, dass er den Abzug nicht betätigt habe.
Tod vom Kamerafrau wird auch verfilmt
Regie-Assistent Dave Halls wurde Ende März wegen des nachlässigen Umgangs mit einer tödlichen Waffe zu einer sechsmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt. Der 63-Jährige hatte sich im Rahmen einer Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft schuldig bekannt.
Baldwin hatte Auflagen eines Gerichts in New Mexico für die Fertigstellung des Films zugestimmt, darunter ein Waffen- und Alkoholverbot. Über die Fertigstellung des Films und das Leben von Halyna Hutchins soll zudem ein Dokumentarfilm gedreht werden.