Filmfestival in Venedig Goldener Löwe für "Somewhere"

Die Geschichte eines Filmstars, der die Leere seines Daseins durch die Augen seiner Tochter sieht, hat die Jury am meisten beeindruckt: "Somewhere" heißt der Film von Sofia Coppola, der in Venedig nun den Goldenen Löwen gewonnen hat.

Die 39-jährige amerikanische Regisseurin Sofia Coppola hat beim Filmfestival in Venedig den Goldenen Löwen gewonnen. Die Tochter von Francis Ford Coppola erhielt den Hauptpreis des 67. Festivals für ihren Film "Somewhere". Coppola ("Lost in Translation") setzte sich im Kampf um den Goldenen Löwen gegen 23 Konkurrenten durch, darunter auch Tom Tykwers Streifen "Drei".

"Somewhere" sei einstimmig zum Sieger gewählt worden, sagte der Jury-Vorsitzende Quentin Tarantino. Der Streifen habe die Jury schon bei der ersten Vorführung verzaubert. "Somewhere" erzählt die Geschichte eines Filmstars, der die Leere seines Daseins durch die Augen seiner elfjährigen Tochter sieht.

Der Silberne Löwe für die Beste Regie ging an den Spanier Álex de la Iglesia für seine grotesk-überdrehte "Balada triste de trompeta". Der Regisseur erzählt darin auf äußerst ungewöhnliche Weise von Javier, einem traurigen Clown, während der Franco-Zeit. Jahrelang erduldet er zahlreiche Rückschläge und Erniedrigungen, bis er als eine Art Freiheitskämpfer Amok läuft, unter anderem gegen Führer der Franco-Diktatur.

Der US-Amerikaner Vincent Gallo gewann wie von vielen erwartet den Preis als bester Darsteller für seine überzeugende Leistung in "Essential Killing" des Polen Jerzy Skolimowski. Gallo spielt darin eindringlich einen Mann aus Afghanistan, der vom US-Militär gefangen genommen und nach Europa transportiert werden soll. Auf dem Weg dahin entkommt er aber und flieht durch verschneite Wälder vor seinen Verfolgern. Um zu überleben, muss er immer wieder töten.

Der Preis für die beste Darstellerin ging an die Griechin Ariane Labed aus "Attenberg". Die Filmfigur Marina ist 23 Jahre alt und lebt alleine mit ihrem kranken Vater. Das Werk der Regisseurin Athina Rachel Tsangari zeigt Marinas Weg zum Erwachsenwerden und die Entdeckung der eigenen Sexualität.

Der Spezial-Löwe für das Gesamtwerk geht an den Amerikaner Monte Hellman, der mit dem Film "Road to Nowhere" im Wettbewerb von Venedig war.

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