
Schauspieler Mark Wahlberg, 40, beweist in "Contraband" wieder einmal, dass er derzeit zu Hollywoods schlagkräftigsten Heldendarstellern gehört. Vor zwanzig Jahren brachte er als Pop-Stern Marky Mark die Teenies zum Kreischen, dann bescherte er einer bekannten Modemarke als Model Umsatzrekorde. Seit seinem Kinodebüt 1994 in der Komödie "Mr. Bill" entwickelte er sich zu einem der populärsten US-amerikanischen Kassenstars.
Noch heute gibt es Kritiker, die sich vom schauspielerischen Können Mark Wahlbergs überrascht zeigen. Dabei bekam er beispielsweise 2007 für eine Nebenrolle im Hit "Departed - Unter Feinden" eine Oscarnominierung. Er selbst sagte dazu einmal: "Ich finde es toll zu überraschen. Es muss doch nicht immer alles berechenbar sein." Diese Haltung prägt auch seine Rolle in dem Thriller "Contraband" und sorgt für besondere Spannung. Denn lange ist nicht klar, ob der von Mark Wahlberg gespielte Chris ein Ehrenmann oder ein Gauner ist.
Zu Beginn der Geschichte verdient Ehemann und Vater Chris Farraday (Mark Wahlberg) seinen Lebensunterhalt als ehrlicher Kleinunternehmer. Doch Gangsterboss Briggs (Giovanni Ribisi) setzt ihn unter Druck: Um dem glücklosen Gauner Andy, dem Bruder seiner Ehefrau (Kate Beckinsale), aus der Patsche zu helfen, muss Chris noch einmal zum Schmuggler werden. Dabei geht es um Millionen - und um Kopf und Kragen nicht nur von Andy.
Auf der Seite des Bösewichts
Der vor zwölf Jahren mit der schwarzen Komödie "101 Reykjavik" als Regisseur international bekannt gewordene Isländer Baltasar Kormákur gibt mit diesem Krimi einen gelungenen Einstand in Hollywood. Die Handlung des Films basiert auf dem 2008 heraus gekommenen isländischen Kino-Publikumserfolg "Reykjavík Rotterdam". Darin hatte Kormákur, der in seiner Heimat auch als Darsteller geschätzt wird, noch die Hauptrolle gespielt. In seinem Remake setzt er mit Mark Wahlberg auf einen zugkräftigen Star.
Neben dem geradezu irrwitzigen Tempo der Erzählung und den effektsicher arrangierten Action-Szenen sorgt vor allem die Präsenz von Mark Wahlberg für Spannung. Das gelingt ihm insbesondere dadurch, dass er den Charakter der Hauptfigur lange Zeit raffiniert in der Schwebe zwischen Gut und Böse hält. Dabei zieht er die Zuschauer mit Charme und Witz auf seine Seite. Viele werden sich im Kino daher sicher selbst dabei überraschen, dass sie einem gemeinen Bösewicht die Daumen drücken. Ein ausgesprochenes Vergnügen.