Worum geht es?
Der bekannte Regisseur William Desmond Taylor will den Privatdetektiv Hardy Engel mit einem neuen Fall beauftragen. Doch als der Ermittler in dessen Villa auftaucht, findet er den Filmemacher tot auf dem Boden - und steht plötzlich unter Mordverdacht. Auf der Suche nach dem Mörder macht der aus Deutschland ausgewanderte Ermittler die Bekanntschaft mit berühmten Filmstars der 20er Jahre, darunter der Schauspielerin Mabel Normand und dem Komiker Charlie Chaplin. Unterstützt wird er dabei von der attraktiven Polly Brandeis, für die Hardy mehr als nur kollegiale Gefühle entwickelt.
Wer spricht?
17 Stunden und 34 Minuten dauert das neue Abenteuer von Hardy Engel in der Hörbuchversion. Wie schon beim Debüt der Reihe liest auch diesmal Uve Teschner. Der ist auf das Krimi-Genre spezialisiert und trifft den knochentrockenen Ton.
Warum lohnt sich das Hörbuch?

Die Stärke von Christof Weigolds erstem Roman kommt auch in seinem neuen Werk voll zum Tragen. Schon bei "Der Mann, der nicht mitspielt" gelang dem Autor eine mitreißende Mischung aus Fakten und Fiktion: Hardy Engels erster Fall spielte vor dem realen Hintergrund des Fatty-Arbuckle-Skandals und der Gründung der Motion Picture Association of America. Für das neue Buch grub sich Weigold noch tiefer in die Frühzeit der Traumfabrik ein - und fand ein bis heute ungeklärtes Verbrechen: den Mord an dem Regisseur William Desmond Taylor aus dem Jahr 1922. In diesem realen Fall lässt der Autor seinen fiktiven Detektiv Hardy Engel ermitteln, der hier mit zahlreichen berühmten Größen der Filmgeschichte zusammentrifft: dem Filmstar Charlie Chaplin, Regisseur Cecil B. DeMille sowie dem Produzenten Carl Laemmle. Auf diese Weise lernt der Leser nebenbei eine ganze Menge über die frühen Jahre Hollywoods.
Was stört?
Die Figur des Privatermittlers, das Setting in Los Angeles, dazu die düstere Geschichte: Christof Weigolds Roman stellt sich ganz klar in die Tradition der Hardboiled-Krimis, die von Autoren wie Raymond Chandler und Dashiell Hammitt begründet wurde. Ein wesentliches Merkmal deren Literatur war ein knapper, lakonischer Stil, die Texte enthielten kein einziges überflüssiges Wort. Das kann man von Weigolds Werk nicht behaupten. Das Buch umfasst rund 640 Seiten und ist bisweilen durchaus geschwätzig. Weniger wäre hier mehr gewesen.
Für wen eignet sich das Hörbuch?
Gute Unterhaltung, bei der man auch noch etwas dazulernt: Christof Weigolds Zweitling ist eines dieser Bücher, die man fast jedem ans Herz legen kann.