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"Höllenjazz in New Orelans" Wie Louis Armstrong einen Serienkiller jagte

Louis Armstrong stammt aus New Orleans
Louis Armstrong wurde hier geboren. In dem Kriminalroman "Höllenjazz in New Orleans" tritt er selbst als handelnde Person auf und sucht im Jahr 1919 einen brutalen Mörder.
© Picture Alliance
Ein myteriöser Täter treibt sein Unwesen, Polizei und Mafia sind hinter dem "Axtmörder" her. "Höllenjazz in New Orleans" erzählt eine Kriminalgeschichte aus dem Jahr 1919 - und lässt eine historische Person beim Ermitteln helfen.

Worum geht es?

New Orleans im Jahr 1919: Ein mysteriöser Axtmörder geht um und befördert zumeist italienischstämmige Einwanderer auf äußerst brutale Art ins Jenseits. Doch ihm ist nicht nur die Polizei in Person von Detective Michael Talbot auf den Fersen. Auch der frisch aus der Haft entlassene Ex-Cop Luca d'Andrea versucht den Täter im Auftrag der Mafia aufzuspüren. Und dann ist da noch die junge Ida, Sekretärin der Detektivagentur Pinkerton, die sich ebenfalls auf die Suche macht. Dabei unterstützt sie ein Jazzmusiker namens Louis Armstrong. Während die Ermittler dem Mörder näher kommen, verlangt der von den Bewohnern New Orleans, Jazz zu spielen - sonst will er weiter töten.

Wer spricht?

Das Hörbuch wird eingelesen von dem Schauspieler und Sprecher Peter Lontzek. Der 37-Jährige ist unter anderem die Synchronstimme von Tom Hiddleston ("Thor") und hat bereits zahlreiche Kriminalromane eingelesen. Er macht seine Sache auch hier sehr gut. Wenn im Laufe der 13 Stunden und 45 Minuten bisweilen Langeweile aufkommt, liegt das nicht an ihm.

Warum lohnt sich "Höllenjazz in New Orleans"?

"Höllenjazz in New Orleans" von Ray Celestin
Das Hörbuch "Höllenjazz in New Orleans" von Ray Celestin gibt es exklusiv bei Audible zum Download.

Die Geschichte beruht auf einem wahren Fall, den Axeman of New Orleans gab es wirklich. 1911 und 1918/19 gab es in der Stadt eine Mordserie, in dem ein (oder mehrere) Täter seine Opfer mit einer Axt tötete. Die Verbrechen konnten nie aufgeklärt werden, weswegen sie bis heute zu Theorien und Spekulationen anregen. Das macht sich "Höllenjazz in New Orleans" zu Nutze - und erzählt eine mögliche Version. Nebenbei zeichnet das Buch ein Stimmungsbild von den USA am Vorabend der Prohibition.

Was stört?

Bei den Ermittlungen gegen den Axtmörder mischt in dem Roman auch ein gewisser Louis Armstrong mit. Der Mann, der den Jazz mitentwickelt hat und der heute unbestritten zu den bedeutendsten Musikern des 20. Jahrhunderts gezählt wird. Was hat der in dieser Kriminalgeschichte zu suchen? Abgesehen von der Tatsache, dass "Satchmo" aus New Orleans stammt, gar nichts. Autor Ray Celestin hielt es dennoch für einen guten Einfall, den Trompeter als Ermittler in einer Mordserie auftreten zu lassen. Er unterstützt seine Freundin Ida, die Tochter seines Förderers und Kornett-Lehres Peter Davis. Den gab es wirklich. Dass der eine Tochter bei einer Detektivagentur hatte, ist dagegen nicht überliefert.

Celestin hat sich jede Menge biografischer Details über Louis Armstrong angelesen und streut die Fakten in die Handlung ein. Das macht die Figur des Jazzmusikers in dem Roman jedoch nicht glaubwürdiger. Man versteht nicht, was ein Mensch, dessen Name und äußere Daten dem historischen Musiker entsprechen, in dieser fiktiven Geschichte zu suchen hat. Letztlich hätte der Autor auch Micky Maus auftreten lassen können - das wäre kein Deut absurder gewesen.

Für wen eignet sich das Hörbuch?

Wer Spannungsliteratur ohne allzu viel Tiefgang mag, wird mit "Höllenjazz in New Orleans" nicht schlecht bedient. Wer was Leichtes für nebenbei sucht, sollte jedoch gewarnt sein: Die Geschichte wartet mit zahllosen Figuren auf und ist recht verworren. Wer nicht konzentriert bei der Sache ist, verliert schnell den Anschluss.

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