"Es war doch nur eine Beschäftigung junger Kids, und plötzlich wurde daraus eine ernsthafte Berufsperspektive." So beschreibt And.Ypsilon, Produzent der Fantastischen Vier, die Anfangstage der Band. Im Sommer 1989 stapelten vier gerade eben Twen gewordene Stuttgarter Jungs aus Europaletten eine Bühne und traten erstmals unter dem Namen Die Fantastischen Vier in einem ehemaligen Kindergarten in Stuttgart-Wangen auf.
"Heimspiel"
Zum 20. Bandgeburtstag beschenkten sich die Fantas selbst mit einem Open-Air auf dem Cannstatter Wasen und 60.000 Fans feierten mit. Unterstützt wurden Smudo, And.Ypsilon, Michi Beck und Thomas D. vom Orchester der Bolschoi-Oper Minsk, die den größten Hits der Band noch einmal eine ganz eigene Note gaben. Kurzum eine Mammutproduktion, die viel Arbeit, Schweiß und Nerven gekostet hat, wie Smudo im Interview mit stern.de verrät.
Der Rest ist Geschichte. Mit "Die da" aus ihrem zweiten Album "4 gewinnt" entern die Vier zum ersten Mal die Charts, deutscher Hip-Hop - bis dato lediglich Nischen-Thema - macht sich auf in den Mainstream. Sprechgesang auf Deutsch wird eines der Popthemen der 90er Jahre, den Fantas auf dem Fuß folgen Massive Töne, Fettes Brot, Fünf Sterne Deluxe, Afrob und, und, und.
Während Deutschrap beim Sprung ins neue Millenium jedoch vermehrt das Ghetto in sich entdeckte, sind die Fantastischen Vier, neben einigen anderen Big Names des Genres, wie etwa den Broten oder Jan Delay, die letzten Überlebenden der Old School vom 90er-Boom. Sicherlich auch deshalb, weil sie engagiert, zuweilen vielleicht etwas angestrengt, versuchten, die "Die da"-Fesseln abzustreifen, um der Welt zu beweisen, dass sie mehr drauf haben als Happy-Go-Lucky-Rap, mit dem sich in Werbespots Orangensaft verkaufen lässt.
Und das Ergebnis spricht für sich: Hits wie "Sie ist weg", "MFG" oder das von einem sehr witzigen Kostümclip begleitete "Troy" zählen zum Kreativsten, was in den letzten 15 Jahren den Weg in die deutschen Charts gefunden.
Während in diesen Tagen ihr Stuttgarter Jubiläumskonzert "Heimspiel" veröffentlicht wird, arbeitet die Band bereits am neuen Album, das im nächsten Jahr erscheinen soll.