Großbritannien Künstler reagieren auf Anschläge

Nach den Terroranschlägen in London haben zahlreiche Theater und Konzertveranstalter ihre Vorstellungen vorerst abgesagt. Für Sportler gilt jedoch weiterhin: The Show must go on.

Der Schock sitzt tief nach den schweren Terroranschlägen in der britischen Hauptstadt. Zahlreiche Veranstalter von kulturellen Ereignissen reagierten darauf prompt: Verschoben wurden unter anderem die für das Wochenende geplante Konzerte der Rockgruppen Queen und R.E.M. im Hyde Park. Der für Freitag angekündigte Auftritt von Queen und das für Samstag geplante REM-Konzert werden jeweils um eine Woche auf den 15. bzw. 16. Juli verlegt. Die Londoner Theater-Gesellschaft sagte am Donnerstag alle Abendvorstellungen im West End ab. Ein Konzert der Techno-Rocker The Prodigy wurde auf Sonntag verlegt. Die berühmten Kaufhäuser Selfridges und Harrods schlossen bereits am Donnerstagnachmittag, normalerweise sind sie bis 20.00 Uhr geöffnet.

Gänzlich gestrichen wurden sämtliche Feiern zur gelungenen Olympia-Bewerbung der britischen Hauptstadt - London hatte erst am Mittwoch den Zuschlag für die Olympischen Spiele 2012 erhalten. Eigentlich hätte die britische Olympia-Delegation bei ihrer Heimkehr mit einem Fest begrüßt werden sollen, dies scheine nun aber vollkommen unangemessen, sagte Olympia-Ministerin Tessa Jowell.

Formel Eins hält an Grand Prix in Silverstone fest

Dagegen sollen die großen Sportereignisse außerhalb Londons am Wochenende wie geplant stattfinden. Eine Absage des Formel-1-Rennens in Silverstone steht trotz der verheerenden Terroranschläge nicht zur Diskussion. Die meisten Fahrer zeigten sich zwar erschüttert, an einen Startverzicht denken sie aber nicht. "Es ist traurig, was passiert ist. Aber es gibt eine Zukunft", sagte Weltmeister Michael Schumacher, der noch am Donnerstagmorgen mit seiner Frau in London war. Der Ferrari-Pilot erfuhr aber erst in Silverstone von den Ereignissen. Dennoch fühlt sich der 36-Jährige sicher: "Die Sicherheit ist nicht gefährdet. Speziell nach diesen Geschehnissen wird man in England extrem bemüht sein, dass so etwas nicht wieder passiert." BAR-Honda-Pilot Jenson Button versprach: "Wir sollten gerade jetzt den Fans am Sonntag die beste Show bieten."

Die Betreiber der Traditionsstrecke in Mittelengland bemühten sich zu versichern, dass für sie "die Sicherheit für Zuschauer und Teilnehmer von größter Bedeutung ist". Silverstone habe eine Reihe von bewährten Sicherheitsmaßnahmen, die zusammen mit der Polizei und anderen Behörden ausgearbeitet wurden. Bei der Einfahrt zum Gelände überprüfte das Sicherheitspersonal mit Hinweis auf die Anschläge Autos und Taschen. Auf den Autobahnen Richtung Süden wurde gewarnt, nach London zu fahren. Vor dem Formel-1-Rennen sollen Fahrer und Zuschauer eine Schweigeminute für die Opfer der Terroranschläge einlegen. Das teilte der Automobil-Weltverband FIA mit.

Gar nicht stören ließen sich am Donnerstag die Golfer. Das Turnier Scottish Open am Loch Lomond in Luss wurde trotz der Anschläge nicht unterbrochen.

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