Hard-Fi Die Jungs aus der Vorstadt

Gleich mit ihrem ersten Album "Stars of CCTV" landeten Hard-Fi vor zwei Jahren einen Millionenseller. Nun haben sich die vier Jungs aus Staines bei London an einen Nachfolger gewagt.

Was tun, wenn man jung ist, in einem kleinen Kaff am westlichen Rand des Großraums London lebt, und sich zu Tode langweilt? Richard Archer, Ross Philips, Kai Stephens und Steve Kemp machten das Beste daraus und gründeten eine Band. Und dann ging alles ganz schnell: Ihr in einer ehemaligen Taxizentrale selbst produziertes Debütalbum wurde von der britischen Musikpresse jubelnd begrüßt und verkaufte sich millionenfach. Auf "Stars of CCTV" boten die Jungs einen überraschend breit gefächerten Popmix: Sie nutzten die besten britischen Musiktraditionen. Zu hören sind etwa Anklänge an The Clash, die Dexys Midnight Runners oder auch die Happy Mondays.

"Wir sind zwar eine Rock'n'Roll-Band, aber wir hören auch HipHop, House, Dub und Reggae. Und wir haben keine Angst, das einfließen zu lassen", sagte Richard Archer damals. Ihre Single "Hard To Beat" sorgte zudem in den Charts für Furore. Es folgte der Doppelpack "In Operation": Auf der DVD findet sich der komplette Live-Auftritt des Quartetts vor einem begeisterten Publikum in Astoria bei ihrer UK-Tour 2005, auf der CD zahlreiche abgefahrene Dub-Versionen von bekannten Songs.

Nach zwei Jahren Pause hat das Quartett nun den Nachfolger am Start. Mit ihrem Titel "Once Upon A Time In The West" erweisen sie zwei Ikonen des Spaghetti-Western Reverenz: Filmmusik-Komponist Ennio Morricone und Regisseur Sergio Leone. Ansonsten gibt es nicht viel Neues zu berichten: Von Weiterentwicklung kann hier nicht die Rede sein, wenn man davon absieht, dass die Songs noch Stadion-tauglicher sind als die des Vorgängeralbums. Wenn man es mit der Band gut meint, kann man von Stagnation auf hohem Niveau reden. So erinnert die erste Single "Suburban Knights" an den früheren Top-Hit "Hard To Beat", was sicherlich viele Fans freuen wird. Eine kleine Enttäuschung bleibt aber doch: Nach dem grandiosen Debüt hätte man schon etwas mehr erwarten dürfen.

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