Sehen Sie hier das neue Heino-Video Hölle, Hölle, Hölle!

Hilfe, Heino kommt. Mit seinem Album "Mit freundlichen Grüßen" fast cool geworden, will der Volksmusiksänger jetzt mit seinem neusten Werk auf Heavy Metal machen. Doch das geht gründlich daneben.

Es war schon ein bisschen cool, was er da vor fast zwei Jahren gemacht hat. Mit seinem Album "Mit freundlichen Grüßen" ist Heino der Volksmusikhölle entstiegen. Der Mann mit der blonden Perücke und der dunklen Sonnenbrille, der mit Liedern wie "Karamba, karacho, ein Whisky", "Die Schwarze Barbara" oder "Blau blüht der Enzian" einst Erfolge feierte, landete den Coup seines Lebens. Noch nie zuvor hatte er mit einem Album Platz eins der Charts erobert. Jetzt, nach über 50 Jahren in der Volksmusikbranche, war er endlich oben angekommen. Heino auf Platz eins und endlich im Musikhimmel.

"Ich hab' ja immer gesagt, das was ich mache, ist eben geil", frotzelte er damals. Selbstbewusst, das war er ja schon immer. Seinen neuen Erfolg kostete er nun so richtig aus. Stolz erzählte er, wie gut ihm seine neue Rolle als Popstar gefalle. Dass die Idee zu der Platte seine eigene gewesen sei, dass er mit den Songs gezielt Jüngere ansprechen wollte. "Heino, mach' doch mal was für uns", hätten "die jungen Leute" gesagt. Und Heino hat gemacht.

Neu erfinden musste er sich dafür nicht. Heino klang noch immer wie Heino, nur dass er nun Coverversionen von Popsongs sang und sich wie ein Rockstar anzog. Das war so überraschend, dass es irgendwie gut war. Die wahre Größe des Sängers Heinz Georg Kramm lag nicht darin, sich auf einmal eine Lederjacke anzuziehen und die Ärzte zu covern, sondern die Marktlücke für diese Musik entdeckt zu haben. Respekt, Herr Heino.

Heino macht jetzt auf Heavy Metal

Doch statt es bei diesem Geniestreich zu belassen, legt der mittlerweile 75-Jährige nun nach. Am Freitag erscheint sein neues Album "Schwarz blüht der Enzian". Einen Vorgeschmack auf das, was den Hörern wirklich blüht, liefert Heino mit einem vorab veröffentlichten Video. Es zeigt ihn als Heavy-Metal-Rocker zusammen mit seiner neuen Band, die aus Patrick Lindner, Stefan Mross, Gotthilf Fischer und den Wildecker Herzbuben besteht.

Eben noch im Musikhimmel, geht es für Heino und seine Zuhörer also zurück in die Hölle. Das ganze wirkt unfreiwillig wie eine Parodie. So wie damals, als Otto Waalkes in seinem ersten Film Heino als Zombie "Schwarzbraun ist die Haselnuss" singen und aus dem Grab auferstehen ließ. Nur dass das im Gegensatz zum Heavy-Metal-Heino lustig war.

Fast war einem der Schlagerbarde von einst sympathisch geworden. Fast hatte es den Anschein, als könne er gegen Ende seiner langen Karriere über sich selbst lachen. Und fast wirkte es so, als sei Heino witzig geworden. Doch wenn alle Lieder auf seiner neuen Platte so sind wir "Schwart blüht der Enzian" war es leider ein Irrtum. Schade.

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