"Time"-Cover Taylor Swift: Nicht ohne meine Katze

Taylor Swift mit ihrem Kater auf dem Titel des Time Magazines
Berühmtes Frauchen: Auf dem Cover des "Time"-Magazins zeigt sich Taylor Swift mit ihrem Kater  
© Photo by Handout/ TIME / TIME Person of the Year
Für das Cover des amerikanischen "Time"-Magazins ließ sich die berühmte US-Sängerin mit ihrem Haustier fotografieren. Wird es jetzt normal, dass Promi-Miezen Karriere machen?

Wie eine Stola schmiegt er sich um ihren Hals: Benjamin Button, der Kater von Taylor Swift, hat es auf den Titel des "Time"-Magazins geschafft. Zwar galt das Cover nicht ihm, sondern seinem Frauchen, das zur einflussreichsten Person des Jahres gekürt wurde. Doch die Art, wie der Kater auf Swifts Schultern ruht und sich mit seinem weißen Fell in ihre Lockenmähne verwuschelt, zog alle Blicke auf sich. Mit eisblauen Augen starrt Benjamin Button vom Cover – und stahl der US-Sängerin fast die Show.

Aber was soll man auch anderes erwarten von einem Tier, dessen Frauchen alles zu gelingen scheint? "Sie war wie das Wetter, sie war überall", sagte "Time"-Chefredakteur Sam Jacobs über die Wahl Swifts. Und tatsächlich kam man in letzter Zeit ja kaum an ihr vorbei. Selbst wenn man sich nicht für Swift interessierte, wusste man plötzlich alles über ihre neue Liebe Travis Kelce, Football-Star der Kansas City Chiefs. Man erfuhr, dass ihre Fans bei einem Konzert in Seattle ein "Swift Quake" auslösten, ein Erdbeben der Stärke 2,3, ebenso, dass sie mit ihrer Konzerttour "Eras" die Milliarden-Grenze geknackt hat und laut Bloomberg Economics allein ihre US-Gigs das Bruttoinlandsprodukt um 4,3 Milliarden Dollar steigerten. Rekord um Rekord, das ist Taylor Swift.

Swift als Katzen-Mutter

Dass die US-Musikerin ein großer Katzenfan gilt und gleich drei Haustiere hält ist unter den Swifties, den Fans der Sängerin, längst bekannt. Sie lebt mit ihnen, reist mit ihnen um die Welt. Während ihrer Tour flogen sie mit im Privatjet, jede in einer eigens personalisierten Tasche. "Ich liebe sie, bin besessen von ihnen", sagt Swift gern in Interviews. Das zeigte sich auch beim "Time"-Fotoshooting. Als das Magazin darum bat, sie als Person des Jahres fotografieren zu dürfen, stellte sie laut ihres Instagram-Profils nur eine Bedingung: "Can I bring my cat?"

Drei Time-Cover, die Taylor Swift mit unterschiedlichem Styling zeigen
Taylor Swift ziert drei "Time"-Cover, die sie als "Person of the Year" feiern
© Photo by Handout / TIME / TIME Person of the Year / AFP / AFP

Dem Fotografen-Duo Inez van Lamsweerde und Vinoodh Matadin dürfte der Sonderwunsch recht gewesen sein. Fotos von Swift gibt es viele, aber nur wenige mit ihren Haustieren. Ihre Inspiration für das Shooting? Der Bildband "Cat People" des Fotografen Bill Hayward aus den 70ern. Das Cover ziert ein Mädchen mit lockigen Haaren, auf dessen Schultern sich eine Katze fläzt. Swift soll sofort begeistert gewesen sein. Gemeinsam kopierten sie den Look. Man steckte die Sängerin in einen schwarzen Bodysuit von Alaïa und ließ ihre Haare lockig und ohne den typischen, linealgeraden Pony herunterhängen. Der Kater, der ihr auf die Schultern gelegt wurde, wirkte dabei weniger wie ein Accessoire als eher wie Swifts treuer Freund. "Es zeigt sehr gut die Beziehung, die Menschen zu ihren Katzen haben", so van Lamsweerde. 

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Bevor Travis Kelce mit der Sängerin zusammenkam, war Benjamin Button der einzige Mann im Hause Swift. Doch die Aufmerksamkeit des Popstars muss er sich mit zwei anderen Katzen teilen. Ähnlich wie der Kater tragen auch sie Namen, die an berühmte Film-Charaktere erinnern. So heißt eine Katze wie Meredith Grey, ein Charakter aus der Ärzte-Serie "Grey’s Anatomy". Eine andere hört auf den Namen Olivia Benson, eine Adaption aus "Law & Order". Letztere gilt sogar als zweitreichste Katze der Welt. Das ermittelte zumindest eine Organisation namens Ultimate Pet Rich List, die jedes Jahr die erfolgreichsten Tiere der Welt kürt. Da Olivia Benson in einigen von Swifts Musikvideos und Werbekampagnen auftrat, soll ihr Marktwert bei 86 Millionen Euro liegen. Doch nun macht ihr Benjamin Button Konkurrenz. 

Vom Haustier zum Popstar: Lagerfeld hat es vorgemacht

Es überrascht nicht, dass sich noch eine andere berühmte Mieze auf der Liste befindet: Choupette, die Katze Karl Lagerfelds, belegt immerhin Platz sechs des Rankings. Zu Lebzeiten machte der 2019 verstorbene Modedesigner vor, wie man aus einem Haustier einen Popstar macht. Stets begleitete ihn die Birma-Katze, er ließ sogar ihren Namen schützen. Fortan gab es alles mit dem Konterfei des Tieres, ob Taschen, Schuhe oder Kettchen. Ein Konzept, das sich die geschäftstüchtige Swift bei Lagerfeld abgeschaut haben dürfte. Auch die Namen ihrer Katzen hat sie längst schützen lassen. 

Musiker Jared Leto in einem Katzenkostüm bei der Met Gala im Mai 2023
Choupette-Double: Schauspieler und Musiker Jared Leto im Katzenkostüm bei der Met Gala 2023
© Evan Agostini/Invision/AP/dpa / DPA

Wie groß der Wiedererkennungswert der Tiere ist, zeigte sich im Mai, als die Met Gala zu Ehren von Karl Lagerfeld in New York stattfand. Viele Stars erschienen im Choupette-Look: Jared Leto als lebensgroße Katze mit abnehmbaren Kopf, die Rapperin Doja Cat im hautengen Anzug samt einer Gesichts-Attrappe, die sie wie ein Kätzchen aussehen ließ. 

Vielleicht kam Lagerfelds langjährige Model-Muse Claudia Schiffer damals auf die Idee, die Familienkatze Chip berühmt zu machen. Immerhin ist ihr Mann Matthew Vaughn ein bekannter Filmregisseur. Wen wollte es da wundern, dass der Kater nun nicht nur ein eigenes Modebuch bekommt, sondern auch eine Rolle in Vaughns neuem Agententhriller "Argylle" spielt. Darin begleitet der Scottish-Fold-Kater Hauptdarstellerin Bryce Dallas Howard auf einer abenteuerlichen Reise rund um die Welt. 

Nepo-Katzen statt Nepo-Kids?

Buchcover "Blue Chip, die Geständnisse von Claudia Schiffers Kater"
Neuer Buch- und Filmstar: Chip, die Familienkatze von Claudia Schiffer und ihrem Mann, dem Regisseur Matthew Vaughn, macht Karriere
© Gestalten Verlag

"Am ersten Drehtag hatten wir eine teure Filmkatze – und es war ein Desaster", sagte Vaughn in einem Interview. Er fuhr kurzerhand nach Hause und lieh sich Kater Chip, der eigentlich seiner Frau Claudia und der Tochter Clementine gehört. Der Regisseur selbst hatte sich davor wenig um den Begleiter geschert, doch dann teilten sie für drei Monate einen Trailerwagen. "Ich verliebte mich in das Tier, seitdem sind wir sehr eng", so Vaughn. 

Nepo-Katzen statt Nepo-Kids? Bleibt abzuwarten, ob nach dem großen Aufschrei um Promi-Kinder, die ohne große Anstrengung Spitzenjobs ergattern, eine neue Diskussion um privilegierte Tiere entbrennt. Den Katzen dürfte es herzlich egal sein.

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