Karin Fischer geht mit einem bestimmten Ziel zu "Bares für Rares". Die 78-Jährige hat schon die ganze Welt bereist, einzig Japan fehle ihr noch auf ihrer Liste, erklärt die Weltenbummlerin. Und so will sie sich von einem besonderen Schmuckstück trennen, um sich die Reise zu finanzieren.
"Bares für Rares": Diamantring soll Reise finanzieren
Mitgebracht hat Fischer einen goldenen Diamantring im Schiffchenstil, auch Navette genannt. Expertin Wendela Horz zeigt sich direkt angetan von dem Schmuckstück. "Da reicht nachts ein winziger Lichtstrahl und man weiß, wo sie ist", sagt Horst Lichter begeistert über die funkelnden Diamanten.
Noch begeisterter scheint er aber von Verkäuferin Fischer zu sein, die offenbart, dass sie gerne Fallschirm springt. Mit 78 Jahren ein beeindruckendes Hobby. "Du bist eine großartige Frau", sagt Lichter, als Karin Fischer ihm und Wendela Horz von ihren Reiseplänen erzählt. Nach Japan wolle sie, das sei ihr letztes großes Ziel.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
Ermöglicht der Ring die Reise?
Zum großen Reiseglück fehlt Fischer nur der gewinnbringende Verkauf des Ringes. Wendela Horz erklärt, dass der Ring zwischen 1890 und 1900 entstanden sei und eine Fassung aus 585er Gelbgold habe. Der größte Diamant in der Mitte des Rings habe schätzungsweise 0,90 Karat mit einer "recht guten" Qualität. "Sie haben unheimlich viel Feuer", sagt Horz über die Steine. "Ein sehr, sehr schöner Ring. Mir gefällt der ehrlich gesagt auch gut", verrät die Expertin.
Aber wie hoch schätzt sie das Schmuckstück? Immerhin braucht Karin Fischer rund 5000 Euro für ihre Japanreise. Goldpreis und Diamantwert zusammengerechnet kommt Wendela Horz auf 4000 Euro. Jetzt geht es zu den Händlern und der Händlerin.

"Sie haben gute Voraussetzungen, weil es sind mindestens vier oder sogar fünf Interessenten da", offenbart ihr Händlerin Elisabeth "Lisa" Nüdling. Das erste Gebot – 1000 Euro – gibt Fabian Kahl ab, schnell entwickelt sich ein Bietergefecht um den Navette-Ring. Doch bei 2500 Euro von Nüdling stagnieren die Gebote. Was denn Karin Fischers Schmerzgrenze sei, möchte Nüdling wissen. "Ich hatte gedacht bei 3000", erklärt Fischer. "Ich bezahle ihnen 3000 Euro für den Ring", sagt Nüdling nach kurzer Überlegung. Die Schmuckhändlerin erhält den Zuschlag – und Karin Fischer kann anfangen, ihre nächste Reise zu planen.
Quelle: ZDF "Bares für Rares"