Es ist der erfolgreichste Start einer neuen Serie seit Langem: Mit dem historischen Mehrteiler "Charité" landete die ARD am Dienstagabend den Tagessieg: 8,32 Millionen Zuschauer wollten die ersten beiden Folgen der im Dreikaiserjahr 1888 beginnenden Artztserie sehen. Das entspricht einem Marktanteil von hervorragenden 25,9 Prozent.
Erstaunlich: Auch beim jüngeren Publikum kam die Produktion gut an: In der Altersgruppe der 14- bis 49-Jährigen holte "Charité" 14,4 Prozent, in absoluten Zahlen sind das 1,54 Millionen Zuschauer. Die Zahlen sind insofern erstaunlich, als dass der Dienstagabend in der ARD eigentlich auf ein älteres Publikum zugeschnitten ist. Normalerweise läuft hier ab 21 Uhr der Dauerbrenner "In aller Freundschaft".
"Charité" bekommt Fortsetzung
Die ARD zog schnell Konsequenzen aus dem Triumph: Der Sender kündigte am Mittwoch eine Fortsetzung der Reihe an. "An den Drehbüchern zur zweiten Staffel 'Charité' wird bereits gearbeitet", sagte Programmdirektor Volker Herres. Die neuen Folgen werden allerdings in einer anderen Epoche angesiedelt sein: "Die Fortsetzung wird in der Zeit des Nationalsozialismus spielen, es wird also auch um Aufarbeitung der Medizinverbrechen der Nazis gehen." Damals arbeitete unter anderem der berüchtigte Chirurg Ferdinand Sauerbruch an dem Berliner Krankenhaus.
Die erste Staffel spielt in der Kaiserzeit und basiert auf wahren historischen Begebenheiten und Persönlichkeiten. Im Mittelpunkt stehen die vier Forscher und Mediziner Robert Koch, Emil Behring, Paul Ehrlich und Rudolf Virchow. Regie in dieser mit Justus von Dohnányi, Emilia Schüle, Christoph Bach, Ernst Stötzner und Matthias Koeberlin hochkarätig besetzten Serie führt Sönke Wortmann ("Der bewegte Mann", "Das Wunder von Bern"). Die ARD zeigt die weiteren Folgen jeweils dienstags um 20.15 Uhr.
Ärzte, Kaiser, Krankenschwestern - darum geht's in "Charité"

Auch ihn hat es wirklich gegeben: Der berühmte Pathologen Prof. Rudolf Virchow (Ernst Stötzner, l.) schneidet während seiner Vorlesung eine Leiche auf.