Küsse fallen, alle sind fame und Menschen bleiben Menschen. Nein, wir haben nicht den Verstand verloren, sondern den Bachelor und die Frauen, die um ihn kämpfen, am Fernsehbildschirm verfolgt.
"Der Bachelor" und die Horrorsätze
Jedes Jahr aufs Neue sucht ein durchtrainierter Single-Mann irgendwo in der Sonne unter 20 Frauen nach seiner großen Liebe – oder eben nach der Frau, mit der er ein paar Wochen lang das Instagram-Following in die Höhe treiben kann, nur um dann ein trauriges Trennungsstatement posten zu müssen. Immer gleich bleiben die Dates – Fallschirmspringen, ins Wasser springen, Klippenspringen. Irgendwie müssen sie immer springen. Gleichbleibend sind auch die verbalen Aussetzer der Kandidatinnen und des Bachelors. Der Klassiker, unverkennbar eine Wortgeburt aus der Welt der Kuppelshows:
"Es ist ein Kuss gefallen"
Ja, im Reich der Rosen fallen keine Tore, keine Worte und auch keine Maßnahmen. Aber wenn man einander im Pool beim Einzeldate näher kommt, dann kann es schon gut sein, dass ein Kuss fällt. Es ist schwer, festzustellen, wer genau mit dieser falschen Formulierung angefangen hat, aber im Bachelor-Universum sind die fallenden Küsse längst an der Tagesordnung. Auch wenn wir hier Gefahr laufen, wie Lehrerkinder oder Besserwisser zu klingen: Nein, Küsse fallen nicht. Sie können gegeben werden, aber sie fallen nicht. Wohin denn auch?
Mit diesen Frauen bekommt es Bachelor Dominik Stuckmann zu tun

Die studierte Architektin ist seit vier Jahren Single und hofft nun, im TV ihren Traummann zu finden. "Ich bin ein perfekter Mix aus liebevoller Partnerin und bester Freundin", sagt die 33-Jährige. Anna wünscht sich einen Mann, der liebevoll, ehrlich und humorvoll ist – und am besten aussieht wie Schauspieler Tom Hardy.
"Sie will fame sein"
Man kann den Bachelor-Kandidatinnen ja einiges unterstellen, aber dass sie aus anderen Gründen an der Show mitmachen als um dort die Liebe ihres Lebens zu finden? Wo kommen wir denn dahin. Es ist jedoch einer der Vorwürfe, der besonders in der sogenannten Ladies-Villa immer wieder gemacht wird. "Sie will fame sein", beschuldigt dann eine die andere. Wörtlich übersetzt heißt das: "Sie will Ruhm sein." Tatsächlich gemeint ist: "Sie will hier nur berühmt werden." Aber "fame sein" oder auch das etwas korrektere "Sie will Fame" hat sich mittlerweile so etabliert wie die fallenden Küsse. Und manchen Kandidatinnen gelingt es sogar: Sie werden fame.
"Ich sage immer was ich denke"
Per se keine falsche Einstellung. Doch man kann sich sicher sein, dass auf diese Aussage nichts Gutes folgt. Zumindest im Bachelor-Reich. Denn "Ich sage immer was ich denke" gilt für viele Kandidatinnen als Entschuldigung dafür, Kontrahentinnen anzupöbeln und ihnen mitzuteilen, wie wenig man von ihnen halte. Ist Ehrlichkeit eine Tugend, entschuldigt sie nicht das Beschimpfen anderer Menschen. Auch nicht beim Bachelor.
"Ich bin ein Mensch, der"
Möchten die Anwärterinnen auf das Herz des Bachelors sich selbst beschreiben, tun sie das nicht einfach so. Sie setzen ein "Ich bin ein Mensch, der" davor. Dahinter könnte man jeden beliebigen beschreibenden Relativsatz setzen: "Ich bin ein Mensch, der sehr eifersüchtig ist". "Ich bin ein Mensch, der sportlich ist." "Ich bin ein Mensch, der sich schnell verliebt." "Ich bin ein Mensch, der seine Freiheit braucht." Klar ist auf jeden Fall: Sie sind alle Menschen.