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ARD-Serie "Die Glücksspieler" Ein Mann spielt Gott – und stellt eine Million für die Glückssuche in Aussicht

"Die Glücksspieler"
Ein Notar (Matthias Kupfer, r) erklärt Ines (Katharina Schüttler), Firat (Eko Fresh, M) und Jasper (Manuel Rubey, 2.v.r.) die vertraglichen Bedingungen, unter denen sie am Ende des Jahres eine Million Euro erhalten können.
© BR/die film gmbh/Hendrik Heiden / ARD
Drei Menschen sollen eine Million Euro dafür bekommen, dass sie versuchen glücklich zu werden. Der ARD-Sechsteiler "Die Glücksspieler" wagt ein interessantes Gedankenexperiment - mit überraschendem Ausgang.

"Ein paar Vasen fehlen uns ja alle im Schrank": Mit diesen Worten bringt Natascha (Karolina Lodyga) zum Ausdruck, dass sie nicht ganz glücklich ist in ihrem Leben. 

Das Bild ist gut gewählt: Vasen spielen eine wichtige Rolle in der sechsteiligen ARD-Serie "Die Glücksspieler". Am Anfang der Ereignisse steht eine Vase: Sie geht bei einem Streit zwischen Ines (Katharina Schüttler) und ihrem Partner Max (Sergej Moya) entzwei. 

Ihr gemeinsamer Sohn Sammy schreibt daraufhin an den Weihnachtsmann und wünscht sich neben Familienfrieden auch eine neue Vase. Die Wunschkarte bindet er an einen Luftballon, der landet auf dem Anwesen von Gottlieb Herzinger (Branko Samarovski). Der schwerreiche Rentner sucht daraufhin den Vater des kleinen Sammy auf dem Spielplatz auf und schenkt ihm eine teure Ming-Vase aus seinem Besitz.

"Die Glücksspieler" erzählt von drei Familien

Dabei erfährt der von der Welt abgeschieden lebende Senior, dass offenbar auch bei anderen Familien nicht alle Vasen im Schrank stehen - und beschließt Gott zu spielen. Er macht drei Menschen ein ungewöhnliches Angebot. Da ist zum einen der Müll-Unternehmer Firat (Eko Fresh), "der Typ der aus Scheiße Gold macht", wie er stolz sagt. Der verklemmte Versicherungsmathematiker Jasper (Manuel Rubey), der auf der Arbeit gemobbt wird. Und die oben erwähnte ehrgeizige Anwältin Ines.

Die drei sollen ein Jahr lang versuchen, glücklicher zu werden. Einmal die Woche müssen sie in einer Kanzlei zusammentreffen und von ihren Fortschritten berichten - Herzinger wird via Webcam dabei zugucken. Dafür bekommt jeder eine Million Euro - allerdings nur, wenn sie dies ein Jahr lang durchhalten und den Deal auch vor ihren Ehepartnern geheim halten. 

Zugegeben, diese Geschichte ist nicht besonders realitätsnah. Doch darum geht es hier auch gar nicht. Vielmehr ist es ein reizvolles Gedankenexperiment: Wie wirkt sich ein bevorstehender Geldregen auf das Verhalten aus? Und macht der Versuch allein wirklich schon glücklicher?

ARD-Sechsteiler an drei Abenden

Die sechs Folgen zeigen, wie sich das Leben der drei in den kommenden zwölf Monaten verändert. Die Glückssuche hat auch Einfluss auf das Verhalten der jeweiligen Partner - und wirbelt die Leben der drei Familien gehörig durcheinander. 

Wie es sich für eine öffentlich-rechtliche Komödie gehört, bleibt vieles recht brav. Dennoch sind den Autoren (Buch: Michael Hofmann, Bert Koß) glaubwürdige Charaktere gelungen, die Dialoge sind bisweilen amüsant und die Geschichte schlägt immer wieder überraschende Haken. 

Zwar schält sich die Erkenntnis heraus, dass Geld nicht das Wichtigste ist im Leben - doch am Ende wird die sündhaft teure Ming-Vase doch noch mal eine bedeutende Rolle spielen.

Die ersten beiden Folgen von "Die Glücksspieler" laufen am 27. April um 20.15 Uhr im Ersten. Die weiteren vier Episoden werden am 4. und 11. Mai jeweils mittwochs in Doppelfolgen gezeigt. Die komplette Serie gibt es bereits jetzt in der ARD-Mediathek

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