Wer an einer Sendung wie "Promi Big Brother" teilnimmt, der hat den Zenit seiner Karriere bereits überschritten. Shows wie das Dschungelcamp oder diese sind eine Art Gnadenhof, der einstigen TV-Gesichtern die Gelegenheit gibt, ein paar Euro zu verdienen. Viel erwartet keiner mehr von ihnen, schon gar nicht die Zuschauer.
Dennoch schaffte es Jürgen Trovato, laut Sat.1 "Deutschlands bekanntester TV-Detektiv", die ohnehin geringen Erwartungen zu unterbieten. Der 57-Jährige nervte mit penetrant homophoben Sprüchen. Alles, was ihm nicht passte, bezeichnete er als "schwul".

Als einer von neun Teilnehmern zog er bereits Tage vor der ersten Sendung auf den Zeltplatz. Trovato regte sich schon bald über die schlechte Ausrüstung auf. "Wir haben kein vernünftiges Messer", klagte er, und legte nach: "Das Schwuchtel-Messer hier ist ja unglaublich."
Das Messer war nicht das Einzige, was ist seinen Augen homosexuell war. Auch die Kelle bezeichnete er als "schwul" und rief ein anderes Mal: "Das ist doch 'ne schwule Scheiße hier."
"Promi Big Brother": Jürgen Trovato liefert Diskussionsstoff
Während ihm das die meisten anderen Kandidaten durchgehen ließen und seine Sprüche überhörten, sprach ihn der Youtuber Chris direkt darauf an: "Die Gay-Community wird dich aber nicht mögen", ließ er den TV-Detektiv wissen. Der spielte seine Ausfälle herunter. "Ich hab' nichts gegen diese Leute, aber das ist doch ein schwules Messer", sagte er.
Später im Sprechzimmer brachte Chris das Thema noch einmal zur Sprache. "Ich weiß nicht, was bei Jürgen los ist, aber er benutzt das Wort 'schwul' viel zu oft", klagte er. An gleicher Stelle versuchte sich Trovato mit einer Rechtfertigung: "Das ist von mir so eine Redensart und das ist halt so. Es ist nicht abwertend gegen diese Leute, die eben schwul sind."
Chris unternahm sogar noch einen weiteren Anlauf, dem Fernsehdetektiv die Problematik seiner Formulierungen nahezubringen. "Wenn du schwul mit etwas Negativem in Verbindung bringst, ist das nicht so vorteilhaft. Das Messer findest du ja nicht gut, dann solltest du ein anderes Attribut verwenden", erklärte er. Die Worte verhallten jedoch ungehört. Für Trovato sei das ganze Gespräch "überflüssig" gewesen.
Konsequenzen hatte die Ausdrucksweise für Jürgen Trovato jedenfalls nicht. Im Gegenteil: Am Ende der Sendung durfte er zusammen mit Joey Heindle und Zlatko in den Luxusbereich des Campingplatzes herüberwechseln. Vielleicht sind die Messer dort ja heterosexuell …