Günther Jauch gehört seit Jahren zu den beliebtesten Deutschen. Viele können sich den Moderator sogar als Bundespräsidenten vorstellen: Er ist gebildet, besitzt gute Manieren - und ist zumeist recht freundlich.
Am Montagabend wurde Jauchs gute Kinderstube jedoch auf eine harte Probe gestellt. Bei seiner Sendung "Wer wird Millionär?" saß ihm Laura Brodda gegenüber, eine 30-jährige Modebloggerin aus Mainz.
Die brauchte nicht lange, um sich unbeliebt zu machen: Als sie sich zwischen der Sicherheits- und der Risiko-Variante entscheiden musste, fragte sie: "Ist das Publikum schlau? Haben wir schlaue Leute dabei?" Schon da war klar, dass sie sich im Studio nicht allzu viele Freunde machen würde.
Günther Jauch ist genervt
Auch mit Günther Jauch verscherzte sie es sich schnell, indem sie über seine Krawatte lästerte: "Nicht die A-Liga." So quasselte die 30-Jährige in einem fort, bis sich der Moderator nicht mehr anders zu helfen wusste und einmal deutlich wurde: "Sie halten jetzt mal die Klappe!“, sagte der 61-Jährige. Ähnlich genervt reagierten auch viele Twitter-Nutzer. "Das gewonnene Geld kann sie gleich in Schmerzensgeld für die TV-Zuschauer investieren", stöhnte ein User.
Auch wenn sie nicht immer sympathisch rüberkam - für die Rheinländerin hat sich die Sendung gelohnt. Sie erspielte 64.000 Euro - und gewann mehr als 10.000 Instagram-Follower hinzu. Die dürften ihrem Blog künftig höhere Einnahmen bescheren, damit hätte sich die Teilnahme gleich in mehrfacher Hinsicht ausgezahlt.
"Wer wird Millionär?" bindet vor allem Ältere
Die Doppelfolge sahen am Montagabend durchschnittlich 5,08 Millionen Menschen, was einem Marktanteil von 15,6 Prozent entspricht. Damit war "Wer wird Millionär?" die meistgesehene Sendung in der Primetime. In der Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen waren die Werte etwas schlechter: Hier lag der Marktanteil bei 13,2 Prozent. Ein Hinweis darauf, dass Günther Jauch vor allem ältere Zuschauer bindet. Ein Publikum, in deren Welt Fashionblogger eher eine kleine Rolle spielen dürften.