217 Ausgaben seit 1981, vier Moderatoren und schnell die "größte Fernsehshow Europas": "Wetten, dass...?" ist urdeutsche Fernsehkultur – und Thomas Gottschalk verdankt dieser Sendung eine lange Karriere. Doch nun ist es wohl vorbei – offiziell war dies nun die letzte Ausgabe der Wettshow, inoffiziell wird man wohl nochmal darüber reden, wie es weitergeht.
Ob man Thomas Gottschalk noch einmal sehen wird, ist mindestens unwahrscheinlich. Er nannte in einer Art Abschiedsrede gleich zwei Gründe, die ihm offenbar den Spaß an seiner Sendung genommen haben: Allmählich wisse er nicht mehr, wer sich da eigentlich zu ihm auf die Couch setzt. Und außerdem könne er nicht mehr sagen, was er denke. Kurz: Die "gute alte Zeit" ist für ihn offenbar vorbei und er sage dann "lieber garnix mehr".
Zwölf Millionen Menschen feiern Abschied von Thomas Gottschalk
Inzwischen ist klar, dass mehr als zwölf Millionen Menschen dabei zusahen, wie Gottschalk sich von der Nation verabschiedete, die sich schon Ende der Achtziger vor dem Fernseher versammelte, wenn er rief.
Die Show, so ehrlich muss man sein, war ein bisschen unwürdig für den letzten großen Auftritt von Gottschalk. Die Wetten waren laff, die Gäste unscheinbar, der Moderator stellenweise etwas tollpatschig. Über die Technik muss das ZDF sicherlich auch nochmal sprechen, denn hier gab es nicht nur einen heftigen Patzer vor laufenden Kameras.
Das alles rückt aber in den Hintergrund, wenn man bedenkt, dass es wohl die letzte Chance war, einem ganz großen Showmaster quasi die letzte Ehre zu erweisen. Denn mit Nachfolgern ist eher nicht zu rechnen – die TV-Landschaft gibt es kaum noch her, dass eine einzelne Sendung oder gar eine einzelne Person das halbe Land zur besten Sendezeit vor die Bildschirme zieht.
Und so hieß es wohl – zumindest aus dem Mund von Thomas Gottschalk – tatsächlich ein letztes Mal "Top, die Wette gilt". Wenn auch in die falsche Kamera.