Letzte Sendung von „Wetten, dass..?“ Die sieben schlimmsten Sprüche von Markus Lanz

Letzte Sendung von „Wetten, dass..?“: Die sieben schlimmsten Sprüche von Markus Lanz
Machosprüche und kindlicher Humor: In der letzten Ausgabe von "Wetten, dass..?" zog Markus Lanz noch einmal alle Register des schlechten Geschmacks. Das waren die schlimmsten Sprüche.

Fast 34 Jahre flimmerte "Wetten, dass..?" über die Mattscheiben, seit Samstagabend ist nun endlich Schluss. Und eigentlich unterschied sich die letzte Samstagabend-Ausgabe kaum von ihren Vorgängern: Bei den Gästen reichte es wie immer nur für die üblichen Verdächtigen, die sowieso schon ständig im Fernsehen herumlungern (Helene Fischer, Otto). Die Wetten schwankten zwischen irrwitzigem Blödsinn (ein Kind ließ sich von Hunden Leberwurst von der Hand lecken) und spektakulären sportlichen Leistungen (ein Mann kletterte in wenigen Minuten ein Parkhaus hoch und wieder runter).

Nur Lanz konnte das ohnehin tief liegende Niveau noch einmal problemlos unterbieten. Ständig prasselt irgendein Superlativ aus seinem Mund ("sensationell", "wahnsinnig") oder er überbrückt Längen, indem er manches einfach doppelt erzählt oder fragt ("Samuel, wie geht es dir?"). Doch einige Sprüche überspannten den Bogen selbst für Lanz-Verhältnisse.

Das sind unsere sieben Fremdschäm-Sprüche der letzten "Wetten, dass..?"-Sendung:

1. Ein blinder Kandidat konnte Puzzleteile anhand von Schnalzgeräuschen erkennen. Um alle Schummelvorwürfe im Keim zu ersticken, betonte Lanz vor der Wette noch einmal: "Er ist wirklich ganz, ganz blind!". Und diese Äußerung war ganz, ganz doof.

2.

Der siebenjährige Paul erkannte Hunde daran, wie sie ihm Leberwurst von der Hand schleckten. Die Kinderwette war eine Steilvorlage für Witze in den sozialen Netzwerken, und auch Lanz konnte sich offenbar nicht zurückhalten: "Leonardo DiCaprio kann das auch, aber mit Models", platzte es infantil aus dem Moderator heraus. Man wäre gerne dabei, wie Lanz dem kleinen Paul seinen Witz erklärt.

3.

Die ersten Kandidatinnen war eine Gruppe von 15-, 16-jährigen Cheerleadern, die wetteten, fliegend zehn Kleidungsstücke in fünf Meter Höhe auf einer Wäscheleine aufhängen zu können. Natürlich gelang den Teenies ihr Kunststück, und Lanz fügte an: "Wenn ihr richtig gut seid, werdet ihr da oben auch noch bügeln." Am schlimmsten ist, dass Lanz solche Witze extra vorher auswendig lernt und dann aufsagt.

4.

Als Lanz den ehemaligen Skirennläufer Hermann Maier zum Tanzen mit eben jenen Cheerleadern animieren wollte, sagte Lanz: "Hermann, komm, du willst es doch auch." Es lebe der ZDF-Altherrenhumor.

5. Dass sich Lanz offenbar nicht sonderlich stark für seine Kandidaten und Gäste interessiert, ist nicht neu. Gegenüber der kleinen Lina, die im vergangenen Jahr mit einer tollen Wette und einem Duett mit Popstar Bruno Mars begeisterte, schoss er aber den Vogel ab: "Wir werden uns irgendwann wieder treffen und dann sehen wir, ob das Leben gut zu dir war, oder vielleicht nicht" Hier glänzte Lanz wieder mit dem Feingefühl einer Motorsäge.

6.

Ähnlich servierte Lanz den legendären Wärmflaschenaufblaser ("Ich blase nicht mehr") ab, der extra für die Abschiedssendung vorbeigekommen war. Ihn fragte Lanz: "Was machst Du jetzt? Lebst in den Bergen, zurückgezogen?" Als der verneint und kurz nach Worten sucht, fährt ihm Lanz über den Mund: "Auch egal!" Das war vielleicht sein ehrlichster Moment.

7.

Nach einem holprigen Gespräch wollte Lanz dem vor vier Jahren bei einer Wette verunglückten Samuel Koch eine letzte Frage stellen. Er hätte mit einer witzigen oder tiefgründigen Frage die vielen Patzer davor wettmachen können. Stattdessen fragte er Koch, bezogen auf den Unfall: "Hast du etwas Sinnhaftes daraus gezogen?"

Christoph Fröhlich

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