Influencerin Isabelle Vivianne "Boomer denken, dass wir kiffend in der Sonne liegen und nicht arbeiten wollen"

Influencerin Isabelle Vivianne
Isabelle Vivianne, Tischlerin und Influencerin, wehrt sich bei "Wir waren fleißig! Ihr seid faul?" gegen Vorurteile der Boomer-Generation
© ZDF/Jonny Müller-Goldenstedt
Generationen-Schlagabtausch zwischen Baby-Boomern und der Gen Z im ZDF: Bei "Wir waren fleißig! Ihr seid faul?" diskutierten sechs Prominente beider Lager über Vorurteile. 

Auf der einen Seite: Die Generation Baby-Boomer (1946 bis 1964) vertreten durch Fußball-Kommentator Frank Buschmann, 59, Unternehmerin Dagmar Wöhrl, 70 und Kabarettistin Désirée Nick, 67. Auf der Seite der Genz Z (1995 bis 2010): Musiker Roman Lochmann, 25, Influencerin Isabelle Vivianne, 26 und Podcasterin Yasmine M'Barek, 25.

Am Dienstag diskutierten sie in der ZDF-Sendung "Wir waren fleißig! Ihr seid faul? über gängige Vorurteile: Sind die Jungen wirklich faul? Oder die Alten rücksichtslos und überheblich? In der Runde stach vor allem Isabelle Vivianne hervor. Die Tischlerin und Influencerin erklärte: "Die Vorurteile, die mich am meisten nerven, sind auf jeden Fall, dass die Gen Z faul ist, dass wir keinen Bock haben, zu arbeiten und das wir im Endeffekt die Wirtschaft zerstören." Sie stellte klar: "Also ich bin Gen Z und ich mache mich selbständig und dementsprechend ist hier schon mal ein Beispiel, was nicht faul ist, was um 7 Uhr morgens auf der Baustelle steht."

Und weiter: "Die Boomer denken immer, wenn wir von Work-Life-Balance sprechen, dass wir irgendwo kiffend in der Sonne liegen wollen und nicht wirklich arbeiten. Das ist aber überhaupt nicht der Fall." Es bedeute vielmehr, dass man "eine bestimmte Anzahl an Stunden arbeitet" und die restliche Zeit "für unsere Familie aufwenden können und für das, was uns glücklich macht und einen Ausgleich gibt." Wenn die Gen Z eine Viertagewoche fordere, hieße das nicht, dass man sich "einen Chilligen machen" wolle, sondern "dass wir – auch durch euch – gemerkt haben, dass ihr oft gefehlt habt im Leben. Dass ihr als Eltern einfach oft gefehlt habt und wir euch vermisst haben."

Influencerin teilt gegen Boomer aus: "Purer Egoismus"

Ihrer Meinung nach stehe die Gen Z auch vor ganz anderen Zukunftsherausforderungen, als die Boomer-Generation. "Wir wissen, dass wir in eine wirtschaftliche Instabilität reingeraten werden. Durch den Klimawandel. Das heißt, wir wollen uns die Frage der Sinnhaftigkeit stellen. Es muss Sinn machen für das Klima, für die Gesamtgesellschaft und auch für uns."

Dann teilte sie ordentlich gegen die Boomer aus, die ihrer Generation "extreme Klimaschäden" hinterlassen habe und auch "keine Bereitschaft" zeige, von diesem Lebensstandard runterzugehen. Sie unterstellt ihnen "puren Egoismus" und dass sie sich "ausruhen, auf dem, was sie vermeintlich geschaffen" hätten. Die Älteren würden nicht die aktuelle Situation reflektieren und die Probleme, die auf die junge Generation zukomme. Sie hätten zudem eine "geringe Weitsicht".

Sechs Promis, zwei Generationen. Gen Z und Boomer diskutieren über Arbeit, Wohlstand, Klima und Poli
Sechs Promis, zwei Generationen. Gen Z und Boomer diskutieren über Arbeit, Wohlstand, Klima und Politik. V.l.n.r.: Désirée Nick, Frank Buschmann, Isabelle Vivianne, Roman Lochmann, Yasmine M'Barek und Unternehmerin Dagmar Wöhrl
© ZDF/Lars Ahnfeldt

"Da hast du jetzt aber einen Rundumschlag gemacht", wehrt sich Dagmar Wöhrl gegen die Vorwürfe der Tischlerin. "Ich finde es nicht fair, uns vorzuwerfen, wir wären hier für alles verantwortlich" und schiebt hinterher: "Alles, wovon die Generation Z heute profitiert, das haben alles die Boomer aufgebaut. Sie lieben die Digitalisierung, sie lieben ihr iPad, sie lieben ihr Handy, sie lieben ihre Computer. Wer hat das geschaffen?" 

Auch auf Twitter gehen die Meinungen über das Thema auseinander: "Ganz schön arrogant die #Boomer, die sich gerade in #wirwarenfleissig im #zdf äußern. Wir Bommer haben sicherlich einiges erschaffen und erstritten, aber der Lebensstil, für den diese (meine) Generation steht & vorlebt ist definitiv nicht nachhaltig", lautet ein Kommentar. 

Ein anderer meint: "Und, wie so oft: Die Jungen argumentieren & die #Boomer schwurbeln irgendeinen Käse zsm. Nix mit Fakten, nur emotionale Angriffe & "beleidigt-sein". #Wöhrl & Nick super stereotyp. Dass die eine jahrelang für diese CSU aufgestellt war – kein Wunder."

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Interview: Gen-Z-Experte Jo Dietrich erklärt Firmen seine Generation
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Sehen Sie oben im Video: Der 26-jährige Schweizer Jo Dietrich und seine Partnerin, beide selbst Teil der Generation Z, haben sich mit einer Beratungsagentur selbstständig gemacht. Wir haben mit ihm über die Forderungen der neuen Arbeitnehmer gesprochen und wollten wissen, wer diese jungen Menschen eigentlich sind. 

Quellen: ZDF, Twitter

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