Das Gemälde kennt er seit fast 60 Jahren: Alexander Breyer aus Hamburg kommt mit einem Familienerbstück zu "Bares für Rares". Das Bild stehe seit 17 Jahren bei ihm im Keller. "Es ist schade drum", sagt der Kraftfahrer, der einen neuen Besitzer für das Gemälde sucht. Doch seine Preisvorstellung schockiert den Experten.
"Der Maler heißt August Bohnhorst", klärt "Bares für Rares"-Experte Alber Maier über den Künstler auf. Auffällig sei das ungewöhnliche Hochformat. Da das Gemälde nicht datiert ist, kann das Objekt nicht exakt datiert werden. Aufgrund der Machart des Rahmens schätzt Maier die Entstehung auf 1880 bis 1890. "Was mir nicht gefällt: Das Bild ist mal restauriert worden", sagt Maier. Mit der Blaulichtlampe seien viele Stellen zu sehen, die retuschiert wurden. "Sehr viele."
"Bares für Rares"-Experte Albert Maier nicht einverstanden
Trotzdem will Besitzer Breyer gerne 1500 bis 2000 Euro für sein Bild haben. Doch Maier ist damit nicht einverstanden. "Mit dem Preis krieg ich keine Luft mehr, muss ich Ihnen ehrlich sagen", sagt der Experte. Der aktuelle Marktwert liege bei 400 bis 500 Euro. Mehr sei für das Bild nicht drin. Breyer will sein Glück trotzdem im Händlerraum probieren. "Es rennt ja nicht jeder mit einer blauen Lampe durch die Gegend", versucht Moderator Horst Lichter ihn aufzumuntern.

Doch Julian Schmitz-Avila erkennt die nachgemalten Stellen sofort: "Das wurd' schon ein bisschen überputzt", sagt er. Trotzdem startet er mit einem Gebot von 300 Euro. Doch auch Walter "Waldi" Lehnertz und Daniel Meyer sind an dem Bild interessiert. "400 war eigentlich meine Schmerzgrenze, aber ich sage noch 450 Euro", sagt "Waldi". Doch Verkäufer Breyer pokert. "Meine Schmerzgrenze ist 500 Euro." Schmitz-Avila will ihm diese Summe geben, aber Lehnertz legt noch einen Zehner drauf – und bekommt das Gemälde. "Das gefällt mir richtig gut."
Auch Verkäufer Breyer ist glücklich. Das Bild habe seiner Frau nie gefallen. "Die 510 Euro wandern jetzt in die Urlaubskasse."