Ein Emailleschild haben Janine Albers und Florian Rickes im Gepäck, als sie das Pulheimer Walzwerk besuchen. Albers‘ Vater hat es vor Jahrzehnten auf dem Dachboden entdeckt, in diesem Jahr ging es an seine Tochter über. Die fackelte nicht lange: "Und jetzt sind wir hier", erklärt die Sauerländerin ihren Besuch bei "Bares für Rares".
Laut Annika Raßbach wurde das Objekt um 1910 bis 1930 von der Firma Heinrich Peters aus Elberfeld hergestellt. Es stammt von der Provinzial Feuer-Societät. Die Expertin versucht auch, das Motiv auf der Plakette zu erklären. Der abgebildete nackte Wilde "steht für uns Deutsche, für die Preußen". Der Ritter auf der anderen Seite symbolisiere Westfalen.
"Bares für Rares"-Moderator Horst Lichter ist baff
Doch welchen Zweck hatte das Schild? War es eine Werbetafel? Hier hat die Expertin eine überraschende Antwort: es ist ein Versicherungsschein. Den habe man sich damals an die Hauswand genagelt. Horst Lichter ist baff: "Ach hör auf", sagt der Moderator.
Das war für die Provinzial eine kostenfreie Werbung. Das öffentliche Aushängen des Versicherungsscheins hatte aber noch eine anderen Zweck. Damals hätten sich viele Feuerwehren in privater Hand befunden, so Raßbach. Und wenn die Feuerwehr ein Haus mit diesem Schild gut und schnell gerettet hat, gab es eine Prämie. "Das ist hochinteressant", staunt Lichter, "das habe ich noch nie gehört."
50 bis 80 Euro hätten die Verkäufer gerne für ihr Schild. Da geht die Expertin sogar noch drüber: Sie taxiert den Wert auf 80 bis 100 Euro. Doch niemand ist darauf gefasst, was im Händlerraum geschehen wird.
"Waldi" hat Blut geleckt
Janine Albers steuert gezielt Walter Lehnerzt an, der direkt bereit ist, 80 Euro zu zahlen. Der Schätzwert ist damit schon erreicht. Doch es kommt noch besser: Daniel Meyer erhöht im nächsten Schritt direkt auf 180 Euro. Eigentlich schon das eine irre Summe. Doch "Waldi" hat jetzt Blut geleckt und lässt sich auf ein Bietergefecht ein: Immer weiter treiben die beiden Herren den Preis in die Höhe. Zwischendurch versucht Leo Leo, beruhigend auf die beiden Streithähne einzuwirken: "Kinder, es geht um dieses kleine Emailleschild."
Doch die haben längst jedes Maß verloren: Als Daniel Meyer 500 Euro bietet, scheint das Rennen gelaufen zu sein – doch "Waldi" legt noch einen drauf und bietet 510 Euro. Damit hat er sich den Zuschlag teuer erkauft. Und weil bei dieser Summe eh schon alles egal ist, zahlt er noch einen Zehner mehr und drückt der Verkäuferin 520 Euro in die Hand.
"Wenn, dann solll‘s auch richtig weh tun", so seine Erklärung.