Bei dem Wohnort von Verena Evermann und Karin-Uta Dünwald, Tochter und Mutter aus Warendorf im Münsterland, gerät Horst Lichter gleich zu Beginn der neuen Ausgabe von "Bares für Rares" ins Schwärmen: Er outet sich als Fan von den traumhaft schönen Landgütern und Bauernhöfen in der Region. "Es ist leider Gottes ein bisschen zu weit weg von Pulheim, sonst würde ich mir überlegen da leben zu wohnen." Immerhin: Bei Verena Evermann ist er jederzeit eingeladen, wie ihm die junge Frau versichert.
Doch deshalb sind die beiden Damen nicht in die Sendung gekommen. Eigentlich wollen sie einen Ring verkaufen, den die Tochter einst von ihrer Mutter geschenkt bekam. Karin-Uta Dünwald selbst erhielt ihn vor 65 Jahren, vermutlich stammt er von der eigenen Großmutter.
Dr. Heide Rezepa-Zabel hebt besonders den Aquamarin hervor, den blauen Stein, der den Ring ziert. Der stamme mit seinen pastelligen Farben sicher aus dem beginnenden 19. Jahrhundert. Am Schliff glaubt sie die antike griechische Tempelsprache zu erkennen. Auch am Zustand des Ringes hat die Schmuckexpertin nichts zu bemängeln.
"Bares für Rares": Horst Lichter drückt die Daumen
300 Euro - damit wären Mutter und Tochter schon zufrieden. Doch Rezepa-Zabel schwebt eine ganz andere Summe vor: Sie schätzt den Ring auf 1000 bis 1200 Euro. "Nicht ernsthaft?", jubelt die Tochter. "Mama, da fahren wir weg, oder?".
"Ich hab schon gedacht, wenn wir nichts kriegen, gehen wir nur Eis essen", fasst Karin-Uta Dünwald ihre Erwartungshaltung in Worte. Soviel Begeisterung ist ansteckend: "Ich hab euch zwei sehr lieb", freut sich Horst Lichter mit den beiden Frauen. "So eine schöne, ehrliche Lache. Wunderbar!" Er hoffe, dass sich die Händler darum prügeln.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
Und tatsächlich gibt es im Händlerraum mehrere Interessenten, sodass der Preis schnell die 1000-Euro-Grenze übersteigt. Am Ende erhält Elke Velten-Tönnies den Zuschlag für 1200 Euro - das Vierfache des Wunschpreises.
Wolfgang Pauritsch ruft den beiden noch "eine unvergessliche Reise" hinterher. Die sind bereits voller Vorfreude: "Mama, das wird ein super Wochenende", strahlt Verena Evermann.