Ein schönes Schmuckstück haben Hiltrud und Norbert Esser aus Pulheim mit zu "Bares für Rares" gebracht: Ein goldenes Armband, eine Erinnerung an seine Mutter, mit der er in den 60er Jahren nach Rimini gefahren ist, verrät der Unternehmensberater. Oder wie er es flapsig im Expertenraum bei Horst Lichter sagte: "Ein Beutestück meiner Mutter vom Teutonengrill aus Rimini."
Er hoffe mal, es sei kein "Autobahngold", sagte der Mann weiter, der sich selbst al "Nobby" vorstellte, während seine Frau als "Hilly" eingeführt wurde. Doch was ist eigentlich Autobahngold?
Heide Rezepa-Zabel klärte auf: In den 50er und 60er Jahren sei häufig Schmuck in der Baderegion Rimini an der Autobahn angeboten worden. "In Italien wurde damals Gold en masse produziert, mit Techniken, die die Deutschen nicht beherrschten", erläutert die Expertin weiter. Das sei auf Autobahnparkplätzen angeboten worden und war oft nur vergoldet.
"Bares für Rares": Armband aus echtem Gold
Das mitgebrachte Armband ist allerdings echt. Es wurde laut Rezepa-Zabel in Vicenza gefertigt, damals die Schmuckmetropole, und besteht aus 750er Gold.
1000 Euro hätten Nobby und Hilly gern für das Schmuckstück. Doch allein den Goldwert schätzt Heide Rezepa-Zabel auf 1150 Euro. Dazu kommt noch die Verarbeitung: "Es ist ein attraktives Stück, passt gut in die heutige Zeit." Von daher kommt sie auf eine Gesamtsumme von 1400 bis 1500 Euro.
Im Händlerraum findet das Armband ebenfalls Anklang. Julian Schmitz-Avila steigt gleich mit dem Materialwert ein, am Ende legt er sogar 1250 Euro auf den Tisch - und übertrifft damit die Erwartungen der Verkäufer um 25 Prozent.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
Die zeigten sich hinterher entsprechend zufrieden: Sie hätten zwar nicht ganz den Schätzpreis bekommen, bilanziert Hilly, "aber die Händler wollen auch was verdienen. Für uns ist das okay."