"Ich habe das Gefühl, da kommt heute eine Sensation. Und ich sehe schon mächtig viel Gold": Moderator Horst Lichter ahnte schon, dass das Armband gutes Geld einbringen könnte. Es kommt von Linda und Lavinya Wratschko. Die in Freiburg und Mainz lebenden Schwestern möchten es bei "Bares für Rares" loswerden: Bevor es in der Schublade rumliegt, soll es lieber in gute Hände kommen, sagt Lavinya.
Sie haben das Armband von ihrer Großmutter bekommen, erzählen die beiden Geschwister im Händlerraum. Getragen hätten sie es nicht: "Es ist nicht unser Schmuckstil."
Expertin Wendela Horz schaut sich das Armband genauer an. Es sei vermutlich in Deutschland gefertigt und bestehe aus Gelbgold und Rotgold. Sie nutzt die Betrachtung nun für einen kulturwissenschaftlichen Exkurs: "Es gibt Völker auf der Erde, die verzichten auf Kleidung." Es gebe aber ihres Wissens kein einziges Volk, das auf das Tragen von Schmuck verzichte, doziert Wendela Horz.
"Bares für Rares": Horst Lichter wird zappelig
Da wird Horst Lichter ganz zappelig. Er will wissen, was das Armband denn nun wert ist. Lavinya und Linda Wratschko haben sich bereits im Vorfeld erkundigt und dabei erfahren, dass der Goldwert bei 1400 bis 1600 Euro liege. Darunter wolle man nur ungern gehen.
Expertin Horz bestätigt die Recherche der beiden Schwestern. Doch sie setzt den Gesamtwert noch höher an, denn sie berücksichtigt zusätzlich die Verarbeitung: "Heute wird sowas wieder getragen." So kommt sie zur großen Überraschung und Freude der Verkäuferinnen auf 1800 bis 2000 Euro. "Ich habe das Gefühl, die zwei haben Spaß", kommentiert Lichter die Reaktion der beiden.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Der gebürtige Österreicher ist seit der ersten Folge bei "Bares für Rares" dabei und sitzt immer in der Mitte. "Ich bin der Ruhigste. So kam ich in die Mitte", begründete er seinen Stammplatz im Interview mit dem stern. Zu Kunst und Antiquitäten kam Pauritsch, der zuvor als Chauffeur, Schlosser, Installateur, Nachtwächter, Hundeführer, Detektiv und Wachmann tätig war, durch Zufall. Auf einer Versteigerung fiel der Auktionator aus, er sprang ein und machte seine Sache so gut, dass er engagiert wurde. Pauritsch holte ein Fernstudium der Kunstgeschichte nach und hat heute seinen eigenen Laden in Oberstaufen im Allgäu. Wenn er nicht bei "Bares für Rares" sitzt, ist er in ganz Deutschland als Auktionator unterwegs.
"Wir hoffen natürlich dass sich mehrere Händler für das Armband interessieren und dass sie sich eventuell überbieten", sagt Lavinya. Genauso kommt es auch: Wolfgang Pauritsch steigt mit dem Goldankaufspreis von 1400 Euro ein. Doch er ist nicht der einzige Interessent. Schließlich erhält Elke Velten-Tönnies den Zuschlag bei 1700 Euro.
Ein rundum gelungener Nachmittag also für die beiden Schwestern, denen Pauritsch noch "viel Spaß beim Geldausgeben" wünscht. "Die Oma macht glaub ich Freudensprünge, wenn wir ihr das erzählen."