Horst Lichter ist auf dem ganz falschen Dampfer: "Das wird wahrscheinlich so ein Flachmann sein", glaub der Moderator, als er das kleine Fläschchen im Studio sieht. Doch doch damit liegt falsch.
Mitgebracht hat es Peter Hartmann. Der 80-jährige pensionierte Möbelschreiner aus Brühl berichtet, es stamme seinem Familienbesitz. Doch was ist darin?
Parfüm, verrät Swen Deutschmanek, ist es nicht. Der Flacon stammt von der Firma Johann Maria Farina, die vor allem mit dem berühmten Eau de Cologne in Verbindung gebracht wird. Doch sie stellten auch andere Flüssigkeiten her. Etwa ein Mückenschutzmittel namens Ki-Ta. Das sei in den 1950er Jahren entstanden, das kleinste Fläschchen habe damals 1 Mark 20 gekostet, erläutert der Experte. Hoffnung auf einen großen Erlös macht er dem Verkäufer aber nicht: "Wir sprechen hier nicht von einem großen Wert."
"Bares für Rares": Sven Deutschmanek ist nicht überzeugt
Der möchte 30 Euro für das Objekt haben. Doch auch diese Summe scheint Deutschmanek zu hoch gegriffen: "15 bis 20 Euro, das kann man dafür bekommen. Aber vielmehr? Das wird echt schwierig."
Auch im Händlerraum hält man das Fläschchen zunächst für einen Flachmann. Dennoch weckt es das Interesse: Alle hätten dran gerochen, berichtet Christian Vechtel. Und offenbar hat der Geruch den Anwesenden gehörig das Gehirn vernebelt.
Denn um dieses nahezu wertlose Objekt entspinnt sich ein Bietergefecht. Schon mit ihrem Einstiegsgebot von 30 Euro verdoppelt Susanne Steiger den Schätzwert. Schnell steigert sich der Preis auf 50 Euro.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
In einem Anflug von Ehrlichkeit gesteht Verkäufer Peter Hartmann, dass die Expertise lediglich bei 15 bis 20 Euro gelegen habe. Wohl um dem Irrsinn Einhalt zu gebieten. Das hält die Händler jedoch nicht davon ab, den Preis weiter in die Höhe zu treiben.
"Da geht noch was, würde ich sagen", ruft Esther Ollick unter lautem Gelächter. Und tatsächlich bietet Susanne Steiger daraufhin 60 Euro. Ollick legt aber nach und erhält bei 70 Euro den Zuschlag. Verkäufer Peter Hartmann ist mehr als zufrieden: "Ich habe zuhause eine Carrera-Bahn und werde mir dafür ein neues Carrera-Auto kaufen."