"Das ist ein Fundstück aus dem Elternhaus meiner Mutter", sagt Celia Loncaric aus Langenfeld. Die 47-Jährige kommt mit einem weißen Koffer mit ungewöhnlichem Inhalt zu "Bares für Rares". Darin befindet sich ein altes Massagegerät aus den 50er Jahren. "Ein typisches Gerät für Frauen", sagt Horst Lichter über das Objekt, das sich "Dr. Muhr Aktiv-Masseur" nennt. Doch den genauen Verwendungszweck zu erklären, überlässt er lieber seinem Experten.
"Das ist ein Massagegerät mit verschiedenen Aufsätzen", erklärt Detlev Kümmel. Damit habe man verschiedene Stellen des Körpers stimulieren können. Er zeigt die Varianten des mit einem Stromkabel versehenen Objekts, das von der Firma Wirtz in Wuppertal hergestellt worden sei. "Man kann die Stärke verstellen", sagt er und schaltet das Gerät an. Ein lautes Summen erklingt. "Heimlich ist es nicht", sagt Lichter und lacht verschmitzt.
"Bares für Rares"-Experte nennt den unglaublichen Originalpreis
50 Euro möchte Verkäuferin Loncaric für das kuriose Köfferchen haben. Das ist weniger als der Originalpreis. "Dieses Gerät kostete sage und schreibe 168 D-Mark", sagt Kümmel. Das sei in den 50er und 60er Jahren ein stolzer Preis gewesen. "Es ist ein Gag. Es wäre funktionstüchtig. Deswegen bin ich bei 70 bis 100 Euro", erklärt er. Doch hat irgendein Händler daran Interesse?

Julian Schmitz-Avila packt den Koffer aus und liest die alte Werbung vor: "Schön schlank und gesund." Er schlägt das Gerät deshalb Walter "Waldi" Lehnertz vor. Doch der lehnt dankend ab. Schmitz-Avila bietet 20 Euro, Wolfgang Pauritsch bietet 30 Euro an. Für 50 Euro erhält Daniel Meyer den Zuschlag. "Wer hat sowas schon", sagt Pauritsch zustimmend. Susanne Steiger ergänzt: "Ich bin mir sicher, Daniels Frau freut sich darüber." Großes Gelächter.
Damit ist sie die einzige, die sich traut auszusprechen, was alle gedacht haben: Derartige Geräte wurden sehr häufig zur sexuellen Stimulation eingesetzt. "Dr. Muhr" hat Frauen glücklich gemacht.