Dieser Mann ist von seinem Objekt überzeugt: "So was Geiles hat ‘Bares für Rares‘ noch nie gesehen", kündigt Axel Tewes schon mal vorweg an. Der Gütersloher ist zusammen mit seinem Partner Daniel Hülsmann ins Pulheimer Walzwerk gekommen. In der ZDF-Trödelshow wollen die beiden ein Kartenspiel verkaufen.
Doch was ist so Besonders daran, was genau macht es "geil"? Tewes erzählt, was es damit auf sich hat: Seine Eltern hätten vor vielen Jahren Urlaub in Bayern gemacht und dort Franz Josef Strauß kennengelernt. Der unterschrieb auf drei Karten, auf denen er selbst abgebildet war: dem Pik-Buben, dem Pik-König und dem Pik-Ass.
Laut Expertin Annika Raßbach stammt das Kartenspiel von der Firma ASS Altenburger, ein Zusammenschluss der 1765 in Stralsund gegründeten Stralsunder Spielkartenfabrik und der Altenburger Spielkartenfabrik. Im thüringischen Altenburg sei 1813 das erste Mal Skat gespielt worden, so Raßbach. "Und deswegen wird Altenburg auch die Skatstadt genannt."
"Bares für Rares": Franz Josef Strauß und andere Politiker
Bei dem vorliegenden Set handelt es sich um eine Sonderausgabe aus den 1970er Jahren: Die Karten zeigen Karikaturen von Politikern jener Jahre. Zu sehen sind unter anderem Helmut Schmidt, Helmut Kohl, Willy Brandt, Hans-Dietrich Genscher und eben Franz Josef Strauß. Insgesamt hält sich die Begeisterung der Expertin aber in Grenzen: Das einzig Besondere sind ihrer Einschätzung nach die Autogramme. Das Spielkartenset gebe es für sehr wenig Geld zu kaufen – "in einem besseren Zustand".
Dementsprechend zurückhaltend ist der Wunschpreis der Verkäufer: 50 bis 80 Euro hätten sie gerne. Damit ist Annika Raßbach voll einverstanden – ihre Expertise beläuft sich exakt auf diese Summe.
Doch im Händlerraum nimmt die Versteigerung einen überraschenden Verlauf. Gleich mehrere der Anwesenden finden Gefallen an dem Spiel. Vor allem Walter Lehnertz hat es darauf abgesehen. Er bietet direkt zum Start "einen Waldi", damit ist die obere Grenze des Schätzwerts aus dem Stand erreicht. Doch jetzt steigt Daniel Meyer mit ins Bieterrennen ein, die beiden schaukeln sich gegenseitig hoch bis auf 220 Euro. Für diese Summe erhält Letzterer den Zuschlag – und zahlt damit das Drei- bis Vierfache des Schätzwertes.
Die Verkäufer sind überglücklich und freuen sich jetzt auf einen schönen Abend.