Mit 70 Jahren scheint Rainer Langhans auf dem Zenit angekommen: Im Dschungelcamp werden Millionen Zuschauer seinen Worten lauschen, und Gerüchteweise bekommt er für die zwei Wochen eine Vergütung von 50.000 Euro. "So viel habe ich in meinem ganzen Leben nicht auf einmal verdient", sagte Langhans dem Magazin "Focus".
Ansonsten wohnt Langhans sehr bescheiden. Er haust auf nur 29 Quadratmetern in München-Schwabing. Der einzige Luxus, den er sich leistet, ist ein Harem: Seine Frauen (die Filmemacherin Christa Ritter, die Zwillingsschwestern Jutta Winkelmann, Brigitte Streubel und Gisela Getty) leben räumlich getrennt von ihm. Sex ist in den Beziehungen aber offenbar kein Thema. "Ich habe schon 1973 radikal den geistigen Weg eingeschlagen, verzichte seitdem auf Drogen und Sex", sagte Langhans in einem Interview mit dem "Berliner Kurier".
Der frühere Kommunarde ist seit Jahrzehnten keiner festen Arbeit nachgegangen. Das einzige regelmäßige Einkommen sind die 207 Euro Pension für seine Zeit als Offizier bei der Bundeswehr Anfang der 60er Jahre.
Nach seiner Zeit beim Bund studierte Langhans an der Freien Universität Berlin Jura. Damals wurde der 1940 Geborene politisiert und engagierte sich in der Studentenbewegung. Am 30. September 1967 demonstrierte Langhans zusammen mit Hunderten Studenten für den in Untersuchungshaft sitzenden Fritz Teufel - und wurde festgenommen.
1967 zog er in die neu gegründete Kommune 1. Die Polit-WG war als Gegenmodell zur bürgerlichen Kleinfamilie gedacht. 1968 verliebte sich Langhans in das Münchner Fotomodel Uschi Obermaier - in der Presse wurden sie als "das schönste Paar der APO" gefeiert.
Nach dem Ende der Kommune 1 gründeten die beiden in München die "Highfish-Kommune". Doch ihre Beziehung zerbrach. Noch heute bezeichnet Langhans Obermaier jedoch als "meine große Liebe".
Uschi Obermaiers Leben wurde 2007 von Regisseur Achim Bornhak verfilmt. In "Das wilde Leben" wird der junge Langhans von Matthias Schweighöfer gespielt, in der Rolle der Obermaier ist Natalia Avelon zu sehen. Der Film führte zum Bruch zwischen Obermaier und Langhans: "Sie behauptete damals bei der Promotion für ihren Film, ich sei ein Brett im Bett. In Wirklichkeit war es genau umgekehrt", zitiert die "Bild"-Zeitung den Ex-Kommunarden.