Gehalts-Poker mit Fox "Simpsons"-Sprecher legen neues Angebot vor

Im Streit um die Gehälter der "Simpsons"-Sprecher kommt Bewegung. Offenbar sind Castellaneta und Co. bereit, auf die Hälfte ihres Gehalts zu verzichten - sofern sie an den Gewinnen aus TV-Wiederholungen und Merchandising beteiligt werden. Ob der Sender einschlägt, ist fraglich: Das Ende der "Simpsons" würde Fox ordentlich Geld einbringen.

Die US-Sprecher der "Simpsons" haben im Gehaltsstreit mit dem TV-Sender Fox offenbar ein neues Angebot vorgelegt. Wie die US-amerikanische Webzeitung "The Daily Beast" am Mittwoch berichtete, wollen Dan Castellaneta (Homer), Julie Kavner (Marge), Nancy Cartwright (Bart), Yeardley Smith (Lisa), Hank Azaria (Moe, Wiggum, Apu) und Harry Shearer (Mr. Burns, Skinner, Flanders) auf die Hälfte ihres Gehaltes verzichten. Im Gegenzug solle sie der Sender an den Einnahmen aus den TV-Wiederholungen und den Merchandising-Verkäufen beteiligen.

Die Debatte um eine Gewinnbeteiligung schwelt bereits seit Jahren: Die Sprecher argumentieren, dass sie verglichen mit den Milliardengewinnen, die die Show mit Merchandising-Artikeln, Verkäufen ins Ausland und TV-Wiederholungen einspiele, eine angemessene Kompensation für ihre kreative Leistung verdient hätten. Denn ein Ende der "Simpsons" würde für Castellaneta und Co. auch das Ende ihres großzügigen Salärs bedeuten.

Gerade dieses Ende würde den Sendebossen aber sehr zupasskommen. "Es ist kein großes Geheimnis, dass einige Verantwortliche bei Fox die Serie gerne absetzen wollen", sagte ein ungenannter Branchenkenner der "Daily Beast". Hintergrund seien nicht nur die teuren Produktionskosten der Serie, sondern auch ein für den US-amerikanischen Fernsehmarkt ungünstiger Verkaufsdeal der Senderechte. Erst wenn die Erstausstrahlung der "Simpsons" endet, also ausschließlich Wiederholungen gezeigt werden, kann Fox neu verhandeln - und einen ungleich gewinnbringenderen Deal herausschlagen.

Von Jens Wiesner

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