TV-Moderator Günther Jauch ist nach seinen Angaben von "Emma"-Herausgeberin Alice Schwarzer gefragt worden, ob er deren offenen Brief zum Krieg in der Ukraine unterschreiben wolle – und er lehnte ab. (Lesen Sie hier, worum es in dem Brief geht.)
"Ich fand es tatsächlich daneben, was dieser Brief von Frau Schwarzer wollte", sagte der 65-Jährige. "Er wollte im Grunde für meine Begriffe die Kapitulation der Ukraine. Er ging auch historisch von völlig falschen Voraussetzungen aus. Also nach dem Motto 'Gegen eine Atommacht bitte gar nicht erst antreten, das kann man nur verlieren.' Das zeigt die Geschichte, dass es anders ist", meinte Jauch. Er verwies unter anderem auf die Kriegsbeteiligung der Vereinigten Staaten in Vietnam und die sowjetische Intervention im ersten Afghanistan-Krieg – aus beiden Konflikten sind die Supermächte nicht als Sieger hervorgegangen. "Wenn jetzt Russland jedes Mal auf den Knopf drückt und sagt 'Wir könnten ja ...' und sich dann alle entsprechend flachlegen, dann wird es nicht bei der Ukraine bleiben", schilderte Jauch seine Befürchtung.
Günther Jauch erzählt von Gefangenschaft seines Onkels
Auch Hitler habe man bei der Besetzung der Sudetenlandes seitens der internationalen Gemeinschaft zunächst gewähren lassen. Erst nach dem Überfall auf Polen habe es Widerstand gegeben, sagte Jauch. Im Zusammenhang mit dem Leid nach dem folgenden Vernichtungsfeldzug Deutschlands verwies der "Wer wird Millionär?"-Moderator zu Beginn seines Statements auf die eigene Familiengeschichte.
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"Zwei Onkel von mir liegen als Gefallene unter russischer Erde", berichtete er. "Ein weiterer Onkel ist in Stalingrad eingekesselt worden und erst Anfang der 50er-Jahre wieder aus Sibirien nach Hause gekommen." Jauch hat noch weitere Verbindungen zu Russland: "Meine Frau und ich haben aus Sibirien zwei Kinder adoptiert."
Ungewöhnlich offen schilderte Jauch damit seine persönliche Betroffenheit vom Krieg Russlands in der Ukraine – der TV-Star gibt normalerweise öffentlich sehr wenig aus seinem Privatleben preis.